Hebenstreit, Ernst

Lebensdaten
1702 – 1757
Geburtsort
Neustadt/Orla
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Mediziner ; Physiologe ; Professor der Medizin in Leipzig ; Naturforscher ; Arzt ; Philosoph ; Hochschullehrer ; Entomologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116555424 | OGND | VIAF: 67219888
Namensvarianten

  • Hebenstreit, Johann Ernst
  • Hebenstreit, Ernst
  • Hebenstreit, Johann Ernst
  • Hebenstreit, Johann Ernest
  • Hebenstreit, Johann E.
  • Hebenstreit, Joh. Ernst
  • Hebenstreit, Ioannes Ernestus
  • Hebenstreit, Io. Ernestus
  • Hebenstreit, Ioannes Ernestvs
  • Hebenstreit, Io. Ernestvs
  • Hebenstreit, Iohannes Ernestus
  • Hebenstreit, Ioh. Ernestus
  • Hebenstreit, Ioh. Ernestvs
  • Hebenstreit, Joann Ernst
  • Hebenstreit, Joann E.
  • Hebenstreit, Joannes Ernestus
  • Hebenstreit, Jo. Ernestus
  • Hebenstreit, Joannes E.
  • Hebenstreit, Johannes Ernestus
  • Hebenstreit, Johannes E.
  • Hebenstreit, Giovanni Ernesto
  • Hebenstreitius, Ioannes E.
  • Hebenstreitius, Joannes Ernestus
  • Hebenstreitius, Johannes Ernestus
  • Hebenstreitius, Johannes E.
  • Hebestreit, Johann Ernst

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Zitierweise

Hebenstreit, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116555424.html [17.12.2025].

CC0

  • Hebenstreit, Johann Ernst

    Mediziner und Naturforscher, * 15.1.1702 Neustadt/Orla, 5.12.1757 Leipzig. (evangelisch)

  • Genealogie

    Aus thür.-sächs. Pfarrerfam.;
    V Joh. David (1656–1730), Mag., Pfarrer in Neunhofen, dann in N., S d. Johannes, Rektor in N., dann Pfarrer in Neunhofen, u. d. Regina Stammler;
    M Esther Susanna, T d. Pfarrers Joh. George Güttner in Lausick b. Leipzig;
    Ov Joh. Paul (1664–1718), Prof. d. Theol. in Jena (s. ADB XI);
    B Joh. Christian (1686–1756), Prof. d. Theol. in L.;
    - 1) Leipzig 1739 Joh. Wilhelma ( 1741), T d. Ulrich Junius (1670–1726), Prof. d. Math. in L. (s. Pogg. I), 2) ebd. 1742 Christiane Eugenie, T d. Dr. iur. Benj. Gottlieb Bosseck (1676-1758), Assessor d. Schöppenstuhls u. Prof. d. Rechte in L., u. d. Sophie Elis. Bohn;
    1 S aus 1), 4 S, 3 T aus 2), u. a. Heinr. Michael (1745–86), Prof. d. Rechtsaltertümer in L., Ernst (1758–1803), Prof. d. Med. in L. (s. BLÄ), Benedikte (1756–1819, 1] Lorenz Holderieder, Kaufmann, Rittergutsbes. in Naumburg, 2] Johann Georg Naubert, Kaufmann in Naumburg u. Leipzig), Romanschriftstellerin (s. ADB 23);
    N Joh. Christian (1720–95), 1749 Prof. d. Botanik in Petersburg, 1761 Arzt in L.;
    E Eugenie (⚭ Herm. Eduard Anton, 1872, Verleger u. Buchhändler in Halle, s. NDB I).

  • Biographie

    H. studierte seit 1719 in Jena und Leipzig Naturgeschichte und Medizin, erwarb 1728 in Leipzig den Grad eines Magisters der Philosophie und promovierte 1730 mit der Dissertation „De viribus minerarum et mineralium medicamentosis“ zum doctor medicinae; daneben entwickelte er sich unter dem Einfluß von A. Qu. Rivinus zu einem tüchtigen Botaniker, so daß ihm der Leipziger Handelsherr Bose die wissenschaftliche Leitung seines botanischen Gartens übertrug. Im Auftrag König Augusts II. bereiste H. 1731-33 mit 5 Begleitern (darunter der Botaniker Chr. G. Ludwig) Nordafrika, um Naturalien zu sammeln und lebende Tiere zu erwerben. Anschließend übernahm er 1733 die ordentliche Professur der Physiologie in Leipzig (Nachfolger von M. E. Ettmüller), wurde 1737 ordentlicher Professor der Anatomie und Chirurgie, 1747 der Pathologie und 1748 der Therapie sowie ständiger Dekan.

    H. veröffentlichte Arbeiten über anatomisch-physiologische und praktisch-medizinische Fragen, unter anderem auch über gerichtliche Medizin (Anthropologia forensis, Leipzig 1751). Sein besonderes Interesse galt der antiken Medizin, die von ihm mit dem zeitgenössischen Stand verglichen wurde; ferner schrieb er eine „Erklärung griechischer Wörter von Krankheiten des menschlichen Körpers“ (Leipzig 1751, ²1760), verfaßte lateinische Lehrgedichte und betätigte sich erfolgreich als praktischer Arzt. Darüber hinaus suchte H. das Pflanzensystem zu verbessern (Einteilung nach der Frucht) und stellte ein System der Schaltiere und Fische nach den äußeren Organen auf. Von bleibender Bedeutung sind seine Berichte als Leiter der Expedition nach Nordafrika, zu deren Ergebnissen auch eine lateinische Inschriftensammlung gehört.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1731) u. d. Ges. d. Wiss. in Marseille.

  • Werke

    Weitere W u. a. De usu partium, Carmen, Leipzig 1739;
    De methodo plantarum ex fructu optima, ebd. 1740;
    Mus. Richterianum, ebd. 1743;
    Programma historiae naturalis Insectorum institutiones, ebd. 1745;
    Ordo morborum causalis, ebd. 1754-57;
    J. E. H.s vier Berr. v. seiner … Reise, in: J. Bernoulli, Slg. kurzer Reisebeschreibungen, Bd. 9-12, Berlin 1783 (franz. in: Nouvelles ann. des voyages 46, Paris 1830).

  • Literatur

    ADB XI;
    F. Börner, Nachrr. v. d. vornehmsten Lebensumständen u. Schrr. jetzt lebender berühmter Ärzte u. Naturforscher III, Wolfenbüttel 1753, 1. Stück, S. 9-41;
    Elogium Joannis Ernesti Hebenstreitii, in: Nova acta eruditorum, 1759, S. 179-92 (W-Verz.), = Nova Acta Lopoldina II, 1761, Appendix S. 437-52 (W-Verz.);
    K. v. Weber, Eine sächs. Afrikaexpedition, in: Archiv f. Sächs. Gesch. 3, 1865, S. 1-50;
    Nouv. Biogr. 23, Sp. 683-85;
    M. Grosse, Die beiden Afrika-Forscher J. E. H. u. Ch. G. Ludwig, in: Mitt. d. Ver. f. Erdkde. zu Leipzig 1901, 1902, S. 1-87 (bisher ungedr. Reiseberr., L);
    Jöcher-Adelung II;
    Pogg. I;
    BLÄ.

  • Autor/in

    Georg Uschmann
  • Zitierweise

    Uschmann, Georg, "Hebenstreit, Johann Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 168 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116555424.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA