Lebensdaten
1860 – 1940
Geburtsort
Schwäbisch Gmünd
Sterbeort
Schwäbisch Gmünd
Beruf/Funktion
Markscheider ; Geomagnetiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116549211 | OGND | VIAF: 3225285
Namensvarianten
  • Haußmann, Karl Gottlob Friedrich
  • Haußmann, Karl
  • Haußmann, Karl Gottlob Friedrich
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Haußmann, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116549211.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert (1833–98), Gutsbes. in Sch. G., S d. Gottlieb Frdr., Bijouteriefabr. in Pforzheim, u. d. Julie Frieder. Mayer;
    M Friederike, T d. Chrstn. Carl Hofmann, Land- u. Forstwirt in Herbrechtingen, u. d. Joh. Caroline Stuber;
    Stuttgart 1898 Erwine ( 1920), T d. Chrstn. Talmon-Gros (aus Waldenser-Fam. in Stuttgart) u. d. Pauline Baudistl;
    2 S.

  • Biographie

    H. studierte bis 1886 in Stuttgart, Leipzig und Tübingen Mathematik, Mechanik und Markscheidekunde und war anschließend Assistent am Lehrstuhl für Geodäsie und Markscheidekunde in Aachen und später in einer ähnlichen Stellung an der TH Stuttgart. Er beteiligte sich an Triangulations-Messungen in Bayern und war eine Zeitlang selbständiger Zivilingenieur. 1896 wurde er an der TH Stuttgart Privatdozent, 1899 an der TH Aachen ordentlicher Professor für Markscheidewesen. 1915 folgte H. einem Ruf an die TH Berlin. – H. hat die Ausbildung der Studenten den immer größer werdenden Anforderungen des damals sich stark erweiternden Bergbaues angepaßt. Bereits 1905 hat er die Errichtung eines Instituts für angewandte Geophysik in Aachen gefordert – ein Plan, der wegen Geldmangels nicht realisiert wurde. Er stellte dafür das folgende, später in anderen Instituten verwirklichte Programm auf: Vermessung des erdmagnetischen Feldes, insbesondere unter Berücksichtigung der Interessen des Bergbaus, seismische Beobachtungen für die Beurteilung der Wirkung von Erdbeben und Verkehrserschütterungen auf Bauten, Messungen der langsamen Bewegungen der obersten Erdkruste, Beobachtung von Bewegungen des Grundwassers, Messung des Magnetfeldes der Erde und der Temperatur in Bohrlöchern, Messung der Elastizitätskonstante von Gesteinen. – 1912 legte H. Karten der erdmagnetischen Elemente (Deklination, Inklination und Horizontalkomponente des Erdmagnetfeldes) von Deutschland vor. Sie waren die ersten und jahrelang die einzigen Karten dieser Art, aus denen die Verteilung des Magnetfeldes in Deutschland entnommen werden konnte. An der Vervollständigung dieses bedeutsamen Kartenwerkes hat er bis zu seinem Tode mitgewirkt. Eine besondere|Leistung H.s war die Vermessung des erdmagnetischen Feldes in Süddeutschland, besonders in Württemberg, im Ries (1904) und am Steinheimer Becken (1932). Es sind dieses die ältesten erdmagnetischen Vermessungen dieser beiden Strukturen, deren Interpretation bis heute (1965) noch nicht gelungen ist. – 1931 veröffentlichte er eine Karte der Deklination der Arktis für die Arktisfahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin“. Nach seiner Emeritierung, 1925, zog er in seine Heimatstadt Schwäbisch Gmünd zurück.

  • Werke

    u. a. Die erdmagnet. Elemente v. Württemberg u. Hohenzollern, Gemessen u. berechnet f. 1. Jan. 1901, 1903;
    Magnet. Messungen im Ries u. dessen Umgebung, in: Abhh. d. Kgl. Preuß. Ak. d. Wiss. Berlin, 1904, Abh. IV, S. 1-138;
    Das erdmagnet. Störungsgebiet b. Aachen, in: Mitt. aus d. Markscheidewesen, NF, H. 7, 1905, S. 32-51;
    Der Kreiselkompaß im Dienste d. Bergbaus, ebd., 3. Folge, 1914, S. 49-61;
    Neuere magnet. Messungen in Dtld., ebd., J.heft 1925, 1926, S. 31-41;
    Die magnet. Landesaufnahmen im Dt. Reiche u. magnet. Übersichtskarten v. Dtld. f. 1912, in: Petermanns geogr. Mitt. 59, 1. Halbbd., 1913, S. 11-15, 64-68, 119-21, 179-84, 3 Karten: 3, 16 u. 23;
    Übersichtskarte d. magnet. Deklination in Dtld. f. 1921, ebd. 68, 1922, S. 177-80;
    Isogonenkarte d. Dt. Reiches f. 1925, in: Zs. f. Geophysik 1, 1924/25, S. 129-33;
    Über d. Stand d. erdmagnet. Vermessung in Dtld., in: Mitt. d. Reichsamtes f. Landesaufnahme 5, 1929/30, S. 277-85. - Hrsg.: Mitt. aus d. Markscheidewesen, 1905–15, 1926-40.

  • Literatur

    A. Schmidt, in: FF 11, 1935, S, 243;
    ders., in: Btrr. z. angew. Geophysik 8, 1940, S. I-VIII (W, P);
    G. Angenheister, in: Zs. f. Geophysik 16, 1940, S. 201 f. (P);
    L. Mintrop, in: Mitt. aus d. Markscheidewesen 51, 1940, S. 1-23 (W-Verz., P);
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Gustav Angenheister
  • Zitierweise

    Angenheister, Gustav, "Haußmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 131-132 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116549211.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA