Lebensdaten
1817 – 1901
Geburtsort
Bamberg
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Rechtshistoriker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116542152 | OGND | VIAF: 59838026
Namensvarianten
  • Gengler, Heinrich Gottfried
  • Gengler, Heinrich Gottfried Philipp
  • Gengler, Gottfried
  • mehr

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Zitierweise

Gengler, Heinrich Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116542152.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1772–1847), Rentamtmann z. Kronach, S d. Michael, Klostervogt u. Administrator in Schlüsselau, aus alter Bamberger Metzgerfam., u. d. Maria Marg. Ott;
    M Josepha (1781–1820), T d. Rentamtmanns Konr. Bisani in Rothen-kirchen/Ofr. (S d. Karl Jac. Pisani, * 1701, Dr. med., Leibmedicus in Würzburg u. B.);
    Ov Gottfr. Wilh. (1776–1836), Domkapitular in B.;
    Bamberg 1844 Katharina (1824–96), T d. Instrumentenmachermeisters Karl Adler u. d. Franziska Huber;
    4 S, 1 T, u. a. Josef (1863–1931), Dr. med., Generaloberarzt, Margarete ( Rudolf Frhr. v. Andrian-Werburg, 1844–1919, Reg.präs. v. Nd.-bayern, s. Schärl).

  • Biographie

    G. habilitierte sich 1843 unter dem Eindruck des damals führenden Kriminalisten Mittermaier für Strafrecht an der Universität Erlangen, nachdem er 1841 die philosophische Doktorwürde in Gießen und 1842 die juristische in Erlangen erworben hatte. Infolge der besonderen Personalverhältnisse in der Fakultät wurde er auf das deutsche Recht hingelenkt (1841 ordentlicher Professor, 1893 als Geheimrat emeritiert, 1897 Dr. phil. honoris causa Erlangen). - G.s Hauptverdienst lag zunächst in seinen Veröffentlichungen und Werken über bayerisches Partikularrecht und deutsches Recht. Seine beiden Lehrbücher über deutsches Privatrecht zeichnen sich durch klare und übersichtliche Zusammenfassung des positiven Rechtsstoffes aus. Seine Quellengeschichte des bayerischen Privatrechts war für seine Zeit grundlegend und die Vorarbeit für Paul Roths Zivilrecht. Noch nicht überholt sind seine Ausgabe des Landrechts des „Schwabenspiegels“ (Landrechtbuch 1851, ²1875) und seine vier „Beiträge zur Rechtsgeschichte Bayerns“ (1889-99). Seine Lebensaufgabe fand er aber in der Erforschung des deutschen Stadtrechts. Auf Grund mühseliger Einzelstudien veröffentlichte er ein das Wichtigste zusammenfassende Quellenwerk: „Die deutschen Stadtrechte des Mittelalters“ (1852, ²1866) und die die Volkskunde berührenden „Stadtrechtsaltertümer“ (1882). Von seinem Hauptwerk, dem „Codex iuris municipalis Germanici medii aevi“, konnte er 1867 nur einen 1. Band veröffentlichen, der die Städte mit dem Anfangsbuchstaben A - Duisburg behandelte. Den Rest dieses Werkes, das er knapp vor seinem Tode im Manuskript vollendete, übergab er mit seinem Nachlaß und seiner Bibliothek der Universitätsbibliothek Erlangen. – G., der sich als religiöser Liberaler dem Altkatholizismus zuwandte, betätigte sich zwar nicht politisch aktiv, doch durchlebte er mit Anteilnahme und bewußt die ganze politische und juristische Entwicklung Bayerns und Deutschlands von 1841 bis 1901. Er leistete Bedeutendes für die deutsche Rechtsgeschichte und war einer der wenigen Erforscher der bayerischen Rechtsgeschichte, die zusammenfassende Werke versucht haben.

  • Werke

    Weitere W u. a. De Minerva dea eiusque apud Romanos cultu commentatio, 1841;
    Das Verbrechen d. Vergiftung nach gemeinem dt. Strafrecht, 1842-43;
    De morgengaba secundum leges antiquissimas Germanorum, 1843;
    Qu.gesch. u. System d. in Bayern mit Ausschluß d. Pfalz geltenden Privatrechts I, 1846;
    Dt. Rechtsgesch. im Grundriß, 1849;
    Lehrbuch d. dt. Privatrechts, 1854/55, 1862;
    Das dt. Privatrecht in s. Grundzügen, 1856, ⁴1892;
    Lesestücke aus d. Lex Bajuwariorum, 1859;
    Das Hofrecht d. Bischofs Burchard v. Worms, 1859 (Festschr. Mittermaier);
    Aeneas Sylvius in s. Bedeutung f. d. dt. Rechtsgesch. 1860;
    Einblick auf d. Rechtsleben Bayerns unter Hzg. Otto I. (Festschr.), 1889;
    Die dt. Städteprivilegien d. 16.-18. Jh., in: Festschr. d. Jur. Fak. d. Univ. Erlangen z. 80. Geb.tag v. Prinzregent Luitpold, 1901;
    German. Rechtsdenkmäler (Leges Capitularia Formulae), 1875.

  • Literatur

    E. Sehling, in: ZSRGG23, 1902, S. V-XIII;
    A. Teichmann, in: BJ VI, 186-88 (L). - Auskunft d. Stadtarchivs Erlangen.

  • Porträts

    Phot., ca. 1870 u. 1880 (Erlangen, Stadtarchiv).

  • Autor/in

    Werner Schultheiß
  • Zitierweise

    Schultheiß, Werner, "Gengler, Heinrich Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 188-189 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116542152.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA