Lebensdaten
1818 – 1902
Geburtsort
Einbeck
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Architekt ; Denkmalpfleger ; Bauhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116511117 | OGND | VIAF: 42590858
Namensvarianten
  • Hase, Conrad Wilhelm
  • Hase, Konrad Wilhelm
  • Hase, Conrad Wilhelm
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Zitierweise

Hase, Konrad Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116511117.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. Adam Carl (1773–1853), Steuereinnehmer in E., S d. Schulmeisters Joh. Adam in Wollershausen u. Ebergötzen, u. d. Frieder. Elis. Höckel;
    M Christiane Eleonore (1778–1838), T d. Joh. Samuel Zimmer (1751–1824), Univ.-Zeichenlehrer, Maler u. Zeichner am ak. Mus. in Göttingen, u. d. Maria Christina Elis. Gast;
    Om Heinrich Z. (1773–1851), Zeichner u. Radierer (s. ThB);
    1) Hannover 1853 Cornelia (1827–65), T d. Schauspielers Anton Babnigg (1793–1872, s. Kosch, Theater-Lex.) u. d. Susanna Kirinyi, 2) ebd. 1876 Amalie, T d. Dr. med. Frdr. Wilh. Albr. Berckelmann, Obergerichtsphysikus in H., u. d. Julie Christine Jos. Emma v. Lochausen;
    2 S, 1 T aus 1), u. a. Antonie ( Heinr. Frhr. v. Schmidt, 1928, Prof. d. Architektur a. d. TH München).

  • Biographie

    Mit dem Lebenswerk H.s verbindet sich der stilistische Begriff der „Hannoverschen Bauschule“, die er in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts begründete und mit der er sich leidenschaftlich für die Wiederbelebung des gotischen Backsteinbaus einsetzte. Bis zum 1. Weltkrieg haben seine Schüler, besonders Karl Mohrmann, dieser Idee weitgehend gehuldigt, so daß H.s neugotischer Backsteinbaustil das architektonische Gesicht Niedersachsens in der wilhelminischen Zeit entscheidend geprägt hat. – An seine Ausbildung als Schüler von Ernst Ebeling 1833 in Hannover und an der dortigen Höheren Gewerbeschule (1834–38) schlossen sich Jahre der Wanderschaft an, die mit kurzen Studien an der Münchner Kunstakademie unter Friedrich von Gärtner (Winter 1840/41) und dem Polytechnikum (1841–42) verbunden waren. Seine Bahnhofsempfangsgebäude für Lehrte, Celle und Wunstorf, die er ab 1842 im Dienste der Eisenbahndirektion Hannover entwarf, lassen in ihren romanischen Formen noch Gärtners Einfluß erkennen. 1849 wurde H. Lehrer für Baukunst und Kunstgeschichte am Polytechnikum (der späteren TH) in Hannover (bis 1894) und 1863 Konsistorialbaumeister. In dieser Stellung hat er über 100 evangelische Kirchen vorzugsweise als gotische Backsteinbauten meist in saalartiger Raumbildung mit schmalen, gangförmigen Seitenschiffen entworfen. Seine Tätigkeit als Denkmalpfleger war getragen von großer Einfühlsamkeit in das mittelalterliche Baugefüge, wie zum Beispiel bei der Alten Kirche in Idensen (Kreis Neustadt a. Rbg.). Von der Wiederherstellung der Zisterzienserabtei Loccum (ab 1842) über die Restaurierung der Hildesheimer Kirchen Sankt Michael (1855–57) und Sankt Godehard (1848–63) bis zur Instandsetzung von Sankt Nikolai in Lüneburg (nach 1840) und des Hamelner Münsters (1870–75) spannt sich seine fruchtbare Tätigkeit zur Erhaltung der mittelalterlichen Baudenkmäler Niedersachsens, mit denen er sich seit den fünfziger Jahren auch wissenschaftlich befaßte. Vollends zum Romantiker entwickelte sich H. beim Bau der Marienburg bei Nordstemmen im Auftrage von König Georg V. von Hannover für die Königin Marie ab 1857, deren Ausbau (unvollendet) 1864-66 allerdings seinem Schüler Edwin Oppler (1831–1880) übertragen wurde.

  • Werke

    Weitere W u. a. Bassum, ehem. Stiftskirche (Restaurierung), 1866;
    Berlin-Rummelsburg, ev. Erlöserkirche (1890–92 v. M. Spitta ausgeführt);
    Duderstadt, kath. St. Cyriakuskirche, Restaurierung seit 1852;
    Hagenburg/Kr. Schaumburg-Lippe, ev. Kirche, 1869-71;
    Hannover, Wohnhaus d. Archit., Josephstr. 26 (früher 4), 1858 (1. neugot. Backsteinwohnhaus d. sog. Hannov. Bauschule) (kriegszerstört), ev. Christuskirche, 1859–64, Altes Rathaus, Restaurierung 1878–82, Flügel an d. Grupenstraße, 1891, Künstlerhaus (ehem. Provinzialmus.), 1853-56;
    Langenhagen/Kr. Hannover, ev. Kirche, 1867-70;
    Verden/Aller, Domgymnasium, 1872–73. - Hrsg.: Ma. Baudenkmäler Niedersachsens, Neue Ausg., 1882 ff.

  • Literatur

    K. Mohrmann, in: Hannov. Gesch.bl. 5, 1902, S. 193-203;
    ders., Aus d. Leben e. dt. Künstlers (C. W. H.), in: Cbl. d. Bauverwaltung, Nr. 27 v. 5.4.1902;
    W. Rothert, in: Allg. hannov. Biogr. I, 1912, S. 148-55 (P);
    P. Trommsdorff, Der Lehrkörper d. TH Hannover 1831-1931, 1931, Nr. 200 (P);
    A. Dorner, 100 J. Bauen in Hannover, 1931, S. 18;
    E. Jörns, in: Norddt. Fam.kde., Nr. 5/6, 1956/57, S. 41 f., 63-66, 92-94;
    G. Kokkelink, Die Neugotik C. W. H.s, = Hannov. Gesch.bll. NF 22, 1968, H. 1/3 (W, L, P);
    ThB.

  • Porträts

    Reliefdarst. v. Gundelach u. O. Lüer, 1916 (Hannover, am Künstlerhaus, ehem. Provinzialmus.);
    Altersphot. (Einbeck, Städt. Heimatmus.).

  • Autor/in

    Hans Reuther
  • Zitierweise

    Reuther, Hans, "Hase, Konrad Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 22 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116511117.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA