Lebensdaten
1842 – 1925
Geburtsort
Weisweil bei Freiburg (Breisgau)
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116504412 | OGND | VIAF: 67218713
Namensvarianten
  • Engler, Carl Oswald Viktor
  • Engler, Carl
  • Engler, Carl Oswald Viktor
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Zitierweise

Engler, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116504412.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren wanderten als Weinbauern von St. Gallen ins badische Oberland ein;
    V Wilh. (1803–85), Pfarrer, S des Kirchenrats Sebastian ( 1850);
    M Adelheid (1810–84), T des Goldschmieds Gottfr. Haufe;
    Lahr 1877 Maria Magd. (1854-1945), T des Fabr. Adolf Frdr. Bader in Lahr;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    Von 1859 an studierte E. Chemie in Karlsruhe bei C. Weltzien, promovierte 1864 in Freiburg (Breisgau) und wurde 1867 Privatdozent, 1872 außerordentlicher Professor in Halle. 1876 kehrte er als ordentlicher Professor für chemische Technologie an das Polytechnikum Karlsruhe (seit 1885 TH) zurück. 1887 übernahm er dort die Professur für reine Chemie, die er, gleichzeitig Direktor des Chemischen Institutes, bedeutend ausbaute.– Während 43jähriger Tätigkeit in Karlsruhe hat sich E. als Begründer der Erdölwissenschaft und -technik in der ganzen Welt einen Namen gemacht. Unter den Hypothesen über die Bildung der riesigen Erdölmengen und Erdgase hatte E.s Annahme, daß das Erdöl aus dem Fett vorweltlicher Tiere entstanden sei, lange Bestand. E. gründete diese Theorie auf seine Versuche, durch Destillation von Fischtran und anderen tierischen und pflanzlichen Fetten und Wachsen unter starkem Druck ein Öl herzustellen, das sehr viel Ähnlichkeit mit dem natürlichen Erdöl zeigt. Wiederholt führten ihn Reisen in die Erdölgebiete Ostgaliziens, des Kaukasus, Ägyptens und Nordamerikas. Er konstruierte einen Apparat zur Bestimmung der Feuergefährlichkeit des Petroleums und das jedem Praktiker bekannte „Engler-Viskosimeter“ und erfand einen Apparat zur diskontinuierlichen Destillation des Petroleums. Sein Werk „Das Erdöl, seine Physik, Chemie, Geologie, Technologie und sein Wirtschaftsbetrieb“ (6 Bände, 1907-25, mit H. von Höfer) erlangte Weltruf. Mehrfach war er Vertreter des Deutschen Reiches auf internationalen Petroleum-Kongressen. Zu E.s weiteren wissenschaftlichen Leistungen gehören die erste vollständige Synthese des Indigos (mit A. Emmerling, 1870), die Erforschung von Pyridin-Abkömmlingen und Arbeiten über das Ozon, wobei er als erster die Vorgänge der Autoxydation erkannte.– E. war ein starker Förderer der Gleichstellung der Technischen Hochschulen mit den Universitäten. Das Promotionsrecht der Technischen Hochschulen ist zu einem großen Teil seinem Einfluß zu verdanken. Er gehörte dem linken Flügel der Nationalliberalen Partei an, 1887-90 im Reichstag, 1890-1904 in der I. Kammer der badischen Landstände.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. Ehren halber (Berlin u. Darmstadt 1911, München 1918), Mitgl. der Akademien zu Berlin, Bukarest, Petersburg, Turin u. v. Argentinien, WGR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Hdb. d. techn. Chemie, nach Payen's Chimie industr., frei bearb., 2 Bde., 1872/74; Hist.-krit. Stud. üb. Ozon, 1879;
    Der Stein d. Weisen, 1889; Vier Jahrzehnte chem. F, 1892.– Hrsg.: Hdb. d. chem. Technol., 38 Bde., 1887 ff.

  • Literatur

    F. Haber, in: Chemiker-Ztg., 46. Jg., 1922, S. 2 f. (P);
    L. Ubbelohde, in: Öl u. Kohle 13, 1937, S. 1189 (P);
    ebd. 38, 1942, S. 1 (P);
    K. Pfeiffer, in: Die TH Fridericiana Karlsruhe, Festschr. z. 125-Jahrfeier, 1950, S. 40-45 (P);
    Pogg. III-VII a.

  • Autor/in

    Berthold Peter Anft
  • Zitierweise

    Anft, Berthold Peter, "Engler, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 533 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116504412.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA