Lebensdaten
1878 – 1952
Geburtsort
Altena (Westfalen)
Sterbeort
Soest
Beruf/Funktion
Pädagoge
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116502347 | OGND | VIAF: 13059975
Namensvarianten
  • Hartnacke, Wilhelm
  • Hartnacke
  • Hartnacke, Dr.
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Zitierweise

Hartnacke, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116502347.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Diedrich (1846–1913), Postsekr. in S., S d. Landwirts Diedrich in Lohne u. d. Louise Topp;
    M Wilhelmine (1854–1919), T d. Gastwirts Wilh. Trappe in Altena u. d. Wilhelmine Steinmann;
    Bremen 1906 Marie (* 1883), T d. Staatsbaumeisters Oskar Sveistrup (1852–1910) in B. u. d. Marie Hansen;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    H. besuchte das Gymnasium Soest, studierte neuere Sprachen in Halle, Berlin und Besançon und wurde 1901 zum Dr. phil. promoviert. Nach Aufenthalt in England und Frankreich wurde er Lehrer in Bremen, 1910 Schulinspektor daselbst, 1919 Stadtschulrat in Dresden, 1933, ohne Nationalsozialist zu sein, Volksbildungsminister in Sachsen. 1935 trat er in den Ruhestand, ging nach 1945 in seine Heimat, arbeitete wissenschaftlich-schriftstellerisch weiter und suchte den Kreis der Vertriebenen in seine Betrachtungen einzubeziehen. – H. wandte sich aus Erfahrungen in der Schulverwaltung vor allem in richtunggebenden Vorträgen und in größeren Darstellungen, oft im Widerspruch zur Lehrerschaft, sowohl gegen die Übersteigerung des Berechtigungswesens als auch gegen Hintanhaltung der verborgenen Begabungen, immer unter dem Gesichtspunkt der Auslese der Tüchtigen. Dabei betrieb er Forschungen nach der erbbiologischen Seite hin, verband seine Untersuchungen zeitweilig mit denen des Vertreters der empirischen Soziologie K. V. Müller. Trotz heftiger Angriffe hielt er seine Anschauung aufrecht, die auf diesem engen Gebiet der Erziehungswissenschaft und -praxis fruchtbare Maßnahmen in Richtung auf Auslese für die höhere Schule (Begabtenprüfung), auf Berufslenkung der Abiturienten gemäß der im Ausbildungsgang sich zeigenden Neigungen (oft sogar unabhängig vom Bedarf), auf Straffung und Kürzung des Studiums zwecks baldigen Eintritts in das öffentliche Leben (zeitigere Familiengründung der Akademiker) nach sich zogen. H. hat seine Untersuchungen durch Tests und Statistiken überzeugend gestützt.

  • Werke

    u. a. Das Problem d. Auslese d. Tüchtigen, 1916;
    Das Schlagwort im Kampfe gegen d. höhere Schule, 1923;
    Organ. Schulgestaltung, 1925;
    Naturgrenzen geistiger Bildung, 1930;
    Bildungswahn-Volkstod, 1932;
    Geist u. Torheit auf Primanerbänken, 1934 (mit E. Wohlfahrt);
    Die Ungeborenen, 1936;
    15 Millionen Begabtenausfall, 1939;
    Seelenkunde, vom Erbgedanken aus, 1940, ³1944;
    Geistige Begabung, 1950.

  • Literatur

    Kal. f. d. Sächs. Staatsbeamten, 1934, S. 7 f.;
    F. Lenz, Zum Gedenken an W. H., in: Fam. u. Volk 2, 1953, S. 293 f. |

  • Quellen

    Qu.: Personalakten im Stadtarchiv Dresden.

  • Autor/in

    Herbert Schönebaum
  • Zitierweise

    Schönebaum, Herbert, "Hartnacke, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 7-8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116502347.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA