Lebensdaten
1855 – 1921
Geburtsort
Frankfurt/Oder
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
preußischer Innen- und Finanzminister ; Oberpräsident der Rheinprovinz
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116499184 | OGND | VIAF: 64759305
Namensvarianten
  • Rheinbaben, Georg Freiherr von
  • Rheinbaben, Georg von

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Rheinbaben, Georg Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116499184.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit d. 13. Jh. nachweisbarer schles. Adelsfam.;
    V Gustav v. R. (1817-66 ⚔), preuß. Major, Bataillons-Kdr. d. Leibgrenadier-Rgt. Nr. 8;
    M Klara (1825–95), T d. Karl v. Gerlach (1792–1863, preuß. Adel 1840), Polizeipräs. v. Berlin, dann Reg.präs. v. Köln, dann v. Erfurt, Wirkl. Geh. Ober.reg.rat, (s. NDB VI*), u. d. Pauline Lütcke (1805–80);
    B Walther (1858–1912), Oberstlt.;
    St. Johannis vor Schleswig 1885 Hedwig (1854–1938), T d. Rochus Frhr. v. Liliencron (1820–1912), Germanist, Musikhist., Redaktor d. ADB (s. NDB 14);
    1 S Rochus (1893–1937, ⚮] Gisela v. Carstanjen, * 1892, 2] Erika, 1897–1987, T d. sächs. Gen. d. Inf. Max v. Seydewitz, 1857–1921), Lt., kaufm. Dir. in Berlin, 2 T Gustava Hanna (1887–1980, 1] Alexander v. Lettow-Vorbeck, 1881-1914 ⚔, Oberlt. d. Res., 2] 1919-24 Trabart Frhr. v. u. zu d. Tann-Rathsamhausen, 1894–1979, Dr. iur., 3] 1925 Mathew Elting Hanna, 1873–1936, Botschafter d. USA in Guatemala), Gertrud (Gerda) (1888–1949, 1] Anton v. Hohberg u. Buchwald, 1885–1934, Rittmeister, v. d. SS ermordet, 2] Horst v. Blumenthal, 1882–1963, auf Segenthin u. Dt.-Puddiger);
    Vt Helmut v. Gerlach (1866–1935), Journalist, pazifist. Pol. (s. NDB VI);
    E Georg-Kreuzwendedich (1926–85), RA, Uta (* 1930, Reinhard Riemerschmid, 1914–96, Dipl.-Ing., Architekt, Doz. an d. TH München, s. NDB 21*), Marion v. Blumenthal (* 1918, Wolf-Werner v. Blumenthal, * 1902, Aufsichtsrat d. Fa. Opel u. Gen. Motors in Düsseldorf);
    Ur-E Richard Kreuzwendedich (* 1960), Betriebswirt, MBA, Online-Buchhändler, Aufsichtsratsvors. d. mediantis buecher.de AG; Verwandte Georg Wilhelm v. R. (ca. 1675-1739), 1728-39 sachsen-weimar. Min. (s. ADB 28), Paul v. R. (1844-1921), Wirkl. Geh. Oberreg.rat im preuß. Staatsmin., WGR, dessen B Johannes (Hans) (1849–1933), Jurist, Präs. d. Landger. in Beuthen|(Oberschlesien), dessen S Werner (s. 2), Hans-Sigismund (1885–1966), Offz., Georg (1880–1953, 2] Charlotte-Maria Althanns, * 1898, 1] Hans Schomburgk, 1880–1967, Afrikaforscher, Major in Liberia, Schriftst. u. Dokumentarfilmer, s. Rhdb.; Klimesch; Munzinger), Major.

  • Biographie

    Nach dem Volkswirtschaftsstudium in Heidelberg und Berlin (1873–76) sowie dem Dienst als Einjährig-Freiwilliger in einem Ulanen-Rgt. begann R. eine Karriere als preuß. Verwaltungsbeamter. Seit 1885 im Finanzministerium (1889 Geh. Finanzrat u. Vortragender Rat, 1892 Geh. Oberfinanzrat), wurde er ein wichtiger Mitarbeiter von Finanzminister Johannes v. Miquel. 1896 folgte der Wechsel an die Spitze des Regierungspräsidiums Düsseldorf. Die unter R. geschaffene staatliche Wohnungsaufsicht wurde zum Muster für ähnliche Behörden in ganz Preußen. 1899 zum preuß. Innenminister ernannt, wurde R. von Miquel als Nachfolger aufgebaut und nach dessen Entlassung 1901 Finanzminister. Er leitete dieses Ressort erfolgreich mit wachsenden Einfluß (u. a. Neuordnung d. Beamtenbesoldungen) und bewältigte die innen- und außenpolitischen Krisen sowie wirtschaftlichen Turbulenzen der Bülow-Zeit mit ihren teilweise schweren Folgen für die Staatsfinanzen. Reichskanzler Theobald v. Bethmann Hollweg nutzte das Scheitern der von R. mitgetragenen Reform des preuß. Dreiklassenwahlrechts sowie eine harte Kontroverse R.s im Herrenhaus mit dem Chef der Dt. Bank, Arthur v. Gwinner (1856–1931), über die preuß.-dt. Anleihepolitik und die Grundsätze der Staatsfinanzwirtschaft, um den politisch zu mächtig gewordenen Minister 1910 aus dem Kabinett zu entfernen. R. übernahm das Oberpräsidium der Rheinprovinz. 1911 folgte die Berufung in das preuß. Herrenhaus. 1918 ging R. in Ruhestand. Seit 1912 war er auch Gründungsvorsitzender des Vereins Rhein-Museum Koblenz sowie 1913-20 Präsident der Goethe-Gesellschaft, in dieser Funktion aber nicht unumstritten.|

  • Auszeichnungen

    Dr. med. h. c. (Berlin);
    Dr.-Ing. E. h. (Aachen);
    Schwarzer Adler-Orden (1907) mit d. Kette (1908);
    Roter Adler-Orden III. Kl. mit Schleife (1894), I. Kl. mit Eichenlaub (1901);
    E. K. II. Kl. (1915);
    Landwehr-Dienstauszeichnung I. Kl.;
    Rote-Kreuz-Medaille II. Kl.;
    zahlr. Orden dt. Bundesstaaten sowie ausländ. Orden;
    1. Ehrenmitgl. d. Rhein. Ver. f. Kleinwohnungswesen;
    Domdechant v. Merseburg;
    WGR.

  • Werke

    zahlr. Reden in d. Stenograph. Bern d. RT, d. preuß. Abg.hauses u. d. Herrenhauses;
    Landwirtsch. u. Erbschaftssteuer, RTrede v. 17.6.1909, 1909 (Sonderdr.).

  • Literatur

    Rhein. Bll. f. Wohnungswesen u. Bauberatung 17, 1921, S. 65;
    P. C. Witt, Die Finanzpol. d. Dt. Reiches v. 1903 bis 1913, 1970;
    R. Kroboth. Die Finanzpol, d. Dt. Reiches während d. Reichskanzlerschaft Bethmann Hollwegs u. d. Geld- u. Kapitalmarktverhältnisse (1909–1913/14), 1986;
    H. Romeyk, Die leitenden staatl. u. kommunalen Verwbeamten d. Rheinprov. 1816-1945, 1994, S. 689 f.;
    Die Protokolle d. Preuß. Staatsmin. 1817-1934/38, IX: 1900-1909, bearb. v. R. Zilch, 2001 (Einl.);
    DBJ III, Tl.;
    Kosch, Biogr. Staatshdb. |

  • Quellen

    Qu Geh. StA Berlin (Rep. 77, Personalakten Nr. 2186).

  • Porträts

    Ölgem. (Fam.bes.);
    LIZ 113, 1899, S. 353;
    Die Rhein. Provinzialverw., ihre Entwicklung u. ihr heutiger Stand, hg. v. J. Horion, 1925, S. 37;
    W. Hubatsch, Grundriß z. dt. Verw.gesch., XII, Abb. Nr. 165.

  • Autor/in

    Reinhold Zilch
  • Zitierweise

    Zilch, Reinhold, "Rheinbaben, Georg Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 487-488 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116499184.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA