Lebensdaten
1856 – 1907
Geburtsort
Forsthaus Rothaus bei Neiße (Oberschlesien)
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Industrieller für feinmechanische und elektrotechnische Geräte
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116473258 | OGND | VIAF: 74604150
Namensvarianten
  • Gebbert, Julius Max Gotthard
  • Gebbert, Max
  • Gebbert, Julius Max Gotthard

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Gebbert, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116473258.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1810–91), Oberförster, S d. Gärtners Franz Göppert u. d. Johanna Dittrich;
    M Adelheide Koch (1819–93);
    1886 Marie (1863–1919), T d. Wäschegeschäftinh. Ritz in Schwelm;
    4 S, 1 T.

  • Biographie

    G. erlernte nach Besuch der Mittelschule in Neiße das Feinmechaniker-Handwerk. 1875-85 war er in bedeutenden elektrotechnischen Fabriken Deutschlands, der Schweiz, Frankreichs und Amerikas tätig und widmete sich in dieser Zeit besonders dem Studium der Elektrotechnik, Fertigungstechnik, Betriebsorganisation und Sprachen. Nach seiner Rückkehr aus Amerika 1885 schloß er sich mit seinem Freunde Karl Schall (1859–1925) in Stuttgart zur Fertigung elektromedizinischer Geräte und Meßinstrumente (Stirn-, Mund- und Kehlkopflampen, Mikroskopierlampen, Galvanometer etc.) zusammen. Am 1.1.1886 gründete er mit Schall und dem Erlanger Universitäts-Mechaniker Erwin Moritz Reiniger die offene Handelsgesellschaft „Vereinigte physikalisch-mechanische Werkstätten Reiniger, Gebbert & Schall“ in Erlangen (heute Siemens-Reiniger-Werke AG). Die Stuttgarter Werkstätte wurde aufgegeben. G. übernahm die technische Leitung. Eine große Rolle spielte die Herstellung von Batterien und Induktions-Apparaten für ärztliche Zwecke. Der Katalog von 1888 enthielt mit dem Zubehör schon 1800 verschiedene Erzeugnisse. Nach dem Ausscheiden Schalls 1887, der auf eigenes Risiko in London ein Geschäft gründete und den Alleinvertrieb der Erlanger Erzeugnisse übernahm, und Reinigers 1895 aus Gesundheitsgründen war G. alleiniger Inhaber des Betriebs, den er bis zu seinem Tode ausbaute und zu Ansehen und Weltgeltung brachte. Die Zahl seiner Mitarbeiter war von etwa 20 im Jahre 1886 auf etwa 100 1893 und etwa 700 im Jahre 1907 gestiegen.

    G. hat große Verdienste an der Einführung und Förderung der elektromedizinischen und Röntgen-Verfahren bei Ärzten und Krankenhäusern. Das nach Bekanntwerden von Röntgens Entdeckung neu aufgenommene Arbeitsgebiet der Röntgentechnik wurde von G. stark gefördert. Auch auf zahnärztlichem Gebiete erwarb er sich Verdienste, indem er unter anderem erstmalig in Deutschland zahnärztliche Bohrmaschinen mit elektrischem Antrieb baute. Ab 1890 schuf G., der selbst mit namhaften Ärzten eng zusammenarbeitete, eine neuartige Kundendienst- und Verkaufsorganisation durch Gründung von Geschäftsstellen in wichtigen Städten des In- und Auslandes. Die im Werk sorgfältig ausgebildeten Ingenieure und Techniker dieser Außenstellen unterhielten enge Verbindung mit der Ärzteschaft und nahmen deren Wünsche und Anregungen entgegen. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Technik trug schöne Früchte. - 1906 wurde die Firma AG. 1925 erwarb die Siemens & Halske AG die Aktienmehrheit von Reiniger-Gebbert & Schall und verband diese Firma mit der eigenen elektromedizinischen Abteilung und anderen Firmen zur Siemens-Reiniger-Veifa, die 1933 in der Siemens-Reiniger-Werke AG aufging.

  • Literatur

    75 J. Elektromed. in Erlangen, Festschr. d. Siemens-Reiniger-Werke AG, Erlangen, 1952 (P);
    SRW-Hauspost 2, Sondernr. M. G., Gedenkschr z. 100. Wiederkehr s. Geb.tages v. 2.3.1956 (P).|

  • Quellen

    Qu.: Archiv d. Siemens-Reiniger-Werke Erlangen (auch f. K. Schall).

  • Porträts

    Ölgem. v. L. Kühn (in Bes. d. S A. Gebbert, Erlangen);
    Bronzebüste v. dems. (Grabdenkmal, Erlangen, Neustädter Friedhof).

  • Autor/in

    Gustav Oefele
  • Zitierweise

    Oefele, Gustav, "Gebbert, Max" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 111-112 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116473258.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA