Lebensdaten
1805 – 1871
Geburtsort
Annaberg (Erzgebirge)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
liberaler Politiker ; Fabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116434902 | OGND | VIAF: 32748438
Namensvarianten
  • Eisenstuck, Jakob Bernhard
  • Eisenstuck, Bernhard
  • Eisenstuck, Jakob Bernhard
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Eisenstuck, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116434902.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. David (1768–1832), Pfarrer in Annaberg, seit 1815 in Forchheim (Kr. Marienberg), S des Christian Jacob (1734–1810), Kaufm. u. Bgm. in Annaberg (S des Joh. Jakob aus Eßlingen/Neckar, Kaufm. u. Stadtrichter in Annaberg, Begr. der „E.schen Handlung“) u. der Kaufm.tochter Dorothea Kath. Ridder;
    M Christiane Charl. Elis. (1777–1831), T des Joh. Heinr. Conrad Querfurth (1747–1817), Kaufm. u. Bgm. in Annaberg;
    Ov Joh. Christian (1757–1831), Kaufm. u. Bgm. in Annaberg, 1817-20 Landtagsabgeordneter, Christian Jacob (1762–1851), Advokat, Dir. der Landesregierung, Präs. des Landesjustizkollegs in Dresden, Christian Gottlob (1774–1853), Advokat u. Obersteuerprokurator in Dresden (s. ADB V);
    Chemnitz 1834 Albertine Luise Mathilde (1811–60), T des Perückenmachermeisters Christian Frdr. Lohse in Berlin;
    2 S, 4 T.

  • Biographie

    E. lernte als Kaufmann in der Kattundruckerei von Benj. Pflugbeil und Co. in Chemnitz. Frühzeitig nahm ihn sein Chef P. O. Clauß als Mitinhaber der Firma an. In dem 1828 von Clauß begründeten Sächsischen Industrieverein in Chemnitz setzte sich E. für Sachsens Anschluß an den preußischen Zollverband und später für eine deutsche Schutzzollpolitik ein. 1834 wurde er Stadtverordneter in Chemnitz und 1843 Vorsitzender des in Leipzig begründeten Allgemeinen Deutschen Industrievereins. Als Anhänger Lists war E. seit 1835 2. Vorsitzender eines Komitees für den Bau der Eisenbahn von Chemnitz nach Riesa, der 1844-52 erfolgte. 1848 wurde E. Abgeordneter der fortschrittlichen Linken im Frankfurter Vorparlament und in der Nationalversammlung, in der er als Vorsitzender des volkswirtschaftlichen Ausschusses und seit April 1849 als 2. Vizepräsident hervortrat. Als Reichskommissar in der Rheinpfalz im Mai 1849 erklärte E. den dortigen Landesverteidigungsausschuß für berechtigt, eine Volkswehr zum Kampf für die Reichsverfassung aufzustellen. Daraufhin rief ihn das Ministerium Gagern wegen Überschreitung seiner Befugnisse zurück. E. ging mit dem Rumpfparlament nach Stuttgart und wanderte im Spätsommer 1849 mit seiner Familie nach Belgien aus, wo er sich in Florial an der Dyle an einem Flachsspinnereiunternehmen beteiligte. Nach der Amnestie kehrte er 1859 wieder heim und begründete in Wiesenbad bei Annaberg eine Flachsspinnerei-AG. Nur wenige Wochen war E. 1866/67 liberaler Abgeordneter der 2. Kammer des sächsischen Landtags.

  • Werke

    Rechenschaftsber. d. Abg. B. E. üb. s. Wirksamkeit in d. dt. Nat.verslg., 1849;
    Zum Andenken an J. B. E., 1875 (Privatdruck; Gedichte, Reden, Aufss.).

  • Literatur

    ADB V;
    Rud. Eisenstuck, Die Fam. E., 1875;
    H. Schneider, J. B. E., s. Leben u. Wirken, Diss. Leipzig 1921 (ungedr., W, L), Auszug in: Jb. d. phil. Fak. Leipzig, 1922, S. 69-71;
    ders., in: Chemnitzer Neueste Nachrr., 1926, Nr. 200;
    H. Kretzschmar u. H. Schlechte, Franz. u. sächs. Gesandtschaftsberr. aus Dresden u. Paris, 1848/49, 1956, S. 398. – Qu.: Zahlr. Angaben üb. E. u. s. Fam., ges. v. W. Roch, 1948, im Ratsarchiv Annaberg u. Stadtarchiv Chemnitz.

  • Porträts

    Bilder u. Karikaturen (im Bes. d. Ur-E F. Hofmann, Sonneberg/Thür.);
    Bild. 1843, in: 1848-1948, eine Denkschr., hrsg. v. Volksbildungsamt Chemnitz, 1948, S. 6;
    Phot. 1868 (Ratsarchiv Annaberg).

  • Autor/in

    Gerhard Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Gerhard, "Eisenstuck, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116434902.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Eisenstuck: Bernhard E., des folgenden Neffe, geb. 1806 in Annaberg, als Mitinhaber eines Fabrikgeschäfts und Vorsteher der Stadtverordneten in Chemnitz, einer der Hauptagitatoren für eine nationale Handelspolitik, wenn auch in schutzzöllnerischem Sinne, 1848 Mitglied des Vorparlaments und, von Chemnitz gewählt, der Frankfurter Nationalversammlung, in welcher er der Linken angehörte. Im Mai als Reichscommissar in die insurgirte Pfalz gesendet, wurde er wegen Uebertretung seines Mandats abberufen. Als Vicepräsident des Rumpfparlaments ging er mit diesem nach Stuttgart, trat aber noch vor der gewaltsamen Auflösung desselben aus und begab sich nach Belgien. Nach längerer Abwesenheit von dort in seine Heimath zurückgekehrt, wirkte er als Abgeordneter im sächsischen Landtage, wo er der numerisch noch schwachen freisinnigen Partei durch die Autorität seines Namens und die Entschlossenheit seines Auftretens erhöhte Bedeutung verlieh. Er starb als Director der Actienspinnerei zu Wiesenbad bei Annaberg 5. April 1871.

  • Autor/in

    Flathe.
  • Zitierweise

    Flathe, Heinrich Theodor, "Eisenstuck, Bernhard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 775 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116434902.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA