Lebensdaten
1856 – 1926
Geburtsort
Garlstorf (Kreis Lüneburg)
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11641703X | OGND | VIAF: 52441269
Namensvarianten
  • Eichhorn, Albert

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Eichhorn, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11641703X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst Ludw. Frdr. (1808–85), Pfarrer, Pfarrerssohn aus Pyrmont;
    M Luise (1816–96), T des Rittergutspächters Joh. Justus Mylius.

  • Biographie

    E. studierte 1875-78 in Leipzig, Erlangen und Göttingen, war im Kirchendienst 1878-84, habilitierte sich 1886 in Halle für Kirchengeschichte auf Grund seiner Dissertation über „Athanasii de vita ascetica testimonia collecta“. Kennzeichnend für diesen selbständigen Kopf und Kämpfer für die Wahrheit des gegenwärtigen Menschen sind aus seinen 24 bemerkenswerten Thesen vor allem folgende: „Kirche und Tradition sind Wechselbegriffe“, „Die Dogmatik ist weder von der Metaphysik noch von der Geschichte unabhängig“, „Historiker ist nur wer die Gegenwart versteht“, „Die religiöse Betrachtung der Kirchengeschichte muß sich auf die geschichtliche Entwicklung des ganzen Menschengeschlechts beziehen“. Bereits seit 1888 lehrte er als außerordentlicher Professor, 1901-13 in Kiel, lebte dann, nervenleidend (Schüttellähmung), in Braunschweig. E. publizierte darum wenig, wirkte aber dennoch in der Stille stark durch seine Methode und Abendmahlsthese auf die jüngere Generation, zum Beispiel auf W. Wrede, H. Gunkel, O. Baumgarten, E. Grafe und W. Heitmüller. Von der These A. von Harleß' ausgehend, wonach der geschichtliche Jesus Gründonnerstag Leib und Blut im Sinne des Dogmas seinen Jüngern gespendet habe, kommt E. in summarischer Kritik und Zusammenfassung der traditionellen und kirchlich-sakramental gedeuteten Abendmahlstexte nach seinen eigenen Worten „vom religionsgeschichtlichen Standpunkt“ aus zu der Feststellung der „Lücke“ unseres historischen Wissens und der „Schwierigkeit in der religionsgeschichtlichen Entwicklung“: „Ein solches sakramentales Essen, das das Vorbild des Abendmahls abgegeben hätte, können wir nun nicht nachweisen; und dies ist die Lücke, die für unser historisches Wissen besteht … Was auch Jesus gesagt und gethan haben mag an jenem Abend, ich kann von da aus nicht verstehen das Kultmahl der Gemeinde mit dem sakramentalen Essen und Trinken des Leibes und Blutes Christi, wie es in der ältesten Christenheit ziemlich von Anfang an, wie es scheint, sich ausgebildet hat“. E. anerkannte 1910 in seinem RGG-Artikel „Heilige Geschichte“: „So hat die Religion in der endlosen Flut der Geschehnisse eine Heilige Geschichte, wo Gott unmittelbar wirkt, sich den Menschen unmittelbar offenbart“.

  • Werke

    Weitere W Die Rechtfertigungslehre d. Apologie, in: Theol. Stud. u. Kritiken, 1887; Etwas vom Predigen, in: Christl. Welt, 1895; Das Abendmahl im NT, 1898.

  • Literatur

    E. Franz, in: Schleswig-Holstein. Kirchenbl., 1913; H. Greßmann, A. E. u. die religionsgesch. Schule, 1914; E. Barnikol, A. E., in: Wiss. Zs. d. M.-Luther-Univ. 8, 1958/59 (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Ernst Barnikol
  • Zitierweise

    Barnikol, Ernst, "Eichhorn, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 379 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11641703X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA