Lebensdaten
1886 – 1937
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Lourenço Marques (Südafrika)
Beruf/Funktion
Paläontologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116373555 | OGND | VIAF: 52440101
Namensvarianten
  • Reck, Hans
  • Reck, H.

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Zitierweise

Reck, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116373555.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V E. N. N., Lt.;
    M Jenny Dietz;
    Berlin-Lichterfeld 1912 Ina (* 1872), T d. Viktor v. Grumbkow (1842–72), preuß. Premierlt., u. d. Ida Bendixen (1840–1914).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanist. Gymnasiums in Würzburg begann R. 1904 mit dem Studium der Naturwissenschaften in München, Würzburg, Berlin und London. Auf Anregung seines Berliner Lehrers Wilhelm v. Branca wurde er 1908 Leiter einer Island-Expedition der preuß. Akademie der Wissenschaften, die das Studium der Vulkane und die Suche nach dem seit 1907 vermißten Geographen Walther v. Knebel zum Ziel hatte und feststellen mußte, daß dieser im Juli 1907 am Askjy-Vulkan tödlich verunglückt war. 1912 publizierte R. den wiss. Nachlaß Knebels (Island, Eine Naturwiss. Studie). Mit der Ausarbeitung seiner Befunde über „Island. Masseneruptionen“ wurde R. 1909 in München bei August Rothpletz promoviert. 1910 war er Assistent am Geolog.-Paläontolog. Institut der Univ. Berlin bei Branca, 1911 Leiter der Saurierausgrabungen in Tendaguru (Dt.-Ostafrika/Tanzania). Die Entdeckung von pleistozänen Säugetierresten 1911 durch den Münchner Zoologen Wilhelm v. Kattwinkel führte auf Betreiben der Münchner Paläontologen Ernst Stromer v. Reichenbach und Max Schlosser zur ersten, von R. geleiteten, Oldoway-Expedition 1913. Das dabei entdeckte und zunächst als pleistozän eingestufte menschliche Skelett erwies sich später als nacheiszeitlich (Capsian Culture). Seit 1914 arbeitete R. als Regierungsgeologe in Dt.-Ostafrika, nahm am dt.-ostafrikan. Feldzug teil und geriet 1915-19 in engl. Gefangenschaft. Anschließend übernahm R. eine ao. Professur am Geolog.-Paläontolog. Institut der Univ. Berlin. 1925-28 untersuchte er zusammen mit griech. Kollegen die Vulkaninsel Santorin. 1931 wurde R. wegen seiner umfassenden Kenntnisse als Vulkanologe und auch aufgrund seiner Erfahrungen als Organisator von Louis S. B. Leakey zur Teilnahme an der zweiten Oldoway Expedition hinzugezogen, bei der u. a. altsteinzeitliche Werkzeuge gefunden wurden. R. starb 1937 während einer Expedition an einem Herzleiden.

    In etwa 120 Publikationen behandelte R. Probleme der Geomorphologie, der Vulkanologie und der Paläontologie. Seine Verdienste lagen v. a. in der fundierten Beobachtung und exakten Beschreibung vulkanischer Vorgänge, mit denen er besonders im afrikan. Raum wesentlich zur Klärung der Schichtenabfolge und Tektonik beitrug. R. verstand es auch, wiss. Ergebnisse in Referaten bzw. populärwiss. Zeitschriften verständlich darzustellen.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Athen 1937).

  • Werke

    u. a. Die Hegauvulkane, 1923;
    Buschteufel, 1926;
    Oldoway, die Schlucht d. Urmenschen, 1934;
    Santorin, 3 Bde., 1936;
    A preliminary survey of the tectonics and stratigraphy of Olduvai, in: L. S. B. Leaky (Hg.), Olduvai Gorge, 1951. – Hg.: Die wiss. Ergebnisse d. Oldoway-Expeditition 1913, 1925-37;
    Mithg.:
    Zs. f. Vulkanol. (1923–37).

  • Literatur

    A. T. Hopwood, in: Nature 140, 1937, S. 351;
    P. Range, in: Der Tropenpflanzer 40, 1937, S. 365;
    K. Sapper, in: Zs. f. Vulkanol. 17/4, 1938, S. 225-27|(P);
    R. Vaufrey, in: Anthropol. 47, 1937, S. 649 f.;
    Geolog. Rdsch. 28, 1937, S. 455;
    Pogg. VI;
    DSB.

  • Autor/in

    Helmut Mayr
  • Zitierweise

    Mayr, Helmut, "Reck, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 232-233 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116373555.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA