Lebensdaten
1826 – 1905
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
bayerischer Politiker ; Kabinettssekretär
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116319267 | OGND | VIAF: 52438971
Namensvarianten
  • Eisenhart, August (bis 1871)
  • Eisenhart, August Ritter von
  • Eisenhart, August (bis 1871)
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Eisenhart, August Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116319267.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz (1790–1864) aus Laupheim, bayerischer Oberappellationsgerichtsrat;
    M Elise Weininger (1800–82) aus Oberelchingen b. Neu-Ulm;
    Miesbach 1857 Louise v. Kobell s. (2);
    K.

  • Biographie

    Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in München und Heidelberg trat E. in den bayerischen Justizdienst. Anfang 1870 wurde er, wohl auf Betreiben des Ministers Johann von Lutz, zum Kabinettssekretär ernannt. Die wachsende Menschenscheu Ludwigs II, dessen monatelange Abwesenheit von der Hauptstadt, machten E. zum einzigen Bindeglied zwischen dem König und der Außenwelt, auch zu den Ministern. Dauernd mußte er bemüht sein um einen vermittelnden Ausgleich zwischen dem König und der Öffentlichkeit, dabei war dieser durchaus nicht lenkbar nach dem Willen seiner Berater. E., der Typus des pflichteifrigen Beamten und nüchternen Juristen, stand der Welt seines Königs fern. Aufgeklärtes Denken verband sich mit juristisch-doktrinärem Staatsbewußtsein und einem starken monarchischen Gefühl. Von zaghaftem Wesen, eine wenig profilierte Persönlichkeit, hat er auch in keiner Weise versucht, seine Position für eine eigene Politik mit besonderen Zielen auszunützen. Nie hat er selbständig Entscheidungen herbeigeführt, sondern vorsichtig im täglichen Umgang mit dem König im Sinne von Lutz, unter dessen Einfluß er stand, gewirkt für Stärkung der Staatsautorität nach innen und kleindeutsche Reichsgesinnung nach außen, so 1870 für die Anerkennung des Bündnisfalles und die Mobilisierung der bayerischen Armee, so auch für die Zustimmung zum Kaisertum des preußischen Königs. Ebenso war er darum bemüht, daß Ludwig II. im Kirchenstreit schwieg und sich schließlich im entscheidenden Augenblick immer wieder hinter Lutz und sein Ministerium stellte. Im Mai 1876 enthob Ludwig II. unter kränkenden Umständen E. seines Postens. Mit Fleiß, Pflichttreue und unter Aufopferung seiner Gesundheit hat E. versucht, das Versagen der Staatsspitze vor der Öffentlichkeit zu verbergen und einen geregelten Fortgang der Staatsgeschäfte gesichert.

  • Werke

    u. a. zahlr. Art. üb. Persönlichkeiten a. d. Rechtsgesch. in d. ADB; Dr. Joh. Frhr. v. Lutz, in: Jberr. d. hist. Ver. f. Oberbayern, 52./53. Jg., 1891, S. 137 ff.

  • Literatur

    L. v. Kobell, Unter d. ersten vier Königen Bayerns, 2 Bde., 1894;
    dies., Kg. Ludwig II u. Fürst Bismarck im J. 1870, 1899;
    G. v. Böhm, Ludwig II Kg. v. Bayern, 1922, passim;
    M. Doeberl, Bayern u. d. Bismarcksche Reichsgründung, 1925, S. 31, 33;
    W. v. Rummel, Ludwig II, d. Kg. u. s. Kabinettchef, ²1930 (üb. Ziegler, Nachfolger E.s);
    A. Mensi-Klarbach, Elis. Ney u. A. v. E., in: Der Heimgarten, Wschr. d. Bayer. Staatsztg., 9. Jg., Nr. 50 v. 12.12.1931;
    F. v. Rummel, Das Ministerium Lutz u. s. Gegner 1871-82, 1935, passim;
    W. Richter, Ludwig II Kg. v. Bayern, ³1950;
    Schärl.

  • Autor/in

    Jürgen Gebhardt
  • Zitierweise

    Gebhardt, Jürgen, "Eisenhart, August Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 413 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116319267.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA