Lebensdaten
1846 – 1907
Geburtsort
Tübingen
Sterbeort
Cannstatt bei Stuttgart
Beruf/Funktion
Kirchenmusiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116301635 | OGND | VIAF: 62296742
Namensvarianten
  • Köstlin, Heinrich
  • Köstlin, Heinrich Adolf
  • Koestlin, Heinrich
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Zitierweise

Köstlin, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116301635.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Reinhold (s. 2);
    - Cannstatt 1873 Sofie (1847–1930), T d. Oberhofpredigers u. Dichters Karl v. Gerok ( 1890, s. NDB VI);
    1 T Therese (1877–1964), Schriftstellerin (s. L).

  • Biographie

    Nach Theologiestudium (1864–68) in Tübingen sowie einer Vikariatszeit war K. zwei Jahre Hauslehrer in Paris, während des Krieges 1870/71 Feldprediger, anschließend Repetent am Tübinger Stift. 1872/73 hielt er dort eine Vorlesung zur Musikgeschichte, die Grundlage seiner „Geschichte der Musik im Umriß für die Gebildeten aller Stände“ (1875, ⁵1899 unter Mitarbeit von K. Schmidt u. W. Nagel, ⁶1910). Nach Pfarrstellen in Sulz am Neckar (1873–75), Maulbronn (1875–78), Frieddrichshafen (1878–81) und Stuttgart (1881–83) hatte er eine Professur für praktische Theologie am Predigerseminar in Friedberg (Hessen) inne (1883-91). 1891-95 war K. Oberkonsistorialrat in Darmstadt und Superintendent der Provinz Starkenburg, danach bis 1901 Professor für praktische Theologie an der Universität Gießen; 1901-04 lebte er im Ruhestand in Darmstadt, dann in Cannstatt. Während seine Schriften zur Musik und Theologie überholt sind, bleibt sein Verdienst um den Kirchengesang und um die Organisation des Kirchenchorwesens unbestritten. 1875 begründete er auf lokaler Ebene einen Zusammenschluß der Kirchengesangvereine Calw, Nagold und Sulz, aus dem 1877 der Evangelische Kirchengesangverein für Württemberg hervorging. Wesentlich seinem Wirken ist es zu verdanken, daß auf dem Kirchengesangvereinstag in Frankfurt (Main) 1883 unter Beteiligung der meisten Landeskirchen der „Evangelischen Kirchengesangverein für Deutschland“ gegründet wurde. Neben der organisatorischen Vereinigung, der er als 2. (1883-1901) und später als 1. Vorsitzender (1901–05) angehörte, arbeitete er an der theologischen und programmatischen Ausrichtung des Kirchenchorwesens. Nach seinen, von Christian Palmer beeinflußten Vorstellungen muß der Kirchenchor „integrierendes Glied am Organismus der Kirche“ und nicht schmückendes Beiwerk sein. Im Hinblick auf den Gemeindegesang setzte er sich für die Vereinheitlichung der Melodien ein. In seinem theologischen Hauptwerk, dem von ihm herausgegebenenen „Kirchenbuch für die evangelischen Kirchen des Großherzogtums Hessens“ (2 Bände, 1904) hat er seine musikalisch-liturgischen Vorstellungen für eine breite Öffentlichkeit dargestellt.

  • Werke

    Weitere W Die Tonkunst, Einführung in d. Ästhetik d. Musik, 1879;
    Die Gesch. d. christl. Gottesdienstes, 1887;
    Die Lehre v. d. Seelsorge, 1895, ²1907. -
    Redakteur: Halleluja, Org. f. d. geistl. Musik in Kirche, Haus, Ver. u. Schule, 1884-86. -
    Autobiogr. (bis 1883) in: Denkschr. d. ev. Predigerseminars Friedberg, 1886.

  • Literatur

    BJ XII (Tl., L);
    MGG VII (W, L);
    RGG³;
    Riemann. - Zu T Therese:
    W. Schüssen, in: Mschr. Württemberg, 1931, S. 540-44 (P); Nachlaß
    im Dt. Lit.archiv. Marbach.

  • Autor/in

    Gerhard Schuhmacher
  • Zitierweise

    Schuhmacher, Gerhard, "Köstlin, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 408 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116301635.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA