Lebensdaten
1866 – 1946
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Altphilologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116300868 | OGND | VIAF: 49353715
Namensvarianten
  • Körte, Alfred
  • Körte, Alfred
  • Koerte, Alfred
  • mehr

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Körte, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116300868.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1818–1914), Dr. med., Geh. Sanitätsrat in B. (s. DBJ I, Tl.), S d. Christian (1786–1858), Bgm. in Aschersleben, dann Kriegsrat in Glogau, u. d. Magdalene Bode;
    M Marie (1832–98), T d. Dr. med. Andreas Ernst Thaer in B. (S v. Albrecht Th., 1828) u. d. Henriette Ferdinande Fröhlich; 9 Geschw., u. a. Gustav (s. 2), Werner (s. 3);
    - Berlin 1896 Frieda (1873–1963). T d. Architekten Martin Gropius ( 1880, s. NDB VII);
    2 S (⚔), 3 T, u. a. Werner (* 1905, 1945), Prof. d. Kunstgesch., Annemarie (⚭ Gotthard Frhr. v. Falkenhausen, * 1899, Bankier).

  • Biographie

    K. schloß sein Studium der Altphilologie und Archäologie mit der Promotion in Bonn ab und habilitierte sich dort 1896. Professuren bekleidete er in Greifswald (1899), Basel (1903), Gießen (1906), Freiburg im Breisgau (1914) und schließlich seit 1917 in Leipzig, wo er 1934 emeritiert wurde. In Leipzig wirkte er als Direktor der „Studentischen Fürsorge“ (bis 1926) hilfreich in den Nöten der ersten Nachkriegszeit. – Mit seinem älteren Bruder Gustav teilte K. das Interesse für Archäologie. Gemeinsam gruben die beiden die Ruinen der antiken Stadt Gordion in Kleinasien aus. Doch überwog bei K. die Neigung zur Philologie, zunächst im Sinne von Hermann Usener durch Bearbeitung der Fragmente des Metrodoros, eines epikureischen Philosophen. Dabei kam K. in Berührung mit den Texten altgriechischer Papyri. 1905 wurden umfangreiche Reste der bis dahin verloren geglaubten Komödien Menanders auf Papyrusblättern in Ägypten gefunden. Diesem feinsinnigen Dichter der sogenannten neueren attischen Komödie widmete K. seitdem eingehende Studien und lieferte die maßgebende wissenschaftliche Ausgabe, die mehrere Auflagen erlebte und erst nach seinem Tode durch neue Papyrusfunde teilweise überholt wurde. K. wurde der in seiner Zeit beste Kenner der griechischen Komödie, der er auch zusammenfassende Darstellungen und zahlreiche Artikel (in der Realencyclopädie) über einzelne Dichter widmete. Über Athen und Menander griff er hinaus in einer Darstellung der hellenistischen Dichtung für weitere Kreise, die vieles aus weniger bekannten Texten durch Interpretation und Übersetzung erschließt. Von den zahlreichen Abhandlungen, in denen K. andere Themen ansprach, fanden allgemeineres Interesse seine Untersuchungen über den Gebrauch der Wörter „Charakter“ und „klassisch“. Seit 1923 gab K. die angesehene philologische Zeitschrift „Hermes“ heraus, bis 1929 gemeinsam mit seinem Freund Richard Heinze, später allein oder mit anderen Gelehrten.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Hofrat;
    Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. u. d. Dt. Archäolog. Inst.

  • Werke

    Weitere W u. a. Metrodori Epicurei Fragmenta, scriptoris incerti Epicurei commentarium moralem subiecit A. K., in: Jbb. f. class. Philol., Suppl.bd. 17, 1890, S. 531-97 (daraus Teildr. S. 531-56 als Diss. u. d. T. Metrodorea);
    Gordion, Ergebnisse d. Ausgrabung i. J. 1900, 1904 (mit Gustav Körte);
    Menandri quae supersunt, Pars prior: Reliquiae in papyris et membranis vetustissimis servatae, ³1938 (1. u. 2. Aufl. u. d. T. Menandrea 1910 u. 1912 ersch., Neudr. mit Addenda v. A. Thierfelder, 1957), Pars altera: Reliquiae apud veteres scriptores servatae, Opus postumum retractavit, addenda ad utramque partem adiecit A. Thierfelder, ²1959;
    Die griech. Komödie, 1914;
    Die hellenist. Dichtung, 1925, ²1960, bearb. v. P. Händel (engl. Übers.);
    Komödie (griech.), in: Realenc. d. class. Altertumswiss. XI, 1921, Sp. 1207-75;
    Menandros 9, ebd. 15, 1931, Sp. 707-61;
    H. Ruppert, Verz. d. Veröff. v. A. K., in: Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig. Jb. 1949–53, 1954, S. 101-21.

  • Literatur

    T. B. L. Webster, in: Gnomon 21, 1949, S. 179 f.

  • Autor/in

    Andreas Thierfelder
  • Zitierweise

    Thierfelder, Andreas, "Körte, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 394 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116300868.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA