Lebensdaten
1890 – 1968
Geburtsort
Großenbaum bei Düsseldorf
Sterbeort
Berlin-Wilmersdorf
Beruf/Funktion
Schauspieler ; Genossenschaftsfunktionär
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116297301 | OGND | VIAF: 22889730
Namensvarianten
  • Vivegnis, Ludwig (eigentlich)
  • Körner, Louis (eigentlich)
  • Vivegnis, Louis (eigentlich)
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Zitierweise

Körner, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116297301.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren stammten aus d. Gegend v. Lüttich;
    V Jacob Vivegnis, Werkmeister d. Hahnschen Röhrenwerke;
    M Wilhelmine Siebmann, Landwirts-T;
    B Walter, Geschäftsführer d. Künstlerkolonie GmbH;
    - Wien 1926 Anny (1894–1957), Schauspielerin, T d. Kaffeehausbes. Dopler in Wien;
    1 S, 1 T, u. a. Peter René, Schauspieler.

  • Biographie

    Infolge der jahrelangen Auslandstätigkeit des Vaters genoß K. bis zur Primareife eine Ausbildung durch Hauslehrer. Zunächst wählte er den Beruf des Kaufmanns, wechselte aber bald zur Schauspielkunst über. 1913 debütierte er – von dem nachmaligen Darmstädter Generalintendanten Franz Everth geschult – als Schauspieler am Stadttheater Memel. Über kurze Engagements in Sondershausen, Bamberg und Stralsund, die durch Militärdienst unterbrochen wurden, gelangte er 1918 als Erster Held und Charakterliebhaber ans Lobetheater in Breslau. Schon nach einer Spielzeit wurde er an die Reinhardt-Bühnen in Berlin verpflichtet. Im Deutschen Theater, in den Kammerspielen und im Großen Schauspielhaus verkörperte er in den folgenden 5 Jahren etwa 40 Rollen, meist historische Nebenfiguren ernsten Charakters; doch auch den Agamemnon in Sophokles' „Orestie“ und den Theseus in Shakespeares „Sommernachtstraum“ vertraute man ihm an. Aufgrund seiner organisatorischen Fähigkeiten wurde K. 1924 von Max Reinhardt zum Direktionsstellvertreter am neueröffneten Theater in der Josephstadt in Wien bestimmt, wo er auch künstlerisch als Regisseur und Schauspieler tätig war. Für zwei Spielzeiten, während deren er nebenher am Burgtheater Regie führte, versuchte er sich seit Ende 1925 als Direktor des Wiener „Modernen Theaters“. 1928 kehrte er nach Berlin zurück und trat als Verwaltungsdirektor, Oberspielleiter und Schauspieler in den Verband der zwei Häuser umfassenden Barnowsky-Bühnen. Am Deutschen Künstlertheater blieb er auch unter neuen Direktionen bis 1934 in dieser Stellung. Seit 1914 Mitglied der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen, wurde er 1934 zu deren stellvertretendem Präsidenten gewählt. Zugleich gehörte er dem Verwaltungsbeirat der Reichstheaterkammer an, wo er seit 1936, nach der Auflösung der Bühnengenossenschaft, als Beauftragter für soziale Angelegenheiten und Altersversorgung wirkte. Am 5.4.1938 zum Präsidenten der Reichstheaterkammer und zum Reichskultursenator ernannt, konnte K. nachhaltige bühnenrechtliche Verbesserungen, besonders in der Sozialversorgung und der Urlaubsregelung, durchsetzen. Aus Protest gegen Maßnahmen der Reichskulturkammer, deren Generalsekretär Hans Hinkel ihm unkorrekte und autokratische Amtsführung vorwarf, legte er im April 1942 sein Amt nieder und begnügte sich mit einer Gastspiel- und Filmtätigkeit in Berlin. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung war K. zunächst der SS beigetreten, 1937 der NSDAP; 1943 wurde ihm die Parteimitgliedschaft abgesprochen. In der nach Kriegsende wiedergegründeten Bühnengegenossenschaft wurde K. 1951 mit der Geschäftsführung des Landesverbands Berlin, 1953 mit dessen Vorsitz betraut. In diesem Amt blieb er bis zu seinem Tode, so daß die letzten Jahrzehnte seines Lebens ausschließlich der Genossenschaftsarbeit gewidmet waren. K.s unbestrittene Begabung als Schauspieler und Regisseur erscheint historisch unbedeutend im Vergleich zu seinem Organisationstalent und seinen Bemühungen um die Verbesserung der sozialen und rechtlichen Bedingungen der deutschen Bühnenschaffenden|

  • Auszeichnungen

    Großes Goldenes GDBA-Ehrenzeichen, Vorsitzender d. Dt. Bühnenklubs;
    Ehrenmitgl. d. Dt. Theaters Berlin, d. Düsseldorfer Schauspielhauses u. d. Theaters in d. Josefstadt Wien.

  • Werke

    Winnetou (Spiel in 3 Aufzügen, nach Karl May), um 1940 (an mehreren Bühnen aufgeführt, u. a. zu den Festspielen in Bad Segeberg).

  • Literatur

    Dt. Bühnen-Jb. 1935 (P) - 1969;
    Kürschners Biogr. Theater-Hdb., 1956, S. 376;
    J. Wulf, Theater u. Film im Dritten Reich, 1964 (P).

  • Autor/in

    Rainer Theobald
  • Zitierweise

    Theobald, Rainer, "Körner, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 387-388 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116297301.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA