Lebensdaten
1883 – 1972
Geburtsort
Feldafing/Starnberger See
Sterbeort
Tokio
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116290676 | OGND | VIAF: 69678150
Namensvarianten
  • Pringsheim, Klaus
  • Pringsheim, Claus

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Pringsheim, Klaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116290676.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (s. 3);
    M Hedwig Dohm;
    B Peter (s. 4);
    Prag 1913 Klara (Lala) Koszler (1888–1978), Tänzerin, T e. österr. Offz.;
    2 S u. a. Klaus (1923–2001), Politologe u. Hist. (eigtl. S d. Hans Winckelmann, 1881–1943, Sänger, u. d. Klara Koszler), 1 T Emilie (Milka) (1912–76), Schausp.

  • Biographie

    P. legte 1900 das Abitur am Wilhelms-Gymnasium in München ab und begann anschließend, ebenso wie seine Zwillingsschwester Katia, Mathematik bei seinem Vater in München zu studieren. Gleichzeitig nahm er Kompositionsunterricht bei Ludwig Thuille (1861–1907). Erste Erfolge als Komponist, u. a. mit der Aufführung eines symphonischen Klavierstücks im März 1905, förderten seinen Entschluß, sich ganz der Musik zu widmen. Durch Empfehlung seines Klavierlehrers Bernhard Stavenhagen (1862–1914) wurde P. 1906 Schüler von Gustav Mahler (1860–1911) in Wien und Korrepetitor an der dortigen Hofoper. Mit Mahler verband P. bald eine tiefe Freundschaft, der er später in den Erinnerungen „Mahler, my friend“ ein Denkmal setzte. Nach vorübergehender Tätigkeit als Opernkapellmeister in Genf (1907) ging er 1909 nach Prag, wo er zunächst wieder Kapellmeister und 1911-14 Opernregisseur und Dramaturg an der Deutschen Oper war. Weitere Stationen seiner Laufbahn bildeten Breslau, Bremen und Berlin. Hier wirkte er 1918-25 als musikalischer Leiter an Max Reinhardts Deutschem Theater. Es entstanden Schauspielmusiken für verschiedene Berliner Bühnen und mehrere Liederzyklen. Als Dirigent errang er 1923/24 einen nachhaltigen Erfolg mit dem von ihm in Berlin geleiteten Mahler-Zyklus, durch den dessen symphonisches Gesamtwerk erstmals in Deutschland zur Aufführung gelangte. Seit 1927 arbeitete er als Musikkritiker für den Berliner „Vorwärts“ sowie für „Die Weltbühne“ und den „Montag Morgen“.

    1931 folgte P. einer Berufung an die kaiserl. Musikakademie in Tokio als Professor und Leiter der dortigen Sinfoniekonzerte. Seine|Familie blieb zunächst in Berlin, lediglich der Sohn Klaus Hubert folgte ihm später nach Tokio. 1937 aufgrund politischer Umstände seines Postens enthoben, wirkte er 1938/39 als musikalischer Berater des thailänd. Kultusministeriums am Aufbau einer Musikakademie in Bangkok mit. Anschließend lebte P. wieder in Tokio. Den Nachkriegswirren in Japan entzog er sich durch seine Übersiedlung nach Los Angeles zu seinem Schwager Thomas Mann, arbeitete auch hier als Musiklehrer und Dirigent und kehrte 1951 als Leiter der Musashino-Akademie nach Tokio zurück. In dieser Funktion hat P. auf das japan. Musikleben bleibenden Einfluß ausgeübt. Er dirigierte viele Werke der europ. Musikgeschichte erstmals in Japan und setzte sich gleichzeitig durch Übertragungen Japan. Musik in westliche Notenschreibweisen sowie als Musikschriftsteller für das Verständnis der östlichen Musik in Europa ein.

    In seinen Kompositionen aus der Zeit bis 1931 blieb P. dem Einfluß Gustav Mahlers verhaftet; dagegen bilden die späteren Werke gemäß eigener Aussage den Versuch einer Synthese aus japan. Musikintuition und -tradition mit Form und Sprache des Abendlandes.|

  • Auszeichnungen

    BVK (1956).

  • Werke

    Lieder u. Gesänge op. 20-25, op. 27/28;
    Lojko Sobar, Oper (Ms.);
    Concerto f. Orchester C-Dur op. 32, 1935;
    Thema, Variationen u. Fuge f. Blasorchester (1971/72). – Schrr.: Vom modernen Wagnerproblem, 1914;
    Der Tonsetzer Adrian Leverkühn, in: Der Monat 1, 1949, S. 84 ff.;
    Pythagoras, Die Atonalität u. wir (Ms.), Auszüge veröff. in: Schweiz. Musikztg. 96, 1956, S. 385 ff., 98, 1958, S. 370 ff.;
    Japan im Licht seiner Gesch. (Ms.);
    Music in Japan, in: Contemporary Japan, 29, 1968;
    Mahler, my friend, in: Composer 50, 1973/74, S. 1-5 (postum).

  • Literatur

    Neue Zs. f. Musik 72, 1905, S. 303;
    Th. Mann, Tagebücher 1946 ff., hg. v. I. Jens, 1989-95;
    K. Pringsheim jun. (mit V. Boesen), Wer zum Teufel sind sie? Lebenserinnerungen, 1995 (P);
    Munzinger;
    MGG;
    Riemann mit Erg.bd.;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    BHdE II.

  • Autor/in

    Marion Brück
  • Zitierweise

    Brück, Marion, "Pringsheim, Klaus" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 726-727 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116290676.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA