Lebensdaten
1630 – 1698
Geburtsort
Alpen bei Kleve
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Historiker ; münsterischer Generalvikar
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116288434 | OGND | VIAF: 15516019
Namensvarianten
  • Ripp, Johann Wolfgang (wahrscheinlich ursprünglich)
  • Alpen, Johann von
  • Ripp, Johann Wolfgang (wahrscheinlich ursprünglich)
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Zitierweise

Alpen, Johann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116288434.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    A. machte seine Studien vermutlich am Gymnasium Tricoronatum und an der Universität Köln, war 1657-62 Pfarrer in Osterwick und wurde, nachdem der münstersche Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen auf sein Verwaltungstalent aufmerksam geworden war, zunächst (2.3.1660) Geistlicher Rat und Kommissar in Spiritualibus, dann (28.5.1661) Generalvikar des Bistums Münster außerhalb der Bischofsstadt, später (26.9.1663) auch für diese. Auch unter dem Nachfolger Galens, Ferdinand II. von Fürstenberg (1678–1683) amtierte A. als Generalvikar. Die wichtigste Mission, mit der ihn sein Gönner Galen betraute, war seine Entsendung zum Friedenskongreß zu Nymwegen (1677). A. schrieb eine Biographie Galens in lateinischer Sprache, die hinsichtlich des Urkundenmaterials bleibenden Wert besitzt (Coesfeld 1694, Münster 1703, 2 Bände zu je 5 Büchern, deutscher Auszug von Kurz 1790).

  • Literatur

    ADB I;
    J. Mynn, Die Lebensbeschreibungen d. Fürstbischofs Christoph Bernhard v. Galen im 17. Jh., 1907, S. 22-37.

  • Autor/in

    Eduard Hegel
  • Zitierweise

    Hegel, Eduard, "Alpen, Johann von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 204 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116288434.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Alpen: Johann von A., geb. bei Cleve 1630, gestorben 20. Mai 1698 (seine Gebeine ruhen in der St. Martinskirche zu Münster). Er widmete sich dem Priesterstande. Nachdem er einige Jahre in Osterwick, einem münsterländischen Dorfe als Pfarrer gewirkt hatte, wurde er im J. 1661 von dem damaligen Fürstbischofe von Münster, Christoph Bernard von Galen, zum Vicarius Generalis in Spiritualibus und zum Sigillifer ernannt. Diese Aemter|verwaltete er auch unter dessen Nachfolger, dem Bischofe Ferdinand von Fürstenberg, vom J. 1678—1683. Im J. 1663 wurde er Dechant an der St. Martini-Kirche zu Münster und 1682 heißt er Propst zu Xanten und Herr von Alpen. Als münsterischer Gesandter war er zugleich mit dem Vicekanzler Werner Zurmühlen auf dem Friedenscongreß zu Nymwegen (1677) zum Zwecke der Befürwortung religiöser Angelegenheiten in Bremen, Verden und Lingen zugegen. — A. war nicht allein Generalvicar, sondern auch der geheime Rath, der gewöhnliche Gesellschafter und Beichtvater des Fürstbischofs Christoph Bernard; er gehörte zu den Vollziehern seines Testaments und war auch dessen Biograph. Gleich nach dem im J. 1678 erfolgten Tode des Fürstbischofs Christoph Bernard von Galen erschien zu Amsterdam in holländischer Sprache ein Buch von dessen Leben und Thaten: „Historisch Verhael van't Leven en Oorlogs-Bedryf van de Heer Christoph Bernard van Galen door S. d. V.“ Es war dies eine mit vielen Unrichtigkeiten und Entstellungen aller Art angefüllte Schmähschrift, die um so mehr widerlegt werden mußte, als davon eine deutsche, französische und italienische Uebersetzung gar bald erschien, worauf noch andere parteiische und unrichtige Schriften folgten. A. schrieb daher eine ausführliche Geschichte des Lebens und der Thaten des Fürstbischofs Chr. Bd. von Galen: „De vita et rebus gestis Christophori Bernardi, Episcopi et Principis Monasteriensis Decas, a Joanne ab Alpen, Ecclesiarum Metropolitanae Coloniensis Archidiacono Majore, Archidiaconalis Santensis Praeposito, insignis Collegiatae D. Martini Monasteriensis Decano, Christophori Bernardi Consiliario intimiore, Vicario Generali et Sigillifero conscripta.“ Coesfeldiae 1694. Die 2. Ausgabe dieser Biographie erschien 1696 Monast. Westph. typis Jo. Bern. Raesfeldt, die 3., wol nur Titelausgabe, ebenda s. a. und die 4. 1709 das. ap. Jo. Deierlein. Jeder Band enthält 5 Bücher. Von diesem Werke hat der Pfarrer Kurz zu Borghorst im Münsterlande einen deutschen Auszug veranstaltet (Münster 1790). Alpen's Werk hat besonders wegen der vielen Urkunden einen nicht zu verkennenden Werth. Die Darstellung ist im Ganzen ruhig und objectiv, wobei jedoch besteht, daß der Verfasser von seinem Standpunkte aus, als Freund und Rathgeber Christoph Bernards und unter dem unmittelbaren Eindrucke der Thatsachen zuweilen nicht mit der nöthigen Unbefangenheit urtheilt und manches Wichtige übergangen oder nur eben berührt hat.

    • Literatur

      S. Tücking, Geschichte des Stifts Münster unter Christoph Bernard von Galen, Münster 1865.

  • Autor/in

    E. Raßmann.
  • Zitierweise

    Raßmann, Ernst, "Alpen, Johann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 352-353 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116288434.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA