Lebensdaten
1907 – 1943
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116227249 | OGND | VIAF: 59165568
Namensvarianten
  • Klewitz, Hans-Walter
  • Klewitz, Hans W.
  • Klewitz, Hans Walter
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Zitierweise

Klewitz, Hans-Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227249.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bruno (1876–1963), Vizepräs. d. Reichsbahndirektion Halle (s. Wi. 1935; Rhdb., P), S d. Gustav, Kanzleirat im preuß. Finanzmin., u. d. Auguste Boelke;
    M Gertrud (* 1885), T d. Reichsgerichtsrat Bernhard Oppermann u. d. Helene Schwebel;
    1932 Irmgard, T d. Paul Arnold (1874–1950);
    Gvv d. Ehefrau Walter Arnold (1847–1917), betrieb mit s. M Caroline Arnold (1818–90) u. s. Stief-V Gottfried Schönemann ( 1882) e. Marmorfabrik in Magdeburg, später in Waltershausen/Thüringen (50-80 Arbeiter). Die Erzeugnisse wurden auf d. beiden Leipziger Messen in gr. Umfang nach Osteuropa verkauft;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    K. begann 1925 das Studium der Geschichte in Bonn bei Levison, Schulte, Kern und im Institut für rheinische Landeskunde. Im Wintersemester und SS 1926 studierte er in Heidelberg bei Hampe und Schramm. Das Interesse an neuen Wegen der Verfassungsgeschichte weckte H. Mitteis. K. beendete sein Studium in Göttingen (seit WS 1926/27) durch Promotion 1928 und Staatsexamen 1930 (Dissertation: „Die Geschichte der Ministerialität im Elsaß bis zum Ende des Interregnums“, vom Institut der Elsaß-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt preisgekrönt). Das von Brandi gestellte Dissertations-Thema „Studien zur territorialen Entwicklung des Bistums Hildesheim“ wurde 1932 fertiggestellt. In Göttingen empfing er die stärksten Eindrücke von Brandi. Die am Göttinger Diplomatischen Apparat unter Leitung von Brandi und Hessel genossene Ausbildung in den sogenannten Hilfswissenschaften befähigte K. sowohl zur abschließenden Bearbeitung von Bresslaus „Handbuch der Urkundenlehre“ (II, 2, 1933) wie zu Vorarbeiten am 8., Unteritalien betreffenden Band der von der Göttinger Akademie der Wissenschaften betreuten „Italia Pontificia“, zu denen ihn am 1.10.1930 Paul Kehr an das Preußische Historische Institut nach Rom holte. Intensive Beschäftigung mit den Quellen, Einfallsreichtum und Entdeckerfreude fanden während des vierjährigen Aufenthalts in Italien ihren Niederschlag in zahlreichen Aufsätzen zur italienischen Kirchen- und Papstgeschichte.|K. untersuchte die „Entstehung des Kardinalkollegiums“ (ZRGK 25, 1936) zur Zeit des Reformpapsttums, indem er in einer für ihn charakteristischen Weise die Institutionen- mit der Personengeschichte verband. In dem genialen Fälscher der Überlieferung des Klosters von Montecassino, Petrus Diaconus, fand er das Thema seiner Habilitationsschrift (AUF 14, 1936; Habilitation 1935 in Göttingen, Ernennung zum Dozenten 1936). Im Sommer 1936 ordnete er das Stadtarchiv von Clausthal-Zellerfeld. In den nun folgenden drei Göttinger Jahren wurde seine Begabung sichtbar, Anregungen aufzunehmen, weiterzuentwickeln und sie einem rasch wachsenden Schülerkreis zu vermitteln. Durch die neuerliche Begegnung mit Schramm wandelte sich das Interesse an den Urkunden zur Beschäftigung mit den ausstellenden Behörden Kanzlei und Hofkapelle. Seine vorbereitenden Aufsätze (DA 3, 1939; DA 4, 1940; AUF 16, 1939) wiesen neue Wege für eine Geschichte der Hofkapelle, die er selbst nicht mehr schreiben konnte. Zur Erforschung der Herrschaftsübung deutscher Könige traten Untersuchungen über das Zeremoniell der Papst- und Kaiserkrönung (ZRGK 28, 1939; 30, 1941; DA 4, 1941). Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde K. zum Arbeitsdienst eingezogen, im Januar 1940 an die Universität Freiburg/Breisgau zur Wahrnehmung des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte entlassen. Die Zeit von Januar 1940 bis März 1943 war durch zwei große Vorhaben gekennzeichnet: 1. den Plan einer deutschen Verfassungsgeschichte, die im Gegensatz zur Institutionen- und Begriffsgeschichte der Juristen (Schwerin, Grundzüge der deutschen Rechtsgeschichte, 1941), im Einklang mit Historikern wie Schlesinger, Brunner, Tellenbach, den geschichtlichen Raum und den in seine Sippe gebundenen Menschen in den Mittelpunkt stellen sollte (AUF 18, 1943). Das 1941 zusammen mit dem Germanisten Friedrich Maurer gegründete Institut für geschichtliche Landeskunde an der Universität Freiburg/Breisgau, diente diesem Zweck. 2. eine Biographie Barbarossas auf breitester Grundlage, welche eine kritische Edition der Urkunden und Regesten voraussetzte. Als K., gerade 36jährig, starb, hatte er der historischen Forschung wichtige Impulse gegeben, ohne schon selbst zu einer großen Synthese gelangt zu sein.

  • Werke

    W-Verz. in: Welt als Gesch. 9, 1943, S. 99 f., dazu a. d. Nachlaß: Die Abstammung d. Kaiserin Beatrix, in: DA 7, 1944;
    Die Zähringer, Vom Leben e. dt. Hochadelssippe im MA, in: Schauins-Land 84/85, 1966/67;
    Reformpapsttum u. Kardinalkolleg, 1957 (ges. Aufsätze);
    Ausgew. Aufsätze, 1971 (mit Einl. v. G. Tellenbach).

  • Literatur

    F. Maurer, in: Welt als Gesch. 9, 1943 (W);
    C. Erdmann, in: DA 6, 1943;
    K. Brandi, in: AUF 18, 1944;
    F. Bock, in: Qu. u. Forschungen aus ital. Archiven u. Bibliotheken 33, 1944.

  • Autor/in

    Sabine Krüger
  • Zitierweise

    Krüger, Sabine, "Klewitz, Hans-Walter" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 59-60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227249.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA