Lebensdaten
1844 – 1917
Geburtsort
Bellmannsdorf (Kreis Lauban, Schlesien)
Sterbeort
Trois Fontaines bei Brüssel
Beruf/Funktion
preußischer General ; Generalgouverneur in Belgien
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116195835 | OGND | VIAF: 35202039
Namensvarianten
  • Bissing, Moritz Ferdinand Freiherr von
  • Bissing, Moritz von
  • Bissing, Moritz Ferdinand Freiherr von
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Zitierweise

Bissing, Moritz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116195835.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Moritz (1802–60), Rittergutsbesitzer, S des Hans August, Oberst, und der Auguste von Gröna, uneheliche T des Fürsten Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg;
    M Dorothea (1800–47), T des preußischen Oberstleutnant und Polizeidirektor Christian Freiherr von Gall und der Charlotte Dorothea von Reibnitz;
    1) Dresden 1872 Myrrha (1852–88), T des Otto Wesendonck in Zürich und der Mathilde Luckemeyer, der Freunde Richard Wagners, 2) Plaue/Havel 1890 Alice, T des Grafen Karl von Königsmark und der Leontine Gräfin von Sayn-Wittgenstein: 3 S, u. a. aus 1) Friedrich Wilhelm, Professor für orientalische Altertumskunde und Ägyptologie, aus 2) Wilhelm Moritz, Professor für Wirtschafts- und Staatswissenschaften; 1 T.

  • Biographie

    B. wurde 1887 persönlicher Adjutant des Kronprinzen Wilhelm und 1888-89 nach dessen Regierungsantritt Flügeladjutant. 1902 wurde er nach verschiedenen Kommandos General der Kavallerie. 1901-07 war er Kommandierender General des VII. Armeekorps in Münster. Seit 1885 hatte er häufig Kavallerieübungsreisen geleitet und trat in seinen Schriften für die selbständige Verwendung größerer Kavallerieverbände und für die entsprechende Ausbildung im Gefecht zu Fuß ein. Im Dezember 1907 wurde er verabschiedet und lebte im Ruhestand in Rettkau (Kreis Glogau), wo er sich der Wohlfahrts- und Jugendpflege widmete; in dieser Zeit wurde er als Mitglied ins preußische Herrenhaus berufen. - Im 1. Weltkrieg war er zunächst stellvertretender Kommandierender General des VII. Armeekorps, wurde am 27.11.1914 zum Generalgouverneur in Belgien ernannt und am 24.12.1914 zum Generaloberst befördert. Mit seinem strengen Pflichtgefühl vertrat er mit Leidenschaftlichkeit, die nicht ohne Schärfe war, gegenüber der Reichsregierung und dem Großen Hauptquartier seinen Standpunkt, daß das ihm anvertraute Land nicht nur für die Kriegführung ausgenutzt, sondern auch gut verwaltet und regiert werden müsse. Für sein Handeln war ihm nur das Völkerrecht maßgebend; aber das deutsche Interesse stand ihm immer an erster Stelle; er versuchte jedoch zugleich soziale Politik zu treiben und die Produktion des Landes zu heben. Gegen die Verwendung belgischer Arbeitsloser in der deutschen Industrie hat er sich lange gewehrt. In seiner Flamenpolitik förderte er die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der flämischen Landesteile, da er der Ansicht war, daß wenigstens der flämische Teil Belgiens nach dem Krieg in irgendeiner Weise mit dem Deutschen Reich verbunden bleiben müsse. Er baute die Universität Gent zu einer rein flämischen Hochschule aus und ordnete schließlich 1917 die Trennung der Verwaltung der flämischen und wallonischen Landesteile an. Infolge eines schon lange währenden Lungenleidens mußte er am 14.4.1917 die Regierungsgeschäfte niederlegen.

  • Werke

    Ausbildung, Führung u. Verwendung d. Reiterei, in: Militär. Wbl., 1895, Beih. 2;
    Die Übungen u. Tätigkeit d. Kav.division B. im Herbst 1897, ebenda, 1898, Beih. 5;
    Massen- oder Teilführung d. Kav., 1900.

  • Literatur

    P. Le Seur, Zum Gedächtnis d. Gen.oberst M. Frhr. v. B., Rede geh. am Sarge, 1917;
    Das Testament B.s, in: Das größere Dtld., H. 20, 1917;
    Sozialist. Mhh., 1917, S. 429 u. 491;
    Militär. Wbl., Jg. 101, 1917, Nr. 172;
    Echo, 1917, S. 653, 664 f. (P);
    Hdb. f. d. preuß. Staat, 1918, Ehrenrangliste d. dt. Heeres;
    V. Naumann, Profile, 1925;
    R. P. Oßwald, in: DBJ II, S. 35-54 (Totenliste 1917, L).

  • Porträts

    in: Ill. Kriegschronik d. Daheim, Bd. 7, 1917, S. 107 (nach einer Originalradierung v. E. Oppler)

  • Autor/in

    Fritz Willich
  • Zitierweise

    Willich, Fritz, "Bissing, Moritz von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 278-279 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116195835.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA