Lebensdaten
1873 – 1944
Geburtsort
Karlsruhe
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
katholischer Moraltheologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116174609 | OGND | VIAF: 5675660
Namensvarianten
  • Keller, Franz
  • Keller, Franz Xaver Friedrich Karl
  • Celler, Franz
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Keller, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116174609.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Adam.

  • Biographie

    K. war nach Vollendung seines theologischen Studiums in Freiburg im Breisgau (Priesterweihe 1896) an verschiedenen Seelsorgestellen tätig (zum Beispiel Bruchsal, Rastatt, Freiburg); 1903 promovierte er zum Dr. rer. pol., 1905 zum Dr. theol. Seit 1912 war er Privatdozent für Moralethik, speziell Sozialethik; 1918 wurde er außerordentlicher Professor mit Lehrauftrag für Sozialethik und Caritaswissenschaft, 1924 ordentlicher Professor für Moraltheologie in Freiburg imBreisgau. – Als Moraltheologe behandelte K. mit Mut aktuelle Fragen (zum Beispiel Aufwertung, Fürstenabfindung, Geschäftsreklame), insbesondere war er in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg einer der entschiedensten katholischen Pazifisten und Befürworter der Abrüstung, ein Feind jeglichen Nationalismus und Gegner der Todesstrafe; in sozialen und wirtschaftlichen Fragen galt er als „linksstehend“. Bleibende Verdienste erwarb er sich um die katholische Caritas. 1925 gründete er in Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband das „Institut für Caritaswissenschaft“ der Universität Freiburg im Breisgau, das ihm die entscheidende geistige Prägung verdankt und unter seiner Leitung eine Blütezeit erlebte. Mit dem Nationalsozialismus suchte er sich, wohl in der Absicht, seine Arbeit fortsetzen zu können, einerseits zu arrangieren, nahm aber andererseits gegen dessen Lehren und Bestrebungen zum Beispiel auf dem Gebiet der Eugenik entschieden Stellung. Seinen Lehrstuhl konnte er nicht retten. Er wurde 1934 in den Ruhestand versetzt, konnte sich aber weiterhin, wenn auch unter Schwierigkeiten, wissenschaftlicher Arbeit widmen. Mag auch die Beurteilung der unbequemen Persönlichkeit K.s und seiner nicht immer einsichtigen Verhaltensweise schwanken, unbestritten sind sein Lehrerfolg als Moraltheologe und seine Verdienste um die damals junge Caritaswissenschaft.

  • Werke

    Die Verschuldung d. Hochstifts Konstanz im 14. u. 15. Jh., 1903, Bevölkerungspol. u. christl. Moral, 1905;
    Unternehmung u. Mehrwert, 1912;
    Grundzüge d. Dorfcaritas, 1924;
    Caritaswiss., 1925;
    Frauenkraft u. Frauengröße, 1907, ²1922;
    Kriegsächtung u. Friedensrüstung, 1929, ²1931. -
    Hrsg.: Bücher f. Seelenkultur, 1917 ff.;
    J. M. Sailer, Übungen d. Geistes, 1916;
    2, 31919;
    Stud. zur kath. Soz.- u. Wirtsch.ethik, 1925 ff.;
    Schrr. z. Karitaswiss., 1925 ff.;
    Jb. d. Caritaswiss., 1927-38.

  • Literatur

    K. Borgmann, in: Jb. f. Caritaswiss. u. Caritasarb., 1957, S. 10-17;
    ders., in: Festschr. d. Dt. Caritasverbandes, 1957, S. 220 (P).

  • Porträts

    Archiv d. Dt. Caritasverbandes Freiburg i. Br.

  • Autor/in

    Richard Völkl
  • Zitierweise

    Völkl, Richard, "Keller, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 435-436 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116174609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA