Lebensdaten
1744 – 1807
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Köpenick bei Berlin
Beruf/Funktion
Astronom ; Geograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116170654 | OGND | VIAF: 61778898
Namensvarianten
  • Bernoulli, Johann (III)
  • Bernoulli, Johann
  • Bernoulli, Johann (III)
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Zitierweise

Bernoulli, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116170654.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (II) (siehe Einleitung), S des Johann (I) (s. 4);
    M Susanna König (1715–1803);
    1) 1769 Veronica, T des Handelsmannes Emanuel Beck in Basel, 2) Carol. Soph., T des Regierungs-Commissars Tempelhoff;
    5 S, 6 T.

  • Biographie

    Wie sein Vater war B. mit 14 Jahren Magister, studierte Jurisprudenz, huldigte aber den mathematischen Wissenschaften. Friedrich der Große machte 1764 den Jüngling zum Mitglied seiner Akademie und 1767 zum Direktor des Observatoriums in Berlin. Von dem mathematischen Genie der älteren Generation ist bei ihm freilich nicht mehr viel zu verspüren; aber er besaß Unternehmungsgeist, vielseitige Interessen und eine unermüdliche Arbeitskraft, womit er sich auf verschiedenen Gebieten Verdienste erwarb. Seine Zeitschrist „Recueil pour les Astronomes “ (1771-79) und seine in London erschienenen und prämiierten Hilfstafeln für Nautik wurden geschätzt, ebenso seine Übersetzung von Leonhard Eulers Algebra und die Herausgabe von 7 Bänden Schriften aus J. H. Lamberts Nachlaß. Seine ausgesprochene Reiselust in Verbindung mit seinen geographischen und historischen Interessen fand ihren Niederschlag in einer Reihe gehaltvoller Reisebücher, so in den „Lettres astronomiques“ (Berlin 1771), den „Lettres sur differents sujets“ (Schweiz, Frankreich, Italien; Berlin 1774/75), den „Reisen durch Brandenburg … Rußland, Polen“ (6 Bände, ebenda 1779/80) u. a., sowie in der Herausgabe geographischer und historischer Werke anderer Autoren. Sein bleibendes Verdienst ist, daß er den literarischen Nachlaß der Mathematiker B. sowie den von J. H. Lambert durch Verkauf an zwei große Bibliotheken (Stockholm, Gotha) für die Nachwelt sicherstellte. - Er wurde 1792 an der Akademie zum Direktor der mathematischen Klasse ernannt und war außerdem Mitglied einiger ausländischer Akademien.

  • Werke

    s. Pogg. I.

  • Literatur

    ADB II;
    W. Stieda, in: Abhh. d. Preuß. Ak. d. Wiss., phil. hist. Kl., 1925.

  • Porträts

    Kupf. v. M. Thönert nach C. S. Rosenberg.

  • Autor/in

    Otto Spiess
  • Zitierweise

    Spiess, Otto, "Bernoulli, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 131 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116170654.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bernoulli: Johann B. III., Astronom und Mathematiker, geb. 4. Nov. 1744 zu Basel, 13. Juli 1807 zu Berlin, ältester Sohn des vorhergehenden. Noch früher als die sonst berühmteren Mitglieder der Familie B. zeigte Johann die bedeutendsten Anlagen. Erst dreizehn Jahre alt hielt er eine öffentliche lateinische Rede über die Einimpfung der ächten Blattern, welche an ihm selbst als einem der Ersten in Basel vollzogen worden war. Ein Jahr später wurde er Magister, 1763 bereits Licentiat der Rechte auf Grundlage einer Dissertation über die lex Falcidia, in welcher er ebensowol Rechtsgelehrsamkeit als mathematisches Wissen an den Tag legte. In der Mathematik hatte er zuerst seinen Vater, dann seinen Onkel Daniel zum Lehrer gehabt. Unmittelbar nach dieser Promotion wurde er von Friedrich dem Großen als Akademiker nach Berlin berufen. Er machte die Reise mit einem Umweg über Frankreich und Holland und wurde am 7. Jan. 1764, also etwas über neunzehn Jahre alt, als Mitglied in die mathematische Classe der Berliner Akademie feierlich aufgenommen, als deren Director er starb. Die Sternwarte war seit 1767 seiner Leitung anvertraut. Johann war oft und lange auf Reisen, als deren Früchte verschiedene geographische Schriften von ihm existiren. Seine übrigen Leistungen bewegen sich meistens auf dem Gebiete der rechnenden Astronomie, doch ist auch eine französische Uebersetzung von Euler's Algebra von ihm zu nennen, die Herausgabe eines Theils von Lambert's Nachlaß, die Redaction des „Magazins für reine und angewandte Mathematik“, zu welcher er sich 1786—1789 mit Hindenburg vereinigte, und einige zahlentheoretische Untersuchungen in den „Abhandlungen der Berliner Akademie“. Von Akademien, die ihn zum Mitgliede erwählten, sind zu nennen Bologna (1773), Stockholm (1774), St. Petersburg (1777).

    • Literatur

      Vgl. Merian, Die Mathematiker Bernoulli. Basel 1860. — Poggendorff, Biographisch-litterarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, Bd. I. S. 162, Leipzig 1863, enthält die vollständige Angabe seiner Schriften.

  • Autor/in

    Georg Cantor
  • Zitierweise

    Cantor, Moritz, "Bernoulli, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 482 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116170654.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA