Lebensdaten
1787 – 1842
Geburtsort
Heilbronn
Sterbeort
Esslingen/Neckar
Beruf/Funktion
Sektfabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116145277 | OGND | VIAF: 62292936
Namensvarianten
  • Kessler, Georg Christian von
  • Cessler, Georg Christian von

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Kessler, Georg Christian von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116145277.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Wilhelm (1756–1825), Organist u. Stadtgerichtsassessor, Musikalienhändler, S d. Joh. Nikolaus in Walldorf b. Meiningen u. d. Anna Katharina Eberhard;
    M Joh. Christine (1753–98), T d. Joh. Georg Balthasar Geßwein (1726–1807), Schneidermeister u. Mitgl. d. Äußeren Rats in H., u. d. Katharina Magdalena Weppler;
    Schw Christiane (⚭ N. N. Strölin, Pächter v. Gut Neuhof);
    - 1826 Auguste (1806–90), T d. August Frhr. v. Vellnagel (1764–1853), württ. Oberhofrats-Präs., Min.-Staatssekr. u. Ordenskanzler, u. d. Friederike Dertinger.

  • Biographie

    Nach einer Kaufmannslehre in Neuwied fand K. seine erste Anstellung in einer Lederhandlung im damals französischen Mainz. Von dort ging er 1807 nach Reims zu einer der ältesten Champagnerkellereien, der 1793 gegründeten Firma Veuve Clicquot Ponsardin. Zunächst Buchhalter, seit 1810 Prokurist und Teilhaber, baute K. vor allem den Export dieser Firma auf. 1821 kündigte Madame Clicquot an, daß ihm aufgrund seiner bedeutenden Verdienste der ausschließliche Besitz ihres Unternehmens am 20.7.1824 zufallen werde. Aber infolge einer Krise des Champagner-Absatzes schlug K. ihr vor, bereits bestehende Textilinteressen wiederaufzunehmen. Zusammen mit Madame Clicquot gründete er in Württemberg eine Kammgarnspinnerei – die spätere Firma Merkel & Kienlin, Esslinger Wolle –, der dann auch die Tuchmanufaktur Hübler in Esslingen angegliedert wurde. 1823 kaufte K. von seiner Schwester Christiane das Gut Neuhof mit umfangreichem Weinbergbesitz. Dort machte er insgeheim Versuche, inländische Weine zu champagnisieren. Im Frühjahr 1826 trennte sich Madame Clicquot von K. und den Esslinger Betrieben und gab ihre Anteile daran im Tausch gegen K.s Champagner-Anteile zurück.

    Am 1.7.1826 gründete K. in Esslingen die erste deutsche Sektkellerei G. C. Kessler & Co. Einziger Teilhaber war zunächst der Oberjustizprokurator Heinrich August Georgia (Vater des „Turnvaters von Schwaben“, Theodor Georgii). 1835 kam Carl Weiß-Chenaux hinzu, ein aus Stuttgart stammender, mit einer Genfer Weinbergbesitzerstochter verheirateter Kaufmann, der seit längerer Zeit mit K. in Korrespondenz gestanden hatte. 1840 zog sich K. wegen angegriffener Gesundheit von den Geschäften zurück. 1841 trat mit Gustav Stitz ein weiterer Teilhaber in die Firma ein, der auch schon an der Textilfirma beteiligt war. 1842, kurz vor seinem Tode, verkaufte K. seinen Geschäftsanteil für 54 000 Gulden an seine 3 Teilhaber. – Carl Weiß führte das Unternehmen bis 1866 weiter; seine beiden Urenkel sind die heutigen Inhaber der Firma G. C. Kessler & Co.

  • Literatur

    O. Borst, Aus d. Gesch. d. ältesten Sektkellerei Dtld.s, 1966;
    G. Weiß, 150 J. Kessler Sekt, 1976 (P).

  • Autor/in

    Wilhelm Treue
  • Zitierweise

    Treue, Wilhelm, "Kessler, Georg Christian von" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 549 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116145277.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA