Lebensdaten
1864 – 1945
Geburtsort
Greifswald
Sterbeort
Freest bei Greifswald
Beruf/Funktion
Archäologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116081929 | OGND | VIAF: 8130093
Namensvarianten
  • Pernice, Erich Anton
  • Pernice, Erich
  • Pernice, Erich Anton
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pernice, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116081929.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hugo (1829–1901), Dr. med., Prof. d. Gynäkol. in G., Geh. Med.rat, S d. Ludwig (s. Gen. 1);
    M Agnes (1836–1901), T d. H. Bennecke ( 1847 ?), Amtsrat in Athensleben (s. NND), u. d. Luise Berender;
    Ov Alfred (s. 1);
    Geschw Herbert (1861–1945), Dr. iur., Geh. Oberjustizrat in Stettin, Ludwig (1863–1945), Dr. med., Prof., Geh. Sanitätsrat in Frankfurt/Oder, Hugo (1867–1940), Forstmeister in Marburg;
    Berlin 1898 Ilse (1879–1946, Cousine), T d. Alfred Pernice (s. 1);
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1882 studierte P. Klassische Philologie in Berlin, ehe er freiwillig ein Jahr Militärdienst absolvierte. Seit 1884 hörte er in Bonn neben Griechisch, Latein und Alter Geschichte auch Archäologie bei Reinhard Kekule. 1888 wurde er bei Heinrich Nissen (1839–1912) aufgrund einer Dissertation über „Galeni de ponderibus et mensuris testimonia“ promoviert; wenige Monate später folgte das Staatsexamen. 1890/91 und 1891/92 erhielt er das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), währenddessen er auch Ausgrabungen im Athener Kerameikos durchführte (Ein attischer Friedhof, in: Athener Mitt. 18, 1893, S. 73 ff., mit A. Brueckner). Nach Berlin zurückgekehrt, widmete sich P. seiner Arbeit über griech. Gewichte, mit der er sich 1894 in Greifswald habilitierte. 1895 holte ihn Ludwig Curtius als wiss. Hilfsarbeiter ans Antiquarium nach Berlin, gleichzeitig erfolgte die Umhabilitierung; 1897-1903 war er Direktorialassistent. Während der Berliner Jahre regte P. interessante Erwerbungen wie z. B. der Bronzen von Boscoreale an und bearbeitete wichtige Fundkomplexe, wie den mit Franz Winter (1861–1930) publizierten „Hildesheimer Silberschatz“. 1903 wurde P. als ao. Professor für Archäologie und philologische Hilfswissenschaften nach Greifswald berufen (1907 o. Prof.), bald darauf übertrug man ihm die Direktion der Akademischen Kunstsammlung, der er bereits 1893 erste Originale gestiftet hatte, sowie die Leitung der Sammlung Vaterländischer Altertümer. 1908/09 nahm P. an zwei erfolgreichen Grabungskampagnen in Milet teil. 1912 war er entscheidend beteiligt an der Gründung des noch heute fortgesetzten Pompeji-Projekts des DAI zur systematischen Erforschung und Publikation der Funde. 1914-17 leistete er freiwillig Militärdienst, zunächst in einem Kriegsgefangenenlager, seit 1916 im Kriegspresseamt in Berlin. Nach 1918 erwarb sich P. Verdienste mit seinen Veröffentlichungen zu Pompeji, insbesondere mit der von F. Winter begründeten Reihe „Hellenistische Kunst in Pompeji“ (Bde. 4-6, 1925-38). Über die Emeritierung 1933 hinaus hielt er noch bis 1940 Vorlesungen.

    P.s Œuvre umfaßt neben handbuchartigen Überblicken zur antiken Kunst und Kultur grundlegende Forschungen zu antiken Gewichten und Bronzen sowie zur Ausstattung pompejanischer Häuser. Die regionale Archäologie in Vorpommern beförderte er durch die Gründung der „Mitteilungen aus der Sammlung Vaterländischer Altertümer“ und durch die Einrichtung des Lehrstuhls für Ur- und Frühgeschichte in Greifswald.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat (1917);
    Eisernes Kreuz 2. Kl. (1917);
    o. Mitgl. d. DAI (1895), d. Österr. Archäol. Inst. (1904) u. d. Ak. d. Wiss. in Neapel;
    korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1940);
    wirkl. Mitgl. d. Ver. f. Pommer. Gesch. u. Altertumskde. (1904).

  • Werke

    u. a. Griech. Gewichte, 1894;
    Griech. Pferdegeschirr im Antiquarium d. Kgl. Museen, 1896;
    Hellenist. Silbergefäße im Antiquarium d. Kgl. Museen, 1898;
    Unterss. z. antiken Toreutik, in: Österr. Jhh. 7, 1904, S. 154 ff., 8, 1905, S. 51 ff., 11, 1908, S. 212 ff., 13, 1910, S. 102 ff.;
    Das Kunstgewerbe im Altertum, in: Ill. Gesch. d. Kunstgewerbes, hg. v. G. Lehnert, 1907-08, S. 43 ff.;
    Griech. u. röm. Privatleben, Einl. in d. Altertumswiss., II/1, 1910, ⁴1932;
    Pompejiforschung u. Archäol. nach d. Kriege, in: Neue Jbb. 41, 1918, S. 321 ff.;
    W. Lübke, Die Kunst d. Altertums, vollst. neu bearb., 151921, 161924;
    Hg.:
    Mitt. aus d. Slg. Vaterland. Altertümer d. Univ. Greifswald, 1924;
    Gefäße u. Geräte aus Bronze,|1925;
    Tische, Zisternenmündungen, Beckenuntersätze, Altäre u. Truhen, 1932;
    Pavimente u. figürl. Mosaiken, 1938;
    Die literar. Zeugnisse z. Archäol. d. griech.-ital. Kreises, in: Hdb. d. Archäol., I, 1939, S. 239 ff.

  • Literatur

    G. Lippold, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1944/48, S. 167-69;
    A. Hundt u. K. Peters, Greifswalder Antiken, Gedächtnisgabe f. E. R, 1961 (W-Verz., P);
    R. Lullies, W. Schiering. Archäologenbildnisse, 1988, S. 156 f. (P);
    Archivstadien:
    Archiv d. Ernst-Moritz-Arndt-Univ. Greifswald.

  • Porträts

    Ölgem. v. K. v. Kardorff, 1933 (Greifswald, Ernst-Moritz-Arndt-Univ.).

  • Autor/in

    Jutta Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Jutta, "Pernice, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 195-196 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116081929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA