Lebensdaten
1814 – 1887
Geburtsort
Hohenleina (Regierungsbezirk Merseburg)
Sterbeort
Durlach
Beruf/Funktion
freigemeindlich-protestantischer Theologe
Konfession
protestantisch
Normdaten
GND: 116046589 | OGND | VIAF: 52432300
Namensvarianten
  • Baltzer, Eduard Wilhelm
  • Baltzer, Eduard
  • Baltzer, Eduard Wilhelm
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Zitierweise

Baltzer, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116046589.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Friedrich Baltzer, Pfarrer und Kreisschulinspektor in Hohenleina;
    M Johanna Carolina Charlotte, T des Pfarrers Christoph Heinrich Wachsmuth in Hohenleina und der Pfarrers-T Johanne Sophie Elisabeth Scheibner;
    Gvv Johann Christoph Baltzer, Kauf-, Handels- und Ratsherr in Jüterbog;
    Gmv Johanna Elisabeth Apel, Kaufmanns-T aus Jüterbog;
    1) Hohenheida bei Leipzig 25.11.1841 Ernestine Mariane (Marie, 1842), T des Pastors Christian Friedrich Spiegel und der Wilhelmine Hetschold, 2) Delitzsch 18.4.1844 Luise Charlotte Marie, T des Propstes Friedrich Reil in Delitzsch;
    1 T aus 1), 1 S, 2 T aus 2);
    N Armin Richard Baltzer (s. 1).

  • Biographie

    B. studierte 1834-38 in Leipzig und Halle Theologie und wurde 1841 Diakonus und Hospitalprediger in Delitzsch. Als Anhänger der „Protestantischen Freunde“ (sog. „Lichtfreunde“) trat er nachdrücklich für die kirchliche Lehrfreiheit gegen staatliche Übergriffe ein. Als deswegen seine Wahl zum Pfarrer in Nordhausen 1845 - wie schon vorher in Halle - vom Konsistorium nicht bestätigt wurde, trat das Kirchenkollegium von St. Nicolai 1847 zurück und begründete mit B. eine „freie protestantische Gemeinde“. Als deren Pfarer wirkte B., in der Reaktionszeit vielfach angefochten, 1847-81 in Nordhausen, das durch seine Arbeit, rednerische und schriftstellerische Tätigkeit, zum Vorort der freiprotestantischen Gemeinden Deutschlands wurde. Daneben war er jahrzehntelang als Stadtverordneter, auch als Vorsteher, tätig. 1848 wurde er, obwohl kein Politiker, als Mitglied in das Frankfurter Vorparlament und die Preußische Nationalversammlung in Berlin abgeordnet. Er war Mitbegründer und langjähriger Mitarbeiter der späteren „Nordhäuser Zeitung“, richtete den ersten - 1851 als staatsgefährlich wieder verbotenen - Kindergarten in Preußen ein und gründete, immer mehr zu einem Vorkämpfer allgemeiner Lebensreform werdend, 1867 den ersten Deutschen Vegetarierverein und gab 1868 dessen Vereins-Blatt (später „Thalysia“, „Der Vegetarier“) heraus.

  • Werke

    u. a. Delitzsch-Halle-Nordhausen od. mein Weg aus d. Landeskirche in d. freie prot. Gemeinde, 1847; Alte u. Neue Weltanschauung, 1850-52 u. ö.; Allg. Religionsgesch., 1854;
    Das Leben Jesu, 1860, ² 1861;
    Erklärung d. vier Evangelien, 1863;
    Von d. Arbeit, 1864;
    Gott, Welt u. Mensch, Grundlinien d. Religionswiss., 1865, ² 1879;
    Die natürl. Lebensweise, 4 T., 1867-72 u. ö.; Vegetarian. Kochbuch, 1869, letzte Aufl. 1937;
    Ideen z. socialen Reform, 1873;
    Palmenbll., Eine Slg. auserlesener Gedichte aus d. Schrr. v. E. B., hrsg. v. M. Z. Schröder, 1904;
    Erinnerungen, Bilder aus meinem Leben, hrsg. v. G. Selß, 1907 (ungenaues W-Verz., P).

  • Literatur

    Nachruf in: Thalysia, 1887, H. 8;
    H. Heine, E. B., in: Mitteldt. Lb., hrsg. v. d. hist. Komm. f. d. Prov. Sachsen u. Anhalt, Bd. 4, 1929, S. 322-41 (P);
    PRE (unter Lichtfreunde);
    RGG.

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 54, 1870, S. 493, 89, 1887, S. 85.

  • Autor/in

    Bruno Sauer
  • Zitierweise

    Sauer, Bruno, "Baltzer, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 570 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116046589.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA