Lebensdaten
1849 – 1923
Geburtsort
Holderbaum bei Bauma (Kanton Zürich)
Sterbeort
Rüschlikon (Kanton Zürich)
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Indologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116013184 | OGND | VIAF: 71563646
Namensvarianten
  • Kaegi, Adolf
  • Kaegi, Adolphe
  • Kägi, Adolf
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kaegi, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116013184.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Jakob, Primarlehrer in B.;
    M Elisabetha Kündig;
    B Joh. Jakob (* 1847), Theologe, Leiter d. Diakonissenanstalt Riehen b. Basel;
    - Zürich 1878 Caroline, T d. Pfarrers Denzler in Affoltern am Albis;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    K. studierte 1868-71 in Zürich klassische Philologie und vergleichende Sprachwissenschaft; seine Lehrer waren Konrad Bursian, Eduard Wölfflin, der Archäologe Otto Benndorf und der Sprachwissenschaftler Heinr. Schweizer-Sidler. 1871 legte er die Diplomprüfung für das höhere Lehramt ab. Aufgrund seiner Diplomarbeit (Kritische Geschichte des spartan. Staates von 500-431 v. Chr. mit Ausschluß der Kriegsereignisse von 480-479, in: Fleckeisens Jbb. f. class. Philol., Suppl.bd. 6, 1873, S. 435-505) wurde er 1873 an der Univ. Zürich zum Dr. phil. promoviert. 1871-72 war K. Hauslehrer der Söhne von Otto Wesendonck zunächst in Zürich, dann in Leipzig; 1872-73 setzte er seine Studien der allgemeinen Sprachwissenschaft in Leipzig vor allem bei Herm. Brockhaus, Georg Curtius, Aug. Kuhn und Aug. Leskien, 1874-75 in Tübingen beim Indologen Rud. Roth fort. 1875 wurde K. Hilfslehrer (für Latein) am Zürcher Gymnasium, wo er 1877 als Lehrer (für Griechisch) definitiv angestellt wurde und bis 1893 verblieb. 1875 habilitierte er sich an der Univ. Zürich für Sanskrit und Sprachvergleichung, 1883 wurde er dort zum ao. Professor mit Lehrauftrag für Sanskrit und griech. Sprache und Literatur (1888–90 Dekan), 1893 als Nachfolger Schweizer-Sidlers zum o. Professor für Sanskrit, indogerm. und klassische Philologie ernannt; aus Gesundheitsgründen trat er 1912 von der Professur zurück und wurde 1914 zum Honorarprofessor ernannt. 1917-22 war er Präsident des „Schweizer. Idiotikon“, dessen leitendem Ausschuß er seit 1901 angehört hatte. Er war Mitglied der kantonalen Kirchensynode in Zürich und 1907-11 der neutestamentlichen Sektion der Kommission für die Revision der Zürcher Bibelübersetzung.

    K.s wissenschaftliches Werk war zunächst überwiegend der Indologie gewidmet; er hat mit der Übersetzung „Siebenzig Lieder des Rigveda“ zusammen mit Karl Geldner (1875) und mit seiner Schrift „Der Rigveda, die älteste Literatur der Inder“ (Wiss. Beilage zum Progr. d. Kantonsschule in Zürich 1878 und 1879, ²1881, engl. 1886) viel zur Popularisierung der Indologie und besonders zur Verbreitung des Rigveda in der Schule getan. Sein Hauptverdienst liegt jedoch auf dem Gebiet des Griechischen und auch hier wieder im schulischen Bereich. Er hat eine Reform des Unterrichts des Griechischen eingeleitet; sein Ziel war es, den grammatischen Unterricht auf dasjenige zu beschränken, was für die Autorenlektüre notwendig ist. In seiner „Griech. Schulgrammatik“ (1884, 111921) sowie in seinem „Griech. Übungsbuch“ (1. T., 1891, 231922, 2. T., 1895, 201922, 3. T., 1906, ²1919) hat er dieses Programm verwirklicht und damit für die Didaktik der klassischen Philologie bahnbrechend gewirkt. Die aufgrund des Schriftstellerkanons der preuß. Lehrpläne verfaßte „Kurzgefaßte griech. Schulgrammatik“ (1893, 321922) und die „Repetitionstabellen zur kurzgefaßten griech. Schulgrammatik“ (1893, ⁹1918) haben seinen neuen Vorstellungen auch in der deutschen Schule den Weg geebnet.

  • Werke

    Weitere W u. a. In hymni in Apoll. Pyth. vss. 92sqq., in: Acta societatis philologae Lipsiensis ed. F. Ritschel 2, 1872, S. 441 f.;
    Gutachten d. Lehrerkonvents d. Gymnasiums in Zürich z. Gestaltung d. griech. Unterrichts, in: 16. J.h. d. Ver. schweizer. Gymnasiallehrer, 1884, S. 13-18;
    Zur griech. Schulgrammatik, in: Zs. f. d. Gymnasialwesen 10, 1886, S. 331-51;
    Alter u. Herkunft d. german. Gottesurteils, in: Festschr. z. Begrüßung d. v. 28.9.-1.10.1887 in Zürich tagenden 39. Vslg. dt. Philologen u. Schulmänner dargeboten v. d. Univ. Zürich. 1887, S. 40-60;
    Die Neunzahl bei d. Ostariern, in: Philolog. Abhh., H. Schweizer-Sidler z. Feier d. 50j. Jubiläums s. Dozententätigkeit an d. Zürcher Hochschule gewidmet, 1891, S. 50-70;
    Die vedischen Aoriste āvar, var, āvaḥ, vaḥ, in: Festgruß an Rud. v. Roth, 1893, S. 159-66;
    Homers Odyssee erklärt v. J. U. Faesi, I, ⁹1901;
    Wb. z. d. homer. Gedichten v. Gg. Autenrieth, ⁹1902, 131920.

  • Literatur

    Festgabe A. K. v. Schülern u. Freunden dargebracht z. 30.9.1919, 1919 (P);
    E. Schwyzer, in: Jb. d. Univ. Zürich f. 1922/23, S. 53-56 (P);
    ders., A. K., 1923 (P Privatdr);
    ders., in: Bursian-Jberr. 206, 205, Nekr., S. 61-85 (W, L);
    Biograph. Lex. verstorbener Schweizer in memoriam II, 1948, S. 464 (P);
    DBJ V (Tl., L).

  • Autor/in

    Gerhard Baader
  • Zitierweise

    Baader, Gerhard, "Kaegi, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 723 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116013184.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA