Lebensdaten
1947 – 2005
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Jurist
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 115725326 | OGND | VIAF: 108968742
Namensvarianten
  • Tettinger, Peter Josef
  • Tettinger, Peter
  • Tettinger, Peter Josef
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Zitierweise

Tettinger, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115725326.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter;
    M Margarete N. N.;
    1972 Christine Bach, aus Opladen;
    1 S Peter W., 1 T Susanne.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln (Abitur 1966) studierte T. Rechtswissenschaft an der Univ. Köln. 1970 legte er die Erste iur. Staatsprüfung ab und wurde Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Köln, wo er 1974 auch die Zweite iur. Staatsprüfung bestand. 1972 wurde er in Köln bei Klaus Stern (* 1932) promoviert, bei dem er sich 1979 als wissenschaftlicher Assistent habilitierte. 1980 wurde er o. Professor für öffentliches Recht an der Univ. Bochum. Dort gründete er 1987 zusammen mit Fakultätskollegen das Institut für Berg- und Energierecht. 1998 folgte er einem Ruf an die Univ. Köln, wo er bis zu seinem Tod als o. Professor für Staats- und Verwaltungsrecht, v. a. Wirtschaftsverfassungs- und Wirtschaftsverwaltungsrecht, und als Direktor des Instituts für öffentliches Recht und Verwaltungslehre wirkte. Seit 2000 gehörte er als Richter dem Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen an.

    Bereits mit seiner Dissertation „Ingerenzprobleme staatlicher Konjunktursteuerung auf kommunaler Ebene“ (1973) ließ T. in der|Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft aufhorchen. Er verstand sich nicht als Nur-Jurist. Die Verbindung mit anderen Wissenschaftsdisziplinen, aber auch die Diskussion aktueller gesellschaftlicher Probleme wurde nicht nur in seiner Habilitationsschrift „Rechtsanwendung und gerichtliche Kontrolle im Wirtschaftsverwaltungsrecht“ (1980) deutlich, sondern in seinem gesamten Werk. Besonders wirtschaftliche Sachverhalte wie Energieversorgung in Verbindung mit Verfassungs- und Verwaltungsrecht gehörten zu seinen Interessensgebieten (Energieversorgung, Entsorgung u. Altlastenproblematik). Später beschäftigte er sich v. a. mit der Europäisierung des dt. Rechts, woraus zahlreiche Publikationen hervorgingen, namentlich ein kurz vor seinem Tod fertiggestellter Kommentar zur Europ. Grundrechte-Charta (2006, mit K. Stern). Außerdem widmete er sich vielfach Fragen des Hochschul-, Bildungs-, Schul- und Sportrechts sowie immer wieder Materien des Wirtschaftsverfassungs- und Wirtschaftsverwaltungsrechts. 2002 präsentierte er mit Wolfgang Löwer und Jörg Ennuschat einen Kommentar zur Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen.

    In allen seinen Schriften wirkte T. für die Rechtswissenschaft innovativ und wegweisend, insbesondere für das Recht des Sports, und galt als international angesehener herausragender Vertreter des Fachs, der v. a. mit span., ital., korean. und poln. Wissenschaftlern fachliche Kontakte unterhielt. Diese wurden von seinen Schülern Jörg Ennuschat, Thomas Mann und Johann-Christian Pielow fortgeführt.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Nordrhein-Westfäl. Ak. d. Wiss. u. d. Künste (2002);
    Goldene Medaille d. Univ. Breslau (2005 postum).

  • Werke

    Weitere W Das Grundrecht d. Berufsfreiheit in d. Rechtsprechung d. BVerfG, in: AöR 108, 1983, S. 92–133;
    Fairneß u. Waffengleichheit, 1984;
    Besonderes Verw.recht, 1986, 112012;
    Informationsfreiheit u. Rundfunkfreiheit, ein vfg.rechtl. Kraftfeld, in: Rundfunk u. Fernsehen, 1987, S. 62–80;
    Schutz d. Kommunikationsfreiheiten im dt. Vfg.recht, in: JZ 45, 1990, Nr. 18, S. 846–54;
    Sport als Vfg.thema, ebd. 55, 2000, Nr. 22, S. 1069–76;
    Das Forsch.inst. an d. Univ., in: Wiss.recht, 1993, S. 1–17;
    Erdölförderung im Wattenmeer, 1993;
    Die Ehre, e. ungeschütztes Vfg.gut?, 1995;
    Das Schicksal d. Dt. Mark, in: Vfg.staatlichkeit, FS f. K. Stern, 1997, S. 1365–79;
    Kammerrecht, Das Recht d. wirtschaftl. u. freiberufl. Selbstverw., 1997;
    Grundstrukturen d. dt. Lotterierechts, 1999 (mit J. Ennuschat);
    Vfg.recht u. Wirtsch.ordnung, in: Dt. Verw.bl. 1999, S. 679–87;
    Kommentierung d. Art. 28 GG, in: H. v. Mangoldt, F. Klein u. Ch. Starck, Bonner Grundgesetz, ⁴2000, ⁵2005;
    Verw.prozeßrecht, 2000, ³2005 (mit V. Wahrendorf);
    Absicherung kommunaler Selbstverw., in: Kommunale Perspektiven im zus.wachsenden Europa, hg. v. H.-G. Henneke, 2002, S. 145–62;
    Die Europ. Grundrechte-Charta im wertenden Vfg.vergleich, 2005 (mit K. Stern);
    Verw.rechtl. Instrumente d. Sozialstaates, in: Veröff. d. Vereinigung d. Dt. Staatsrechtslehrer 64, 2005, S. 199–231;
    Die Vfg.garantie d. kommunalen Selbstverw., in: Hdb. d. kommunalen Wiss. u. Praxis, hg. v. Th. Mann u. G. Püttner, Bd. 1, ³2007, § 11, S. 187 ff.;
    Hg.: Subventionierung d. Sports, 1987.

  • Literatur

    L K. Stern, P. J. T., e. Meister seines Faches, in: Wirtsch. u. Ges. im Staat d. Gegenwart, Gedächtnisschr. f. P. J. T., hg. v. J. Ennuschat u. a., 2007, S. 1–8 (P).

  • Autor/in

    Klaus Stern
  • Zitierweise

    Stern, Klaus, "Tettinger, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 48-49 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115725326.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA