Lebensdaten
1880 – 1954
Geburtsort
Achim bei Bremen
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Schriftkünstler ; Drucker ; Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 115514945 | OGND | VIAF: 105094155
Namensvarianten
  • Kleukens, Christian Heinrich
  • Kleukens, C. H.
  • Kleukens, C.H.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kleukens, Christian Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115514945.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm, Privatmann;
    M Anna Louise Landwehr;
    B Friedrich Wilhelm (s. 2);
    - 1912 Luise (1889–1968), T d. Joh. Hermann Krüger u. d. Karoline Luise Galle; Ur-Groß-Ov d. Ehefrau Franz Krüger ( 1857). Maler;
    1 T.

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Bremen ging K. zu seinem Bruder Friedrich Wilhelm nach Berlin, um 1900-05 an der „Steglitzer Werkstatt“ als Setzer und Drucker zu volontieren. Nach der Berufung des Bruders an die Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig, schloß er hier die zunächst noch dilettantisch betriebene Ausbildung ab. An der Darmstädter Ernst-Ludwig-Presse (ELP), die von seinem Bruder geleitet wurde, fand er seit 1907 den Wirkungskreis, der fortan sein Leben bestimmen sollte. Er wählte die Texte für die Drucke aus, legte mit seinem Bruder die Buchgestalt fest und setzte und druckte die Ausgaben der Presse. Seine gestalterischen Ideen, an englischen Vorbildern (Doves Press; Cobden-Sanderson) geschult, waren ausschließlich durch die typographischen Elemente bestimmt. 1913 wurde er zum Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie ernannt. Im Frühjahr 1914 übernahm er von seinem Bruder die Leitung der ELP, mußte die Arbeit aber während des Krieges einstellen. Im April 1919 gründete er mit Rudolf G. Binding die Kleukens-Presse in Nieder-Ramstadt bei Darmstadt und übernahm bald darauf auch wieder die Leitung der ELP, die der Verleger Kurt Wolff gepachtet hatte. Für Wolff entstanden zehn „Stundenbücher“ (1920/22), für die ELP und die Kleukens-Presse eine Faust-Ausgabe (2 Bände, 1922/24). 1925 begann K. mit dem Druck einer auf 16 Bände angelegten Shakespeare-Ausgabe, von der sieben fertiggestellt wurden. 1927 folgte er einem Ruf der Stadt Mainz und übernahm die Leitung der in diesem Jahr gegründeten „Mainzer Presse“ des Gutenberg-Museums. Seine Tätigkeit für die ELP setzte er jedoch fort und druckte für deren Freunde unter anderem „Das Blumenbuch“ von Rudolf Koch in 250 Blättern (1928–30). 1929-48 hatte K. eine Professur an der Mainzer Staatsschule für Kunst und Handwerk inne. – In den 20er Jahren, den wohl schöpferischsten seines Lebens, schuf K. auch eine Reihe von Handsatzschriften, deren Verwendung er ausschließlich eigenen Arbeiten vorbehielt: „Judith“ (1922), „Shakespeare“ (1924), „Mainzer Antiqua“ (1927), „Plinius“ (1929), „Hesiod“ und „Goethe-Antiqua“ (1930) sowie die „Divan-Type“ (1934). In den beiden letztgenannten Schriften wurde die seit 1932 erscheinende „Welt-Goethe-Ausgabe“ gesetzt, deren 50. und letzter Band 1949 vorliegen sollte. Infolge widriger Umstände gedieh die Ausgabe nur bis zum 8. Band (1940). 1951 übernahm K. die Leitung der „Mainzer Drucke“.|

  • Auszeichnungen

    Georg Büchner-Preis (1926), Kulturpreis d. Stadt Mainz (1940), Gutenberg-Medaille (1945).

  • Werke

    u. a. Die Handpresse, 1926;
    Der Drucker als Diener d. Geistes, 1930;
    Buchdrucker u. Bücherfreund 1930;
    Dtld.s Weltgeltung u. Gutenbergs Großtat, 1933;
    30 J. Ernst Ludwig Presse, 1937: Die Kunst Gutenbergs, 1940;
    Die Kunst d. Letter, 1940;
    - Das Buch d. Fabeln, 1913;
    S O S, eine Tragödie, 1931;
    Der bankrotte Jona, Komödie, 1932;
    Fabeln, 1951;
    Die Steglitzer Werkstatt, in: Gutenberg-Jb. 1952, S. 160-64.

  • Literatur

    H. Presser, in: Gutenberg-Jb. 25, 1950;
    G. K. Schauer, Dt. Buchkunst 1890-1960, 1963 (mit Bibliogi. z. ELP);
    P. Hartberg, in: Imprimatur IX, 1940;
    A. Tronnier, Von d. Stadt Mainz, d. „Mainzer Presse“ u. Ch. H. K., in: Philobiblon, 1930, H. 3;
    J. Rodenberg, Dt. Pressen, 1925, Nachtrag 1931;
    H. K. Stürz (Hrsg.), Ernst Ludwig-Presse, 1972;
    Die Künstler d. Mathildenhöhe, in: Darmstadt, Ein Dokument Dt. Kunst 1901–76, Ausstellungskat. 1976, IV, S. 129 (P);
    E. Zimmermann, Die Buchkunst d. Darmstädter Künstlerkolonie, ebd. V, S. 192-224 (mit Abb.);
    ThB.

  • Porträts

    in: Das Kunstwerk, 7. Jg., 1953, H. 6, S. 60.

  • Autor/in

    Heinz Sarkowski
  • Zitierweise

    Sarkowski, Heinz, "Kleukens, Christian Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 54-55 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115514945.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA