Lebensdaten
1742 – 1814
Beruf/Funktion
Professor für Medizin in Heidelberg ; Gynäkologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 115372687 | OGND | VIAF: 64734916
Namensvarianten
  • Mai, Franz Anton
  • May, Franz Anton
  • Mai, Franz Anton
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

May, Franz Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd115372687.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    May: Franz Anton M. (oder Mai), Arzt, ist den 16. December 1742 in Heidelberg geboren. — Nach Beendigung seiner wissenschaftlichen Vorbildung auf dem katholischen Gymnasium seiner Vaterstadt studirte er zuerst Philosophie, später Medicin und erlangte 1762 die philosophische und 1766, gemeinschaftlich mit Peter Frank und seinem nachherigen Collegen Zuccarini, die medicinische Doctorwürde. — Noch in demselben Jahre trat er als Lehrer in die Hebammenschule in Mannheim ein, wurde im Jahre darauf zum Arzt in dem dortigen Zuchthause und Waisenhause und 1770 zum Medicinalrathe und Physikus der Oberschultheißerei Oggersheim ernannt. — Drei Jahre später erhielt er einen Ruf als Prof. extraord. an die Universität Heidelberg, 1786 wurde er zum Prof. ord. der Geburtshülfe befördert und 1789, unter Beibehaltung seiner akademischen Stellung, zum Leibarzte der Kurfürstin Elisabeth, Gemahlin des Kurfürsten Karl Theodor, ernannt. Er starb als Senior der Facultät am 20. April 1814 in Folge einer Lungenentzündung zum tiefsten Bedauern nicht nur der Facultät, welche in ihm einen der befähigtesten und ausgezeichnetsten Lehrer verlor, sondern auch der städtischen Bevölkerung Heidelbergs, welche in ihm einen liebevollen, glücklichen und in seiner Thätigkeit unermüdlichen Arzt verehrt hatte. — Unter den zahlreichen literarischen Arbeiten May's, die jedoch meist nur von|geringem Umfange, zum größten Theile als akademische Gelegenheitsschriften und Programme erschienen sind, nehmen die geburtshülflichen ("Fata et funera puerperarum ex solutione placentae artificiali oriunda“, 1786, ferner „Diss. exhibens aphorismos circa sequelas ex prolapsu uteri oriundas e. a."), vor Allem aber das „Programma de necessitate partus quandoque praemature promovendi“, 1799, die erste Stelle ein. — In dieser letztgenannten Schrift hat M. zuerst, und zwar gleichzeitig mit dem dänischen Geburtshelfer Scheel, aber unabhängig von demselben, den sehr gewichtigen Vorschlag gemacht, unter Umständen die Frühgeburt künstlich einzuleiten. — Eine andere Reihe seiner Arbeiten ist medicinisch-historischer und -politischer Natur; von diesen verdient namentlich die, wenn auch etwas derbe, aber mit vielem Humor und vom Standpunkte reicher Erfahrung verfaßte Schrift „Stolpertus, ein junger Arzt am Krankenbette“, 5 Bdchn., 1777, 1778, 1801, 1807, genannt zu werden. — M. hat seine Stellung am kurfürstlichen Hofe in der edelsten Weise dazu benutzt, zweckmäßige medicinische Institute ins Leben zu rufen, oder doch deren Begründung zu fördern, so namentlich eine Verpflegungsanstalt für Arme in Mannheim, und hier wie später in Heidelberg Institute, welche zur Unterweisung junger Mädchen in der Diätetik und Krankenpflege bestimmt waren.

    • Literatur

      Ueber M.'s Leben und seine Leistungen vgl. Salzburger med.-chir. Zeitung 1814 Nr. 65, 207 und v. Siebold, Geschichte der Geburtshülfe II, 693. Ein vollständiges Verzeichniß seiner Schritten findet sich in Dict. histor. de la médecine III, 547—48.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "May, Franz Anton" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 83-84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd115372687.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA