Lebensdaten
1508 – 1554
Beruf/Funktion
sächsischer Heerführer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 1047786753 | OGND | VIAF: 306364507
Namensvarianten
  • Heideck, Johann Freiherr von
  • Heideck, Johann von
  • Hans, von Heideck
  • mehr

Orte

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Zitierweise

Heideck, Johann Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1047786753.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Heideck: Johann Freiherr v. H., der hervorragendste Mann aus der alten fränkischen Familie dieses Namens, deren Stammschloß in der jetzigen baierischen Oberpfalz gestanden, geboren 1508, diente anfangs im Heere Kaiser Karls V., trat jedoch später zur Reformation über und wurde ein eifriger Vorkämpfer der neuen Lehre. Der schmalkaldische Krieg sollte Heideck's Thatendrang Gelegenheit zur Entwickelung geben. Am 2. Juli 1546 von Herzog Ulrich zum Oberbefehlshaber des würtembergischen Contingents ernannt, führte H. 25 Fähnlein Fußvolk und 600 Reiter dem Heere der schwäbischen Städte unter Schärtlin von Burtenbach zu. Obwol nach der Vereinigung mit den Sachsen und Hessen bei Donauwörth etwa 50000 Mann stark konnte das Bundesheer indeß und zwar wesentlich in Folge des Mangels einer einheitlichen Leitung der Bewegungen Erfolge nicht erringen. Als nach Beendigung des resultatlosen Donaufeldzuges Herzog Ulrich Frieden mit dem Kaiser geschlossen und im December seine Truppen abgedankt hatte, trat H. nun in den Dienst der niedersächsischen Städte, deren Streitkräfte Albrecht von Mansfeld gegen den Kaiser führte. Nachdem die Vereinigung mit einem sächsischen Heerhaufen unter Thomeshirn stattgefunden hatte, wurde zunächst Erich von Braunschweig, des Kaisers Verbündeter, gezwungen, die Belagerung von Bremen aufzugeben und derselbe sodann am 22. Mai 1647 bei Drachenburg an der Weser geschlagen. Vom Kaiser in die Acht erklärt, mußte H., nachdem der Feldzug durch die Niederlage des Kurfürsten von Sachsen bei Mühlberg entschieden worden war, sich in die Schweiz flüchten. Erst im J. 1550 wagte er sich wieder nach Deutschland; er begab sich nach Niedersachsen zu Mansfeld und warb Truppen für die Hansestädte, um mit denselben das von den Kaiserlichen belagerte Magdeburg zu entsetzen. Doch Kurfürst Moritz von Sachsen, damals noch auf kaiserlicher Seite, wußte H. für seine Pläne zu gewinnen, sodaß derselbe am 10. Januar 1551 mit vier Regimentern in das kursächsische Heer eintrat, nachdem er vorher den Magdeburgern einen günstigen Frieden gesichert hatte. Von nun an blieb H. in kursächsischen Diensten und nahm zunächst Theil an des Kurfürsten Moritz Zug gegen den Kaiser zur Befreiung der gefangenen deutschen Fürsten und nach Abschluß des Passauer Vertrages, demzufolge auch die kursächsischen Truppen zum kaiserlichen Heere stießen, an dem Feldzuge gegen die Türken. Im J. 1553 befand er sich bei dem Heere, welches unter Kurfürst Moritz die Reichsacht an Albrecht Alcibiades von Brandenburg zu vollziehen hatte. Nach dem Treffen bei Sievershausen im Hildesheimischen am 9. Juli dieses Jahres, in welchem letzterer vollständig geschlagen worden, der Kurfürst jedoch gefallen war, beschloß H. seine kriegerische Thätigkeit. Er starb als Amtshauptmann auf dem Schlosse zu Eilenburg den 20. Januar 1554. Der im Gefolge des Reichshauptmanns im Türkenkriege 1529 und als Begleiter des Herzogs Philipp von Pfalz-Neuburg nach England 1537 genannte Georg v. H. ist der ältere Bruder des Vorigen. Das Geschlecht der Freiherrn v. H. ist ausgestorben: der 1832—35 als Mitglied des Regentschaftsraths in Griechenland bekannt gewordene und ohne männliche Nachkommen verstorbene baierische General Karl Freiherr v. H. (s. u.) gehörte einer anderen Familie an; derselbe stammte aus der Schweiz und hieß ursprünglich v. Heidegger.

    • Literatur

      Gauhen, Histor. Heldenlexikon, Leipzig 1716. Avila, Geschichte des schmalkaldischen Krieges, Berlin 1853. Druffel, Briefe und Akten zur Gesch. des 16. Jahrhunderts, München 1873—75. v. Liliencron, Histor. Volkslieder der D. etc. Bd. IV. (s. das Namensverzeichniß).

  • Autor/in

    Landmann.
  • Zitierweise

    Landmann, Karl Johann Casimir von, "Heideck, Johann Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 294 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1047786753.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA