Lebensdaten
1573 – 1629
Geburtsort
Schloß Vollrads bei Winkel (Rheingau)
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Kurfürst und Erzbischof von Mainz ; Bischof von Worms
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104196874 | OGND | VIAF: 22570434
Namensvarianten
  • Georg
  • Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads
  • Greiffenclau zu Vollrads, Georg Friedrich von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Georg Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104196874.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Ursprgl. mainz. Dienstmannengeschl. d. Rheingaus;
    V Dietrich (1549–1614), S d. Reichard ( 1558), trier. Amtmann z. Stromberg, u. d. Anna v. Schönenburg;
    M Appollonia ( 1601), T d. Cuno v. Reiffenberg u. d. Maria v. Mudersbach;
    Ur-Groß-Ov Reichard ( 1531), EB v. Trier (seit 1511);
    B Johann (1575–1646), Domherr u. Chorbischof z. Trier, Heinrich (1577–1638), mainz. GR u. Vizedom im Rheingau;
    N Friedrich (1606–82), mainz. GR u. Vizedom im Rheingau, Georg Philipp (1620–89), mainz. GR u. Ob.amtmann d. Gfsch. Königstein, Eva (1608–88), Fürstäbtissin auf d. Marienberg (seit 1655), Maria Ursula (⚭ Philipp Erwein Frhr. v. Schönborn, mainz. GR);
    Groß-N Johann Philipp (1652–1719), Bischof v. Würzburg (seit 1699), Erwein (1663–1727), mainz. GR u. Vizedom im Rheingau, Ritterhptm. u. Burggf. z. Friedberg, Lothar Franz Gf. v. Schönborn ( 1729), Bischof v. Bamberg, EB v. Mainz;
    Ur-Groß-N Carl Philipp (1690–1754), Bischof v. Würzburg (seit 1749), Lothar Gottfried Heinrich (1664–1771), mainz. u. würzburg. GR u. Ob.hofmarschall.

  • Biographie

    Schon 1580 erhielt G. eine Pfründe in Bleidenstadt, dann in Speyer, wo er später Kustos und Propst wurde, 1587 in Mainz (1601 Scholaster, 1604 Propst), später auch in Worms (1604 Propst). Er studierte in Trier, Würzburg und Rom (1590/91), war 1600 Mainzer Gesandter beim Fürstentag in Speyer, 1610 Statthalter in Mainz. 1616 zum Bischof von Worms gewählt, konnte er die alten Streitfragen des Bistums mit Kurpfalz im ersten Jahrzehnt des 30jährigen Krieges zunächst für Worms befriedigend lösen. Einstimmig erfolgte seine Wahl zum Erzbischof von Mainz am 21.10.1626. Im Vertrauen auf den Sieg der Kaiserlichen vernachlässigte er die Fortführung der Mainzer Stadtbefestigung und begann 1627 mit dem Bau des kurfürstlichen Schlosses. Die kaiserliche Politik stützte er auf dem von ihm einberufenen Kurfürstentag in Mühlhausen und in der Vorbereitung des Restitutionsedikts, zu dessen Vollzugskommissar im kurrheinischen Kreise er 1629 ernannt wurde. Sein früher Tod ließ den frommen und zielstrebigen, aber nicht immer weitsichtigen Fürsten den Zusammenbruch seiner politischen Ideale nicht mehr erleben.

  • Literatur

    ADB VIII;
    Scriptores rerum Moguntiacarum I, ed. G. Ch. Joannis, Frankfurt/M. 1722, S. 933;
    J. F. Schannat, Hist. episcopatus Wormatiensis I, ebd. 1734, S. 440-42;
    W. Diepenbach u. C. Stentz, Die Mainzer Kurfürsten, 1933-39, S. 73.

  • Porträts

    Kupf. v. S. Furck (Veste Coburg).

  • Autor/in

    Anton Ph. Brück
  • Zitierweise

    Brück, Anton Ph., "Georg Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 219 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104196874.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Georg Friedrich v. Greiffenklau, geboren am 8. September 1573, im Collegium Germanicum zum Theologen ausgebildet, ward 1601 Domscholaster,|1604 Dompropst in Mainz, 1616 Bischof von Worms und am 20. Oct. 1626 Erzbischof von Mainz. Bei seinem Regierungsantritte war das Eichsfeld von Wallensteins Truppen schwer heimgesucht, worüber er auf dem Bundestage in Würzburg (22. Februar bis 18. März 1627) Klage erhob, indem er Wallenstein mit Christian von Halberstadt auf eine Linie stellte. Noch im selben Jahre, als er im October mit seinen Collegen in Mühlhausen zusammen kam, erneuerte er seine Beschwerden und brachte die Mittel und Wege zur Herstellung des Friedens in Berathung. Als erstes Mittel hierzu bezeichnete er auf dem Convente in Bingen (Juli 1628) die Abberufung Wallenstein's vom Commando. Alle diese Berathungen und Beschlüsse führten zu keinem Ziele, da Wallenstein den Kaiser zu täuschen verstand. Die Mühlhauser Berathungen wurden dadurch verhängnißvoll, daß sie den Anstoß zu dem Restitutionsedict vom 6. März 1629 gaben; wie in Mühlhausen G. bereits sich für die Wiedererstattung der den Katholiken entrissenen Güter ausgesprochen, so billigte er auch den Entwurf zu dem erwähnten Edict, der ihm, gleich seinen geistlichen Mitkurfürsten, vor der Veröffentlichung zur Begutachtung war mitgetheilt worden. Den Vollzug dieses Edicts, zu dessen Durchführung in den rheinischen Kreisen G. nebst dem Abte von Fulda und dem Grafen von Manderscheid bestimmt war, erlebte der Kurfürst nicht mehr. Unter G. begann der Bau des heute noch stehenden kurfürstlichen Schlosses.

    • Literatur

      Joannis, Script. rer. mog., I. 933—940.

  • Autor/in

    Bockenheimer.
  • Zitierweise

    Bockenheimer, "Georg Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 679-680 unter Georg [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104196874.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA