Lebensdaten
1626 – 1708
Geburtsort
Schloß Wallerstein (Ries)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Diplomat ; Reichshofratspräsident
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104196858 | OGND | VIAF: 7816773
Namensvarianten
  • Wolfgang IV. Graf zu Oettingen-Wallerstein
  • Oettingen-Wallerstein, Wolfgang IV. Graf zu
  • Wolfgang IV. Graf Oettingen-Wallerstein
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Zitierweise

Oettingen-Wallerstein, Wolfgang Graf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104196858.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst II. (1594–1670), Reichshofratspräs. (s. Einl.), S d. Wolfgang III. (1573–98) u. d. Jeanne de Mol ( 1614);
    M Maria Magdalena (1606–70), T d. Frhr. Anton Fugger zu Nordendorf (1563–1616) u. d. Elisabeth Fugger v. Kirchberg (1584–1636);
    Wien 1661 Anna Dorothea (1636–1702), T d. Johannes Gf. v. Wolkenstein-Rodenegg (* 1585, Gf. 1630) u. d. Felicitas Gfn. zu Spaur;
    13 K (6 früh †).

  • Biographie

    1653 zum Reichshofrat ernannt, wurde O. von Kaiser Leopold I. mehrfach zu diplomatischen Missionen im Reich herangezogen. 1683 erfolgte seine Ernennung zum Reichshofratspräsidenten. Als Leopold I. 1693 die 9. Kurwürde an Ernst August von Hannover verlieh, opponierte O., der sich in seiner Eigenschaft als Reichshofratspräsident als Hüter der Reichsverfassung sah, gegen diese auch im Reich umstrittene Entscheidung. Er hielt das Verfahren ohne Zustimmung des Kurkollegiums für verfassungswidrig und weigerte sich, nach dem Tod von Ernst August v. Hannover (1698) für dessen Sohn Georg Ludwig die notwendigen Urkunden auszufertigen. Die Kurfürsten waren durch das Privilegium de non appellando von der Justiz der obersten Reichsgerichte ausgenommen. O. bemängelte, daß in Hannover der dafür notwendige Instanzenzug mit einem Oberappellationsgericht nicht eingerichtet war. Um dem beharrlichen Widerstand O.s zu entgehen, übertrug ihm Leopold I. im Herbst 1698 die Gesandtschaft für die Friedensverhandlungen mit dem Osman. Reich. Dank seines diplomatischen Geschicks konnten diese bereits nach drei Monaten am 26.1.1699 in Karlowitz abgeschlossen werden. O. übernahm danach die Botschaft in Istanbul, die er reorganisierte. Nach 15 Monaten kehrte er auf seinen Posten als Reichshofratspräsident zurück. 1705, nach dem Tod des Reichsvizekanzlers Kaunitz, bemühte O. sich trotz seines Alters um dessen Nachfolge. Zwar genoß er wegen seines diplomatischen Geschicks hohes Ansehen, galt jedoch in Wien als schwierige, nur schwer lenkbare Persönlichkeit. Seine schwerfällige Amtsführung als Reichshofratspräsident wurde besonders gegen Ende seines Lebens kritisiert, als nach der zeitweiligen Schließung des Reichskammergerichts 1703 erhebliche Mehrarbeit auf den Reichshofrat zukam.

  • Werke

    Vera relazione della cavalcata …, colla quale alli 26 di settembre hebbe dalle loro Maesta Cesaree … sua vdienza di congeso l'eccell. sig. Wolffgango Conte di Öttingen … Grand'sambasciatore Cesar. alla Porta Ottomanna, 1699 (Ms., Bayer. Staatsbibl. München).

  • Literatur

    ADB 40;
    Abt Simpertus [Niggl], Diarium, od. außführl. curiose Reiß-Beschreibung v. Wien n. Constantinopel, 1701, ²1735;
    O. v. Gschliesser, Der Reichshofrat, Bedeutung u. Vfg., Schicksal u. Besetzung e. obersten Reichsbehörde 1659-1806, 1942;
    V. v. Volckamer, Gf. W. IV. zu O.-W. (1626–1708), Gesandter z. Friedenskongreß v. 1699 u. Großbotschafter zum Sultan in Konstantinopel (1699–1701), in: Diplomaten u. Wesire, Krieg u. Frieden im Spiegel türk. Kunsthandwerks, hg. v. P. W. Schienerl, 1988 (P);
    ders. in: Rieser Biogrr., 1993 (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. F. van Stampart (Schloß Wallerstein).

  • Autor/in

    Karl Otmar Freiherr von Aretin
  • Zitierweise

    Aretin, Karl Otmar Freiherr von, "Oettingen-Wallerstein, Wolfgang Graf" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 474-475 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104196858.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA