Lebensdaten
1770 – 1826
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Theologe
Konfession
reformiert?
Normdaten
GND: 104124970 | OGND | VIAF: 66895933
Namensvarianten
  • Orelli, Johann Konrad von
  • Orelli, Johann Konrad der Ältere von
  • Orelli, Johann Konrad
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Orelli, Johann Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104124970.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Orelli: Johann Konrad O. (der ältere), von Zürich, geb. am 22. August 1770, Sohn des Johann Caspar O., Schirmschreiber (Notar) zu Wädensweil, älterer Bruder von David O. (s. o. S. 411), studirte der Sitte der Zeit gemäß Theologie, obgleich Philologie seine Lieblingswissenschaft war; da er keine deutsche Universität beziehen konnte, machte er sich Auszüge aus Collegienheften von Fr. Aug. Wolf. Im Sept. 1794 wurde er, nachdem er schon 1790 als Studirender eine Rede de comparatione philosophiae veteris et recentioris gehalten, professor historiae sacrae am Carolinum, welche Stelle er 1795 mit einer Rede, „von dem blühenden Zustand der Wissenschaften, besonders der Theologie, in dem Zeiten der Kirchenverbesserung und derselben Ursachen“ antrat. 1796 stieg er zur Professur ethices et juris naturalis, wurde aber schon im Herbst desselben Jahres Diacon an der Predigerkirche in Zürich und im Jahr|1810 einhellig Pfarrer an dieser Kirche und damit Chorherr (canonicus). Ungeachtet einer gewissen Beschränktheit seines Organs wurden seine Predigten, deren er eine bedeutende Zahl im Drucke herausgab, wegen ihres inneren Gehaltes geschätzt und viel gelesen. Neben seiner Thätigkeit als Prediger. Kirchenrath und Schriftsteller, bekleidete er 1815—16 auch die Stelle eines Rectors des Carolinums. Er starb am 25. Octob. 1826. O. war (obgleich er vielfach mit körperlichen Leiden zu kämpfen hatte) ein durch seltenen Fleiß und vielseitige Kenntnisse ausgezeichneter Gelehrter; seine Mußezeit widmete er großentheils dem Studium des classischen Alterthums und bearbeitete mit großer Sorgfalt mehrere Ausgaben alter Autoren aus der späteren Zeit; das umfassendste und hervorragendste seiner Werke ist: „Arnobius, disputationum adversus gentes libri VII. II partes cum appendice“, Lipsiae 1816. 1817. Außerdem edirte er: „Nicolaus Damascenus, historiarum excerpta et fragmenta. Graece", Lips. 1804; „Collectio epistolarum Graecarum. Graece et latine. Tomus I.: Socratis et Socraticorum, Pythagorae et Pythagoraeorum quae feruntur epistolae", Lips, 1815; „Memnonis historiarum Heracleae Ponti excerpta; graece cum versione latina", Lips. 1816; „Philonis Byzantini libellus de VII orbis spectaculis, graece cum versione latina", Lips. 1816; „Aeneae Tactici commentarius de toleranda obsidione, gr. et lat.", Lips. 1818; „Epicuri fragmenta libr. II et XI de natura, gr. et lat.", Lips. 1818; „Polemonis Laodicensis sophistae laudationes II funebres in Cynaegirum et Callimachum", Lips. 1819; „Opuscula graecorum veterum sententiosa et moralia, gr. et lat." Tom. I, II, Lips. 1819, 1821; „Hesychii Milesii opuscula duo", Lips. 1820: „Poetarum veterum Latinorum carmina sententiosa. Tomus prior: Publii Syri Mimi et aliorum sententiae", Lips. 1822; Supplementum, Lips. 1824; „Sallustius Philosophus. Libellus de Diis et mundo", Turici 1821; „Alexandri Aphrodisiensis etc. de fato", Turici 1824; „Sanchoniathonis quae feruntur fragmenta de cosmogonia et theologia Phönicum, graec. et lat.“, Lips. 1826; „Procopii Caesariensis Anecdota, s. historia arcana. Graece“, Lips. 1827.

    Anderweite Veröffentlichungen: „Anthologia lyrica poetarum Latinorum recentioris aevi. Tom. I.: Jacobi Balde e Soc. Jesu carmina selecta“, Turici 1805; Editio altera 1818; „Neujahrsblätter der Chorherrengesellschaft in Zürich": 1806 „Ueber den Gang der öffentlichen Unterrichtsanstalten in Zürich seit der Reformation"; 1824 „Leben des Chorherrn Leonh. Usteri“.

    • Literatur

      Ueber Joh. Konrad Orelli: G. Meyer v. Knonau, der Kanton Zürich. 2. Bd. 2. Aufl. 1846, S. 36/37. — Geschichte der Familie von Orelli, von Prof. Al. v. O. 1855. — Conspectus Minist. Turic. (Mfc., Stadtbibliothek Zürich). —
      Neuer Nekrolog der Deutschen 1826, S. 1025. — Schweizer. Monatschronik 1826, Nr. 10 (October), S. 217—219.

  • Autor/in

    Hunziker.
  • Zitierweise

    Hunziker, Otto, "Orelli, Johann Konrad" in: Allgemeine Deutsche Biographie 24 (1887), S. 416-417 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104124970.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA