Lebensdaten
1801 – 1886
Geburtsort
Tolna (Ungarn)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist ; Kapellmeister
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 103789928 | OGND | VIAF: 79201726
Namensvarianten
  • Müller, Adolf
  • Müller, Adolf
  • Müller, A.
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Zitierweise

Müller, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd103789928.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N. Schmid;
    M N. N. (beide früh †); Tante N. N. ( Albin Johann v. Medelhammer, 1776–1838, Theaterdichter u. Schausp., s. ÖBL);
    1827 Katharina Kutschera;
    3 K, u. a. Adolf (1839–1901), Komp. u. Kapellmeister (s. MGG; Riemann, Erg.bd.).

  • Biographie

    M. änderte nach dem Tod der Eltern aus nicht bekannten Gründen seinen Namen. Er wuchs bei Tante und Onkel in Brunn auf, wo er auch seine erste musikalische Ausbildung bei Joseph Rieger erhielt. Schon im 8. Lebensjahr trat er als Pianist in öffentlichen Konzerten auf; durch seinen Onkel kam er auch mit der Theaterwelt in Berührung. Nach kurzer Tätigkeit als Sänger und Schauspieler ging er 1823 nach Wien und begann, bei Joseph von Blumenthal Kompositionslehre zu studieren. Nachdem 1825 seine erste Operette aufgeführt worden war, gelang ihm im folgenden Jahr mit „Die Schwarze Frau“ ein beachtlicher Erfolg. 1826 wurde er als Sänger in das Hofopernensemble am Kärntnertortheater engagiert, 1828 wurde er Kapellmeister am Leopoldstädter Theater und am Theater an der Wien. Seit 1847 war er ausschließlich am Theater an der Wien tätig.

    1827 gehörte M. zu jenen zwölf Musikern, die bei Beethovens Leichenbegängnis den Sarg trugen. Mehrere hundert Opern, Singspiele, Melodramen, Vaudevilles und Schauspielmusiken zeugen von seiner außergewöhnlichen Schaffenskraft. Sie wurden an vielen Wiener Theatern aufgeführt und beherrschten lange Jahre den Spielplan; auch von vielen anderen Bühnen im deutschen Sprachraum wurden sie übernommen. Viele dieser – eher für den kurzzeitigen Erfolg produzierten – Werke werden inzwischen nicht mehr aufgeführt. Seine zahlreichen Schauspielmusiken zu Werken Johann Nestroys, u. a. für „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ (1833) und „Einen Jux will er sich machen“ (1842), sind jedoch bis heute lebendig geblieben; ebenso waren seine Vertonungen von Volksstücken, Possen und Ausstattungsstücken von Ludwig Anzengruber u. a. (nicht zuletzt auch nach französ. Vorlagen) von großer Bedeutung für die Entwicklung der Wiener Operette. Nicht weniger erfolgreich war M. mit seinen das Lokalkolorit betonenden Liedern; hier trug er entscheidend dazu bei, eine neue Gattung innerhalb des Kunstliedes zu prägen.

  • Werke

    ca. 600 Werke f. d. Bühne;
    Schauspielmusiken zu 41 Werken v. J. Nestroy, u. a. zu „Zu ebener Erde u. erster Stock od. Die Launen d. Glückes“ (1835), „Der Talisman“ (1840), „Der Zerrissene“ (1844);
    Kirchenmusik: 1 Messe, Praeludium u. Fuge, Es-Dur;
    Postludium, e-moll, f. Orgel;
    üb. 400 Lieder;
    Kammermusik in versch. Besetzungen;
    Klaviermusik;
    Tanzmusik; Schrr.:
    Große Gesangsschule (1844/45);
    Accordeon-Schule (1854).

  • Literatur

    F. Hadamowsky, Das Theater in d. Wiener Leopoldstadt, 1934;
    A. Bauer, Die Musik A. M.s in d. Theaterstücken Johann Nestroys, Diss. Wien 1935;
    E. Hilmar, Die Nestroy-Vertonungen d. Wiener Slgg., in: Maske u. Kothurn 18, 1972, S. 38-98;
    F. Stieger, Opernlex., II/2, 1977, S. 753-62;
    L. v. Sonnleithner, Materialien zu e. Gesch. d. Oper u. d. Balletts in Wien (Ms., Bibl. d. Ges. d. Musikfreunde in Wien);
    Wurzbach (W-Verz.);
    Kosch, Theater-Lex. (W-Verz.);
    MGG;
    Riemann, Erg.bd.;
    New Grove;
    ÖBL.

  • Porträts

    Lith. v. F. Eybl, 1829;
    A. M., H. Proch u. E. Titl, Lith. v. A. Dauthage, 1840;
    Lith. v. G. Decker, 1843.

  • Autor/in

    Otto Biba
  • Zitierweise

    Biba, Otto, "Müller, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 341-342 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103789928.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA