Lebensdaten
1232 – 1287
Beruf/Funktion
Herr von Limburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 103125914 | OGND | VIAF: 37320665
Namensvarianten
  • Isenburg-Limburg, Gerlach von
  • Gerlach
  • Gerlach I.
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Gerlach I., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd103125914.html [18.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Gerlach I.—IV., Herren von Limburg (aus dem Hause der Herren von Isenburg). Im Niederlahngau wohnte ein edles, dem altfreien Herrenstande angehörendes Geschlecht, welches bereits seit dem 9. Jahrhundert, vor dem Aufkommen der Familiennamen, an den regelmäßig fortgeerbten Vornamen Rembold (Reginbold, Reinbold) und G. sich erkennen läßt. Vielfach erscheinen die Glieder derselben in öffentlichen Aemtern. Von ihnen stammen die Herren von Isenburg und von Heinrich I., welcher nicht weit von der Isenburg im Grenzthale die Burg Grensau erbaute und der Stifter der älteren Grensauer Linie wurde, die Herren von Limburg. Der jüngere G. I. 1232—87, Sohn Heinrichs I. von Grensau, erhielt die Stadt und Herrschaft Limburg, nahm hier seinen bleibenden Wohnsitz und nannte sich Herr von Limburg, welchen Namen seine Nachkommen ausschließlich führten. G. I., der ein sehr hohes Alter erreicht haben muß, — er stiftete aus Dank für seine glückliche Rückkehr aus einem Kreuzzug das Franziscanerkloster zu Limburg — war mit Imagina, Gräfin von Bliescastel, vermählt und Vater der Gemahlin des Königs Adolf I. (von Nassau), die den Namen ihrer Mutter trug. Gerlach's Sohn, Johann I., der blinde Herr genannt ( 1335), vererbte die Herrschaft auf seinen Sohn G. II. Dieser ( 1354) errichtete mit Erzbischof Balduin von Trier, dem Grafen von Nassau, Sayn u. A. ein Bündniß zur Sicherung des Landfriedens am Mittelrhein. Von ihm rühmt der Verfasser der Limburger Chronik, daß er „gar tugentlich und adelich gelebt und sein Leben zu einem seligen End gebracht; dann er nicht 100 Gulden genommen hätte, daß er einem armen Mann in seiner Küchen ein Habermehl gessen hätte, er sollte es ihm dann bezahlt haben.“ Nach einer anderen Stelle derselben Chronik war G. II. „der klügste Dichter von Teutschen und Lateinischen als einer sein mochte in allen Teutschen Landen“. Er hatte aus zwei Ehen mit Agnes, Gräfin von Nassau, und Kunigund, Gräfin von Wertheim, 11 Kinder. Von seinen Söhnen starb Johann II. bereits 1336, zwar mit Anna von Katzenelnbogen vermählt, aber kinderlos. Der zweite Sohn und Nachfolger Gerlach's II., Gerlach III., starb nebst seiner Gemahlin Elisabeth von Falkenstein 1365 an der Pest, gleichfalls ohne Kinder zu hinterlassen. Er war nach der Limburger Chronik „braun von Antlitz, scharpf von Reden, und hatte einen schwarzen Kroll (Lockenhaar) und einen schwarzen Bart, und war rasch und gedorstig ein Ding zu thun“. Nun trat der dritte Bruder, Johann III., bis dahin Domherr in Köln und Trier, in den weltlichen Stand zurück und verheirathete sich mit Hildegard von Sarwerden, hinterließ aber bei seinem Tode (1406) nur zwei Töchter. Von ihm berichtet die Limburger Chronik: „er war gar ein weidlich Mann, und hatte ein wolgesetzten Leib von kleiner Größe, mit einem schönen Antlitz weiß und roth, mit einem gelben Kroll (Lockenhaar) und Bart, und war das Haar also gelb als Gold, und war gütlich zu sprechen, und von gütlicher Antwort; er war auch weise zu Schimpf (Scherz) und zu Ernst.“ Nach Johanns III. Tode lebte noch sein jüngerer Bruder Gerlach IV., Domdechant zu Trier. Dieser verkaufte die sehr verschuldete Herrschaft Limburg 1414 an das Erzstift Trier, bei welchem sie bis zur Auflösung des deutschen Reichs geblieben ist. Mit G. IV., dessen Todesjahr unbekannt ist, erlosch die Limburger Linie des Isenburger Hauses.

    • Literatur

      Die Limburger Chronik. Wenck, Hessische Landesgeschichte I, S. 49 ff. Simon, Die Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen II.

  • Autor/in

    Crecelius.
  • Zitierweise

    Crecelius, Wilhelm, "Gerlach I." in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 5 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103125914.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA