Lebensdaten
1403 oder 1404 – 1464
Geburtsort
Aich bei Heilsbronn (Mittelfranken)
Sterbeort
Eichstätt
Beruf/Funktion
Bischof von Eichstätt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 102529655 | OGND | VIAF: 225983363
Namensvarianten
  • Johannes von Eych
  • Johannes III.
  • Eych, Johannes von
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Zitierweise

Johannes III. von Eych, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102529655.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl;
    M Margareta v. Heltburg;
    Om Peter v. Heltburg ( 1441), Domherr u. Scholaster in E., Propst in Wetzlar;
    Vt (?) Mag. Hermann v. H.|( 1473), Lic. iur. Johann v. H. ( 1481), Gen.vikar, beide Domherren in E.

  • Biographie

    J. studierte seit 1423 in Wien und, nach Aufnahme ins Eichstätter Domkapitel, seit 1429 in Padua (1433/34 Rektor, Dr. iur.). Er lehrte an der juristischen Fakultät in Wien (Dekan 1435 u. 1437/38), diente als Kanzler den Herzögen Albrecht V. (= Kg. Albrecht II.) und Albrecht VI. von Österreich und vertrat sie auf dem Basler Konzil. Im März 1439 nahm er als königl. Gesandter am Fürstentag in Mainz teil. 1441 wurde er Propst zu Wetzlar. Er war befreundet mit Nikolaus von Kues und mit Enea Silvio Piccolomini, der ihm 1444 die Schrift „De miseria curialium“ widmete, und stand in Verbindung mit Johannes Kapistran. – Nach seiner Wahl und Konsekration (Frühjahr 1446) hielt er im Konzilsstreit zur Neutralitätspartei. Er scharte einen Kreis von Humanisten als Freunde und Mitarbeiter um sich, stand mit Bernhard von Waging, Prior in Tegernsee, in regem Gedankenaustausch und förderte die Pläne zur Errichtung der Univ. Ingolstadt. – Wegen seiner Bündnispolitik mit Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach konnte er das Hochstift nicht aus dessen Kriegen mit Nürnberg und Hzg. Ludwig von Bayern-Landshut heraushalten; er mußte deshalb Schulden machen und geriet in stärkere Abhängigkeit von Bayern. Größere Erwerbungen für das Hochstift waren nicht möglich. – Am meisten lag J. eine echte religiöse Erneuerung seiner Diözese am Herzen. Die in Mainz 1439 akzeptierten Basler Reformdekrete schrieb er 1447 auf seiner 1. Diözesansynode dem Klerus zur Beobachtung vor. Regelmäßig abgehaltene Synoden und häufige Visitationen sowie sein eigenes Beispiel als Prediger und Spender der Sakramente verliehen diesem Bemühen besonderen Nachdruck. Die Reform der Klöster trieb er trotz teilweise heftigen Widerstandes der Insassen mit großem Erfolg voran. Pius II. beauftragte ihn 1461, eine Vereinigung der Reformkongregationen von Melk, Kastl und Bursfelde herbeizuführen. Mit gleichem Eifer bemühte sich J. um eine religiöse Besserung des Volkes. Er wurde und wird mit Recht als „Reformator seines Bistums“ bezeichnet.

  • Werke

    Verz.: Bibl. Eystettensis Dioecesana, hrsg. v. J. G. Suttner, 1866 f., S. 5.

  • Literatur

    J. Sax, Die Bischöfe u. Reichsfürsten v. Eichstädt, 1884/85, S. 302-29;
    J. Schlecht, Hieronymus Rotenpeck u. d. Reform d. Stiftes Rebdorf, in: Sammelbl. d. Hist. Ver. Eichstätt 7, 1892, S. 65-101;
    M. Herrmann, Albrecht v. Eyb u. d. Frühzeit d. dt. Humanismus, 1893;
    F. X. Buchner, Neue Aktenst. z. Reformtätigkeit J.s, in: Pastoralbl. d. Bistums Eichstätt 56, 1909, 57, 1910;
    L. Bruggaier, Die Wahlkapitulationen d. Bischöfe u. Reichsfürsten v. Eichstätt 1259-1790, 1915;
    J. Lechner, Die spätma. Hss.gesch. d. Benediktinerinnenabtei St. Walburg in Eichstätt, 1937, S. 2-8;
    M. Grabmann, Bernhard v. Waging, Prior v. Tegernsee, in: StMBO 60, 1946, S. 82-98;
    R. Bauerreiß, KG Bayerns V, 1955;
    W. Kraft, Die Eichstätter Bischofschronik d. Gf. Wilhelm Werner v. Zimmern, 1956, S. 76 f.;
    E. Meuthen, Die letzten J. d. Nikolaus v. Kues, 1958;
    A. Sottili, Studenti tedeschi e Umanesimo italiano nell'università di Padova durante il Quattrocento, I: Pietro del Monte nella società accademica Padovana (1430–33), 1971;
    E. Reiter, Rezeption u. Beachtung v. Basler Dekreten in d. Diözese Eichstätt u. Bischof J. v. E. (1445–64), in: Festgabe f. A. Franzen, 1972, S. 215-32;
    Fränk. Bibliogr. I, 1965, Nrr. 11546, 11558, 11860, 11938-42.

  • Porträts

    Miniatur im Codex Gundecarianus im Diözesanarchiv Eichstätt, Abb. in: Eichstätts Kunst, 1901;
    Epithaph in d. Kirche St. Walburg in Eichstätt, Abb. in: Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Mittelfranken I: Stadt Eichstätt, 1924, S. 248.

  • Autor/in

    Ernst Reiter
  • Zitierweise

    Reiter, Ernst, "Johannes III. von Eych" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 483-484 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102529655.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA