Lebensdaten
1738 oder 1737 – 1815
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 102476241 | OGND | VIAF: 2734841
Namensvarianten
  • Frisch, Johann Christoph
  • Frisch, I. C.
  • Frisch, J. C.
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Zitierweise

Frisch, Johann Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102476241.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferd. Helffrich (1707–58), Kupferstecher (s. ADB VIII; ThB), S d. Joh. Leonh. (s. 2);
    M Dorothea verw. Reinewaldt, T d. Schneidermeisters Martin Köthe in Halberstadt; wahrsch. ledig.

  • Biographie

    Der „liebenswürdige und zaghafte“ Künstler (Schadow), Schüler Bernard Rodes, unternahm, gefördert von Friedrich dem Großen, eine mehrjährige Studienreise nach Italien und Frankreich und wurde bald nach seiner Rückkehr Mitglied der Berliner Akademie der Künste (1770), wo er das Lehrfach der „praktischen Malerei“ vertrat. Wissenschaftliche Neigungen führten ihn zu Experimenten mit der antiken Enkaustik und zu farbtheoretischen Untersuchungen. Seine „Farbtonleiter“ und sein Aufsatz „Über eine harmonische Farbentonleiter, und die Wirkungen und Verhältnisse der Farben im Colorite“ (Monatsschrift der Akademie der Künste und der mechanischen Wissenschaften zu Berlin 2, 1788, S. 58-77) verdienten es, als kühne und selbständige Vorgriffe auf Überlegungen der modernen Farbpsychologie (David Katz) der Vergessenheit entrissen zu werden. – Von früh an trug F. Kupferstiche zu dem Werk seines Großvaters über die Vögel Deutschlands bei. In seinen Wand- und Deckengemälden mythologischen und allegorischen Inhalts in den Schlössern Friedrichs des Großen und Friedrich Wilhelms II. (Neues Palais und neue Kammern in Sanssouci, Königskammern des Berliner Schlosses, Marmorpalais, Schloß auf der Pfaueninsel), zum Teil in „punischem Wachs“ auf Kalk oder Leinwand gemalt, in allegorischen Gemälden zur Zeitgeschichte und Historienbildern der friderizianischen Aera bewältigt F. den Obergang vom Rokoko zum Klassizismus. Mehr als seine geschmackvolle und dekorative Monumentalmalerei spricht uns heute der spontane Duktus seiner bildhaften Skizzen an (Schloß Charlottenburg).

  • Literatur

    ADB VIII;
    Kat. Europ. Rokoko, München 1958, S. 149, Nr. 391;
    E. Berckenhagen, Die Malerei in Berlin v. 13. b. z. 18. Jh., 1961 (in Vorbereitung);
    ThB (W, L).

  • Porträts

    Zeichnung v. J. F. Bolt (Berlin, Kupf.kab.).

  • Autor/in

    Martin Sperlich
  • Zitierweise

    Sperlich, Martin, "Frisch, Johann Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 615-616 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102476241.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Frisch: Johann Christoph F., geboren in Berlin 1737, daselbst 1815, Historienmaler, bildete sich anfänglich unter Bernhard Rode, später durch Copiren in der Gallerie von Sanssouci und begleitete daraus den Marquis d'Argens auf einer Reise in die Provence. Von hier ging er zu mehrjährigem Aufenthalt nach Rom, um endlich über Paris in die Vaterstadt zurückzukehren. Dort wurde er vielfach mit monumentalen Arbeiten in den verschiedenen königlichen Schlössern betraut (Neues Palais, Sanssouci, Pfaueninsel, Berliner Schloß) und war ein gesuchter Bildnißmaler. Nachdem er schon vorher eine kleine Pension bezogen, wurde er 1793 Hofmaler und Rector, 1802 Vicedirector und 1805 Director der Akademie. Ohne das Talent G. Schadow's zu besitzen, gehörte F. doch einer ähnlichen künstlerischen Richtung an, wie dieser. Seinen Anfängen nach noch völlig im Rococo stehend bleibt ihm in seinen späteren Arbeiten, in denen der Einfluß der Antike und das Streben nach Naturwahrheit|unverkennbar ist, die Erinnerung an die frühere Zeit, und macht seine Arbeiten so zu charakteristischen Denkmalen der Zopfzeit. Dieselben haben mehr historischen, als rein künstlerischen Werth.

  • Autor/in

    Dohme.
  • Zitierweise

    Dohme, Robert, "Frisch, Johann Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 92-93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102476241.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA