Lebensdaten
erwähnt 1460, gestorben 1490
Geburtsort
Konstanz
Sterbeort
Waldkirch (Baden)
Beruf/Funktion
Frühhumanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 102428395 | OGND | VIAF: 2858849
Namensvarianten
  • Gundelfinger, Heinrich
  • Gundelfingen, Heinrich
  • Gundelfinger, Heinrich
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Zitierweise

Gundelfingen, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102428395.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Illegitim;
    V Niklaus Gundelfingen ( 1469), Gen.-vikar d. Bistums Konstanz u. Propst zu Beromünster, illeg. S d. Heinrich Frhr. v. Gundelfingen ( 1434), Fürstabt. v. St. Gallen 1412-18 (resign.), aus d. schwäb. Geschl. G. (Stammsitz Ober- u. Niedergundelfingen), wohl einer Nebenlinie d. Herren v. Steußlingen, dem u. a. Konrad ( 1302), Gegenabt v. St. Gallen 1288–91, Abt v. Kempten, angehört; Verwandter (?) Matthias Gundelfinger, Vf. d. sog. Luzerner Grablegungsspiels v. 1494 (s. ADB X; Vf.-Lex. d. MA).

  • Biographie

    Nach einem Studium unter Peter Luder in Heidelberg immatrikulierte sich G. 1460 an der neu eröffneten Universität Freiburg im Breisgau, der er zeitlebens angehören sollte; er bestand hier 1461 das Baccalaureat und 1465 das Magisterexamen, auch bewarb er sich 1471 um eine Lektur, wie andere begabte illegitime Söhne hoher Prälaten die akademische Laufbahn ergreifend. Der Senat betraute ihn daraufhin mit der 1471 beziehungsweise 1472 geschaffenen lectio ordinaria in Poesie und Oratorik. An der Artistenfakultät wirkte er bis 1486, seinem Gesuch um Aufnahme in die Theologische Fakultät (1481) wurde nicht entsprochen. 1473, 1479 und 1484 bekleidete er das Dekanat. Seine noch zu wenig geklärten Beziehungen zum Förderer der Universität, Herzog Sigmund von Österreich-Tirol, führten dazu, daß G., der bereits seit 1464 Münsterkaplan und seit 1480 auch Chorherr zu Beromünster (Luzern) war, vom Senat unter die Kollegiaten des Universitätsconsiliums aufgenommen wurde, in welcher Funktion er 1477 und 1478 als Vizerektor und 1477 und 1480 als Consiliarius des Rektors wirkte. Altershalber zog er sich 1486 nach Waldkirch zurück. – G.s Bedeutung liegt in seiner historisch gerichteten, typisch frühhumanistischen Schriftstellerei. Sein dem fürstlichen Gönner gewidmetes literarisches Hauptwerk ist die bisher nicht veröffentlichte, 1476/77 vollendete „Austriae principis chronici epitome triplex“|(Prachthandschrift und Kopie in Wien). Die meisten seiner Schriften sind zweckgebundene, überwiegend kompilatorische, quellenmäßig wenig selbständige Gelegenheitsschriften; weitaus am wertvollsten erweist sich die auf eingehender, wohl direkter Kenntnis beruhende „Historia Nicolai Underwaldensis heremitae“.

  • Werke

    Weitere W Militaria Monumenta (verschollen);
    Descriptio Confoederationis Helveticae, zw. 1477/79, hrsg. v. G. Schnürer, in: Zs. f. schweizer. Gesch. 4, 1924, S. 178 ff.;
    Amoenitates urbis Lucernensis, nur in dt. Übers. d. Ritters Melchior Russ d. Jg. erhalten, in: Eidgenöss. Chronik …, hrsg. v. J. Schnell, 1834;
    Topographia urbis Bernensis, ca. 1486, hrsg. v. Bloesch, in: Archiv d. Hist. Ver. d. Kt. Bern 9, 1880, S. 177 ff.;
    Lat. Text d. Traktats „Vom Herkommen d. Schwyzer u. Oberhasler“, um 1480, sehr wahrsch. v. G., zuletzt hrsg. v. A. Bruckner, in: Qu.werk z. Entstehung d. Schweizer. Eidgenossenschaft, Abt. III, Bd. 2, T. 2, 1961, S. 92 ff.;
    Historia … samt G.s Officium de b. Nicolao super Saxo heremita Underwaldensi Helvetio …, in: Bruder Klaus I, hrsg. v. R. Durrer, 1917-21, S. 423 ff., 445 ff.

  • Literatur

    F. Rüegg, H. G. …, Diss. Freiburg i. Ue. 1910;
    ders., in: Freiburger Gesch.bll. 17, 1910, S. 155 ff., u. in: Zs. f. schweizer. KG 4, 1910, S. 21 ff.;
    R. Durrer, s. W, S. 418 ff.;
    Th. Käppeli, in: Zs. f. Schweiz. KG 27, 1933, S. 270 ff.;
    A. Bruckner, s. W, bes. S. 44-51, 71-73, 80-84 u. Register;
    A. Uhrle, Regg. z. Gesch. d. Edelherren v. G., Diss. Tübingen 1960 (ungedr.);
    R. Feller u. E. Bonjour, Gesch.schreibung d. Schweiz I, 1962, S. 98-100;
    Vf.-Lex. d. MA V.

  • Autor/in

    Albert Bruckner
  • Zitierweise

    Bruckner, Albert, "Gundelfingen, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 313-314 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102428395.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA