Lebensdaten
1828 – 1908
Geburtsort
Lamstedt bei Hannover
Sterbeort
wohl San Francisco (Kalifornien)
Beruf/Funktion
Unternehmer ; Industrieller
Konfession
-
Normdaten
GND: 1016839804 | OGND | VIAF: 12133646
Namensvarianten
  • Spreckles, Adolph Claus J.
  • Spreckels, Claus
  • Spreckles, Adolph Claus J.
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Zitierweise

Spreckels, Claus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1016839804.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Diedrich, Bauer;
    M Garinna Back; 5 jüngere Geschw u. a. Peter, Krämer in S. F., gründete 1866 mit S. d. Bay Area Sugar Refining Company;
    New York oder Charleston (South Carolina) 1852 Anna Christina Mangels (1829–1910), aus L.;
    13 K (8 früh †) u. a. S John Diedrich (1853–1926, Lillie C. Siebein, aus Hoboken, New York), studierte Chemie u. mechan. Technik an d. Polytechn. Schule in H., seit 1876 auf Hawai, gründete 1880 d. J. D. Spreckels & Brothers Comp., 1881 d. Oceanic Steamship Comp., e. Reederei zw. d. USA u. Hawaii, Bes. v. Zuckerraffinerien u. Eisenbahnlinien, Industr. (s. DAB), Adolph B. (1857–1924, Alma Emma de Bretteville), leitete nach S.s Tod d. väterl. Unternehmen, gründete 1880 mit seinem B John D. d. J. D. Spreckels & Brothers Comp., Claus August (1858–1946), Rudolph (1872–1958), T Emma C. Ferris-Hutton; Schwager Claus Mangels, gründete 1866 mit S. u. dessen B Bay Area Sugar Refining Company.

  • Biographie

    S. wanderte 1846 in die USA aus. In Charleston (South Carolina) arbeitete er in einem Lebensmittelladen, den er 1849 übernahm. Als ein Versuch, sich in New York im selben Gewerbe zu etablieren, 1855 mißlang, kaufte er seinem Bruder Peter 1856 dessen Laden in San Francisco ab. Zusätzlich gründete er dort 1857 die Albany Brewery. Laden und Brauerei veräußerte er sechs Jahre später, um mit seinem Bruder Peter und seinem Schwager Claus Mangels mit der Gründung der „Bay Area Sugar Refinery“ 1866 ins Zuckergeschäft einzusteigen. Diese Fabrik wurde zwei Jahre später verkauft und S. verbrachte acht Monate in Europa, um praktische Erfahrung im Anbau und in der Verarbeitung von Zuckerrüben zu gewinnen. 1872 kaufte er in Aptos (Rio del Mar, Kalifornien) Land, experimentierte dort mit dem Anbau von Zuckerrüben und errichtete eine kleine Zuckerfabrik, die „California Sugar Beet Company“ (1874–79 in Betrieb). S., Pionier des Zuckerrübenanbaus in Kalifornien, kaufte danach größere Ländereien in den fruchtbaren Pajaro- und Salinastälern auf, gründete 1888 die „Western Beet Sugar Company“ und errichtete eine große Zuckerraffinerie in Watsonville, die 1895 1000 t pro Tag ausstieß. Diese Fabrik wurde 1898 von einer größeren Anlage nahe Salinas abgelöst, in dem neu gegründeten Ort Spreckels, in dem auch die Arbeiter wohnten.

    S. erkannte v. a. das große Potential des Zuckerrohranbaus auf Hawaii. Als in einem Handelsvertrag zwischen den USA und dem Kgr. Hawaii 1876 der Import des Rohzuckers von den Inseln vom Zoll befreit wurde, reiste S. nach Hawaii und sicherte sich über die kgl. Familie, auf die er in den folgenden Jahren großen Einfluß ausübte, die Rechte auf ausgedehnte Ländereien (etwa 10 000 ha) auf der Insel Maui. Er investierte nach deren Erwerb 1884 in künstliche Bewässerung sowie neue Technologie (Dampfpflug zur Vorbereitung der Böden) und baute eine Zuckerfabrik. Auch der Ort Spreckelsville entstand dort. S. war maßgeblich für den fundamentalen wirtschaftlichen und sozialen Wandel auf Hawaii verantwortlich, obwohl er den auch von amerik. Interessen getragenen Sturz der Monarchie 1893 verurteilte. Seine „Hawaiian Commercial & Sugar Company“ gehörte zu den erfolgreichsten Zuckerrohrplantagen auf den Inseln. Daneben kaufte er die Ernte anderer Plantagen auf. Die rapide Expansion des Zuckerrohranbaus in den folgenden Jahren führte zur Anwerbung chines. und japan. Arbeitskräfte, in die S. mit seinem Partner William G. Irwin (1843–1914) involviert war. S. kontrollierte auch die „Ocean Steamship Company“, die den Rohzucker zu seiner 1881 neu errichteten „California Sugar Refinery“ (später Western Sugar Refinery) in San Francisco transportierte. S. trat nicht dem im Jan. 1889 gegründeten Kartell „American Sugar Refinery Company of San Francisco“ bei. Stattdessen eröffnete er im Dez. 1889 in Philadelphia eine Raffinerie, durch deren Produktion der Zuckerpreis gedrückt wurde. 1891 kam es aber zu Absprachen und zur Gründung einer Dachgesellschaft, durch die sich S. seinen Einfluß im Westen sicherte.

    Frühzeitig wurde S. auch in anderen Geschäftszweigen unternehmerisch tätig. So förderte er die Anfänge des Tourismus an der kaliforn. Pazifikküste, indem er 1875 das Aptos Hotel, einen komfortablen Ferienkomplex für wohlhabende Touristen, errichten ließ. Im Zeitschriftengeschäft war er ebenso engagiert (er kaufte 1880 den Pacific Commercial Advertiser) wie im Energiesektor – er war Mitbegründer der „Independent Electric Light and Power Company“ und Mitbegründer und Präsident der „Independent Gas Company“ in San Francisco.

    Das „Claus Spreckels Hochhaus“ in San Francisco, 1898 errichtet und für einige Jahre höchstes Gebäude westlich des Mississippis, wurde durch das Erdbeben 1906 stark beschädigt. Nach S.s Tod übernahm sein zweiter Sohn Adolph die Geschäfte, während sein ältester Sohn John bereits seit 1880 im Reedereigeschäft zwischen den USA und Hawaii und in der Zuckerraffinade engagiert war.

  • Literatur

    J. Adler, C. S., The Sugar King in Hawaii, 1966;
    Neil M. Levy, Native American Land Rights, in: California Law Review, 63/4, 1975, S. 848–85;
    D. T. Clark, Monterey County Place Names, 1991;
    S. J. La Croix u. Ch. Grandy, The Political Instability of Reciprocal Trade and the Overthrow of the Hawaiian Kingdom, in: The Journal of Economic Hist., 57/1, 1997, S. 161–89;
    W. M. Doyle, Capital Structure and the Financial Development of the U. S. Sugar-Refining Industry, 1875–1905, ebd. 60/1, 2000, S. 190–215;
    G. S. Breschini, T. Haversat u. M. Gudgel, 10,000 Years on the Salinas Plain, An Illustrated History of Salinas City, California, 2000;
    DAB.

  • Autor/in

    Hartmut Keil
  • Zitierweise

    Keil, Hartmut, "Spreckels, Claus" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 747-748 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1016839804.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA