Lebensdaten
1884 – 1935
Geburtsort
Düren (Rheinland)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Betriebswirtschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 101605218 | OGND | VIAF: 71764600
Namensvarianten
  • Mahlberg, Walter
  • Mahlberg, Walther

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Zitierweise

Mahlberg, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101605218.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1860-n. 1914), Kaufm. in D., später Handelslehrer in Köln;
    M Maria Louise Leyendecker;
    Essen-Rüttenscheid 1914 Kätchen Sofie Julie (1886–1964, ev.), Volksschullehrerin, T d. Landmessers Ernst Horn in Siegen u. d. Luise Dehn.

  • Biographie

    M. studierte nach sechsjähriger kaufmännischer Praxis an der Universität Bonn und an der Handelshochschule Köln, an der er 1909 sein Examen als Diplomhandelslehrer ablegte. Anschließend ging er als Assistent von Kurt Wiedenfeld an das Museum für Handel und Industrie und wurde 1912 Assistent von Eugen Schmalenbach am Handelswissenschaftlichen Seminar der Handelshochschule Köln. 1913 habilitierte er sich mit der Arbeit „Über asiat. Wechselkurse“ (1914, ²1920) für das Fach Handelstechnik, erhielt 1914 einen Ruf als hauptamtlicher Dozent an die Handelshochschule München, konnte dieses Amt aber infolge seiner Einberufung zum Kriegsdienst erst 1918 antreten. M. wurde Professor für Privatwirtschaftslehre in München, nahm indes bereits 1921 einen Ruf an die Handelshochschule Mannheim an und 1923 einen an die Handelshochschule Göteborg. 1926 wurde er als Nachfolger von Ernst Walb o. Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Univ. Freiburg im Breisgau.

    Obwohl als Schüler von Schmalenbach und Wiedenfeld eher an Fragen der öffentlichen bzw. durch Staatseinfluß gebundenen Wirtschaft herangeführt, vertrat M. für die Betriebswirtschaftslehre eine marktwirtschaftliche Orientierung. Demzufolge war er neben Wilhelm Rieger einer der wenigen aus der 2. Generation der deutschen Betriebswirtschaftslehre, die von den Aufgaben eines Unternehmers her die Betriebswirtschaftslehre zu begründen, ihren Inhalt einzugrenzen suchten (Der Betriebsbegriff und das System der Betriebswirtschaftslehre, in: Grundriß der Betriebswirtschaftslehre II, 1927, S. 1-67). Dem entspricht ein „kapital“- (besser: investitions-) orientiertes Denken, die Auffassung, daß „die Lehre von der Kapitalleitung im weiteren Sinne mit Betriebswirtschaftslehre gleichzusetzen ist“ (Zs. f. handelswiss. Forschung, 1930, S. 545). Wissenschaftlichen Nachruhm haben M. aber vor allem seine Arbeiten über Geldentwertung und Bilanzierung eingetragen. Vornehmlich auf M., dem Schmalenbach folgte, gehen die Vorschläge zu einer Rechen- bzw. Meßtechnik zurück, die Geldwertänderungen bei der Gewinnermittlung über einen Vermögensvergleich herausrechnen will: Gewinn liegt danach erst dann vor, wenn die Kaufkraft des zu Beginn der Abrechnungsperiode investierten Kapitals am Periodenende erhalten geblieben ist. Neben der von Fritz Schmidt vorgeschlagenen Bewertung zu Wiederbeschaffungspreisen am jeweiligen Umsatztage (organische Tageswertbilanz) ist die von M. und Schmalenbach vorgeschlagene „reale Kapitalerhaltung“ wohl als im Weltmaßstab einzig originärer Beitrag der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts anzusehen. – M. wurde 1924 Mitglied des Herausgeberkreises der Zeitschrift für handelswissenschaftliche Forschung, die 1906 von Schmalenbach gegründet und von M. bereits 1911/12 als Assistent betreut worden war. Er war Mitglied des Beirats für Bausparkassen beim Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung sowie des ersten Beirats der Schmalenbach-Vereinigung (Vorläufer der heutigen Schmalenbach-Gesellschaft – Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Nachrichtengrundlagen d. Devisenmarktes, in: Zs. f. handelswiss. Forschung 7, 1912/13, S. 478-90, 493-520, erweiterte Antrittsvorlesung: Kapitalleitung u. Betriebswirtsch.lehre, ebd. 24, 1930, S. 545-70;
    Der Zweck d. Buchhaltung, 1920;
    Bilanztechnik u. Bewertung bei schwankender Währung, 1921, ³1923;
    Die Grundlagen d. Telegraphencodes, 1921;
    Die Notwendigkeit d. Goldmarkverrechnung im Verkehr,|1922;
    Goldkreditverkehr u. Goldmarkbuchführung, 1923;
    Zum Neubau d. Kredits, 1924;
    Der Tageswert in d. Bilanz, 1925;
    Reparations-Sabotage durch d. Weltwirtsch., 1928;
    Kapitalleitung u. Arbeitslosigkeit, 1931;
    Zins u. Lohn, in: RKW-Broschüre Nr. 80: Kostenaufbau, Kostensenkung, Preisgestaltung, 1932;
    Arbeitsbeschaffung u. fixe Kosten, 1933;
    Die steuerfreien Erneuerungsrücklagen, o. J. (mit R. Wassermann). -
    Mithrsg.: Grundriß d. Betriebswirtsch., Bd. 1-16, 1927 ff. (mit E. Schmalenbach, F. Schmidt u. E. Walb).

  • Literatur

    Hdwb. d. Betriebswirtsch. III, 1927, S. 1302;
    E. Walb, in: Zs. f. handelswiss. Forschung 29, 1935, H. XI;
    H. Nicklisch, in: Die Betriebswirtsch. 28, 1935, S. 287 f.;
    F. Schmidt, in: Zs. f. Betriebswirtsch. 13, 1936, S. 117 f.

  • Autor/in

    Dieter Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Dieter, "Mahlberg, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 680-681 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101605218.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA