Lebensdaten
1797 – 1886
Geburtsort
Züllichau
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 101388128 | OGND | VIAF: 375196
Namensvarianten
  • Frommann, Friedrich Johannes
  • Frommann, Friedrich
  • Frommann, Friedrich Johannes
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Zitierweise

Frommann, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101388128.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. (s. 1);
    1830 Wilhelmine (1811–77), T d. Wilh. Christoph Günther ( 1826), weimar. Oberkonsistorialrat, Hof- u. Garnisonprediger (traute Goethe), Dir. d. Waisen-Inst. u. Kommissar d. Landschul-Fonds;
    6 K, u. a. Carl (1831–92), Prof. d. Med. in J. (s. ADB 49; BLÄ), Eduard (1834–81), Teilhaber seit 1860, veröff. Stud. z. Gesch. vornehml. d. franz. u. ital. Buchhandels im 16. Jh. (s. W), Anna (1832–1922, Albrecht Vogel Rr. v. Frommannshausen [österr. Rr.stand 1883], 1822-90, Prof. d. Theol. in Wien, s. ADB 40).

  • Biographie

    F. ließ, durch Kapitalmangel beengt und mehr von der praktischen Tagesarbeit des Sortimenters angezogen, den Verlag zurücktreten. Er baute das Sortiment aus und übernahm 1847 die Druckerei. Schon frühzeitig wandte er sich der öffentlichen Tätigkeit zu. Eine schlichte Natur, Turner, wenn auch in Opposition zu Jahn, Burschenschafter, Teilnehmer und Chronist des Wartburgfestes, war er politisch und weltanschaulich eher konservativ, später gelegentlich zu antifranzösischem Chauvinismus neigend. Auf der Grundlage einer umfassenden Ausbildung – er war Buchhändler, Schriftsetzer und Buchdrucker und hatte sich juristisch-politischen und historisch-philologischen Studien gewidmet – wurde er eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in Leipzig. Er gehörte 1833 dem Ausschuß für die Errichtung der ersten Buchhändlerbörse an. Dreimal ist er 1. Vorsteher des Börsenvereins gewesen (1841-43, 1847-49, 1862-64). Durch seine Tätigkeit in den Ausschüssen, die der Börsenverein wiederholt zur Ausarbeitung von Denkschriften über die literarischen Rechtsverhältnisse einsetzte, ist er einer der Begründer des neueren deutschen Urheberrechts geworden. Als Schriftsteller trat er unter anderem mit einem biographischen Buch über das „F.sche Haus und seine Freunde“ (1870) hervor. Wiederholt gab er volkstümliche Zeitschriften heraus. Später (1875) wurde er der erste Historiograph des Börsenvereins. Mit ihm ging die Blütezeit dieser Buchhändlerfamilie zu Ende. Noch vor seinem Tode wurde das Sortiment verkauft. Der Verlag ging später an Emil Hauff in Stuttgart über, wo er noch heute weiterbesteht.

  • Werke

    Weitere W u. a. Das Burschenfest auf d. Wartburg, 1818;
    Taschenbuch f. angehende Fußreisende, 1843, ²1880 (hrsg. u. erg. v. F. Ratzel);
    Die neuesten Versuche z. Preßgesetzgebung, 1851;
    Gesch. d. Börsen-Ver. d. Dt. Buchhändler, 1875;
    Hermann Frhr. v. Rotenhan, ein Lb., 1800–58, 1882. – Hrsg.: Thüringer Volksfreund, 1830-31;
    Die Dt. Bll. aus Thüringen, 1849-51;
    Der Dt. Zuschauer, 1862 f. – Fam.geschichtl. u. autobiogr. Aufzeichnungen (hs., Weimar, Goethe-Schiller-Archiv). – Zu S Eduard F.: Aufsätze z. Gesch. d. Buchhandels im 16. Jh., H. 1: Frankreich, 1876, H. 2: Italien, 1881.

  • Porträts

    Aquarell v. Johanna F., Abb. b. Wahnes, s. L;
    G. Menz, Die ersten Vorsteher d. Börsenver. d. Dt. Buchhändler, 1825–1925, 1925, S. 45;
    Anonymer Holzschn., in: LIZ 36, 1861, S. 324.

  • Literatur

    zum Gesamtart.: Frdr. Johs. F., F. F., in: ADB VIII;
    ders., Das F.sche Haus u. s. Freunde, 1870, 2. verm. Aufl. 1872, 3., durch e. Lebensabriß Frdr. Joh. F.s v. Herm. Frommann verm. Ausg., 1889, erweitert u. d. T. Freundliches Begegnen, hrsg. v. G. H. Wahnes, 1927 (P, auch f. Fam.);
    Buchhändler-Album, Lfg. 1, 1867 (P v. Frdr. Johs.);
    Rud. Schmidt, Dt. Buchhändler, dt. Buchdrucker I,|1902;
    J. H. Eckardt, Zur Gesch. d. Buchdrucks u. Buchhandels in Jena z. Klassikerzeit, in: Börsenbl. f. d. Dt. Buchhandel 75, 1908, S. 9530-34, 9627-31, 9727-29;
    Frdr. Schulze, Der dt. Buchhandel u. d. geistigen Strömungen d. letzten hundert J., 1925 (P v. Frdr. Johs.);
    F. Lütge, Gesch. d. Jenaer Buchhandels einschl. d. Buchdruckereien, 1929;
    H. Kurtz, 200 J. F.sche Buchhandlung, Jena 1727–1927, 1927;
    H. Vogel v. Frommannshausen, Goethes Beziehungen zum F.schen Hause, in: Chronik d. Wiener Goethe-Ver. 39, 1934, S. 13-26;
    ders., Allwina F., in: Goethe, Zs. d. Goethe-Ges. 3, 1938, S. 257-81;
    ders., A. Schopenhauer u. C. F. E. F., in: Süddt. Mhh. 32, 1934/35, S. 449-57;
    Lex. d. ges. Buchwesens I, 1935;
    Briefe J. C. B. Stüves, eingeh u. ausgew. v. W. Vogel, 1959;
    Goethe-Hdb. II (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Hans Lülfing
  • Zitierweise

    Lülfing, Hans, "Frommann, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 659-660 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101388128.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA