Lebensdaten
1879 – 1939
Geburtsort
Haspe (Westfalen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Betriebswirt
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101278861 | OGND | VIAF: 7749014
Namensvarianten
  • Prion, Willi
  • Prion, W.
  • Prion, Wilhelm
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Zitierweise

Prion, Willi, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101278861.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm, Kaufm.;
    M Emma Weigerber;
    1909 Else Straube;
    2 T Margot (* 1910), Hildegard (* 1914).

  • Biographie

    P. studierte nach einer Banklehre an der Handelshochschule Leipzig und legte 1902 die kaufmännische Diplomprüfung ab. 1904-10 arbeitete er bei der Reichsbank, studierte in Freiburg und Berlin und wurde 1908 in Freiburg zum Dr. rer. pol. promoviert. 1910-13 lehrte P. an der Handelshochschule München, 1913-20 an der Handelshochschule Berlin; zeitweilig leistete er Militärdienst als Reserveoffizier. 1920 wechselte er zur Univ. Köln, die er nach der Zumutung des Kölner Oberbürgermeisters und Kurators der Universität, Konrad Adenauer, selbst Vorsitzender des Prüfungsausschusses zu werden, 1925 verließ, um an die TH Berlin zu gehen, wo er den Studiengang zum Wirtschaftsingenieur aufbaute. An dieser Hochschule mit ihrer industriewirtschaftlichen Ausrichtung blieb er (fachlich isoliert) bis zu seinem Lebensende tätig, seit 1926 verbunden mit Honorarprofessuren an Universität und Handelshochschule.

    P. befaßte sich anfänglich vorwiegend mit Fragen des Bankbetriebs und kredit- und währungspolitischen volkswirtschaftlichen Problemen. 1921 wies er als erster darauf hin, daß die Inflation für Betriebe vor allem Finanzierungsprobleme aufwerfe. Als Summe seiner betriebswirtschaftlichen Lehre für Wirtschaftsingenieure veröffentlichte er in drei Bänden „Die Lehre vom Wirtschaftsbetrieb“ (1935/36). Der erste Band entwickelt eine allgemeine Betriebswirtschaftslehre aus der Einbettung der Wirtschaftsbetriebe und ihrer Arten in die Gesamtwirtschaft. Der zweite Band mit dem wenig glücklichen Titel „Der Wirtschaftsbetrieb als Wirtschaft (Unternehmung)“ behandelt Wirtschaftsplan, Vermögen und Kapital, Umsatz, Gewinn und Verlust. Der dritte Band „Der Wirtschaftsbetrieb als Betrieb (Arbeit)“ befaßt sich mit den Menschen im Betrieb, der Organisation (von einem Mitarbeiter verfaßt) und der Messung der Wirtschaftlichkeit. Der Wegweiser der Nachkriegs-Betriebswirtschaftslehre, Erich Gutenberg (1897–1984), zählt P. zu den zehn wichtigsten Vertretern der deutschen Betriebswirtschaftslehre bis 1950. – Bankbetriebs und Finanzierungslehre haben nach dem 2. Weltkrieg nur in geringem Maße auf P.s Vorarbeiten zurückgegriffen. Sein Werk zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, das durch die damalige Hinwendung des Faches zur neoklassischen Mikroökonomie und durch knappere, neue Lehrtexte verdrängt wurde, erlebte nach 1945 keine Neuauflage.

  • Werke

    Weitere W Das dt. Wechseldiskontgeschäft, 1907;
    Die Preisbildung an d. Wertpapierbörse, 1910, ²1929;
    Finanzierung u. Bilanz wirtschaftl. Betriebe u. d. Einfluß d. Geldentwertung, 1921;
    Kreditpol., 1926 (Aufs.slg.);
    Kapital u. Betrieb, 1929;
    Ing. u. Wirtsch.: Der Wirtsch.ing., 1930;
    Selbstfinanzierung d. Untenehmungen, 1931;
    Das dt. Finanzwunder, ²1938.

  • Literatur

    F.W. Hardach, in: FS z. 50. Gründungstag d. Handelshochschule Berlin, 1956, S. 164-66;
    W. Hasenack, Zum Gedenken v. W. P., Betriebswirtschaft!. Forsch, u. Praxis 2, 1950, S. 498-504;
    F. Klein-Blenkers, Entwurf e. Gesamtübersicht üb. die Hochschullehrer d. Betriebswirtsch.lehre, 1992, S. 298 f.

  • Autor/in

    Dieter Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Dieter, "Prion, Willi" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 731-732 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101278861.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA