Lebensdaten
1897 – 1987
Geburtsort
Potsdam
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1012581233 | OGND | VIAF: 172058163
Namensvarianten
  • Sternberg, Hubert Heinrich Adalbert
  • Sternberg, Hubert
  • Sternberg, Hubert Heinrich Adalbert
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Zitierweise

Sternberg, Hubert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012581233.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl, Geschäftsmann;
    M Emma Stockmar;
    1924 Else Bügler ( 1966), aus H.

  • Biographie

    S. wuchs in Potsdam auf. Nach Gymnasialzeit und Kriegsdienst im 1. Weltkrieg zog er zu Beginn der 1920er Jahre nach Berlin und absolvierte im Verlagshaus Rudolf Mosse eine Ausbildung zum Werbekaufmann. 1923 wechselte er in den Konzern des Industriellen Richard Kahn, wo er vom Prokuristen zum Direktor aufstieg. Auf Wunsch Kahns wurde S. 1926 Vorstandsmitglied der 1850 gegründeten „Schnellpressenfabrik AG Heidelberg“, die zum Kahn-Konzern gehörte und sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befand. Unter S., der fast 50 Jahre an der Spitze des Unternehmens stand, nahm die Schnellpressenfabrik einen raschen Aufschwung. Gemessen am Wert der produzierten Maschinen, stieg das Unternehmen bereits vor Beginn des 2. Weltkriegs zum größten Buchdruckmaschinenhersteller Deutschlands auf, hauptsächlich aufgrund des stetig steigenden Exportanteils.

    Während des Kriegs stellte das Unternehmen Drehbänke her, da Druckmaschinen als nicht kriegswichtig galten. Nach der von Rohstoffmangel und schwierigen Transportbedingungen geprägten Nachkriegszeit konnte das unzerstört gebliebene Unternehmen unter S.s Leitung seit Beginn der 1950er Jahre an die Vorkriegserfolge anknüpfen und zum weltweit größten Druckmaschinenhersteller aufsteigen. S. verlegte 1957 die Fabrikation nach Wiesloch, 1967 erfolgte die Umbenennung des Unternehmens in „Heidelberger Druckmaschinen AG“. Ende 1972 legte S. den Vorstandsvorsitz nieder; er blieb bis zu seinem Tod Ehrenmitglied des Aufsichtsrats der Heidelberger Druckmaschinen AG.

    S.s Wirken als Unternehmer hatte eine überragende Bedeutung für die Entwicklung der Druckmaschinenindustrie im 20. Jh. Er erkannte betriebswirtschaftliche und technische Trends und setzte mit ihrer Anwendung regelmäßig neue Maßstäbe. So beruhte der Aufschwung der damaligen Schnellpressenfabrik AG Heidelberg seit Mitte der 1920er Jahre maßgeblich auf Rationalisierungsmaßnahmen wie der Fließbandarbeit und dem Einsatz von Werkzeugmaschinen. S. konzentrierte die Produktpalette zudem konsequent auf den „Heidelberger Druckautomaten“. Dieser seit 1914 entwickelte Tiegeldruckautomat war die erste vollautomatische Bogendruckmaschine; sie wurde zur meistverkauften Druckmaschine aller Zeiten. Hinzu kamen völlig neue Werbe- und Absatzmethoden wie der Kundenbesuch mit einem Vorführwagen samt einsatzfähiger Druckmaschine. Seit Ende der 1950er Jahre förderte S. trotz seiner klaren Präferenz für das Buchdruckverfahren die Entwicklung der Offsetdrucktechnik und sicherte so die Zukunft des Unternehmens.

    S. engagierte sich auch in zahlreichen Ämtern für die Belange der Druckindustrie und der dt. Wirtschaft. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war er, der dem Nationalsozialismus distanziert gegenübergestanden hatte und als politisch unbelastet galt, eine der treibenden Kräfte beim Aufbau der neu gegründeten Heidelberger Industrie- und Handelskammer, 1945–49 als Präsident, bis 1972 als Ehrenpräsident. 1949 war S. maßgeblicher Organisator der ersten dt. Exportausstellung in New York. Die Gründung der internationalen Fachmesse in Düsseldorf für die Druck- und Medienindustrie DRUPA (Druck und Papier), die erstmals 1951 stattfand, geht maßgeblich auf ihn zurück; S. war 1951–72 Präsident des Messekomitees, danach Ehrenpräsident.

  • Auszeichnungen

    A Ehrensenator d. TH Darmstadt (1951);
    Friedrich-Koenig-Medaille (1957);
    BVK mit Stern (1962);
    Dr.-Ing. E. h. (RWTH Aachen 1967);
    Ullstein-Ring (1972);
    Gr. Verdienstmedaille in Gold d. IHK Rhein-Neckar (1978);
    Heidelberger Ehrennadel mit Brillanten;
    – Hubert-Sternberg-Gewerbeschule in Wiesloch (1988);
    Dr.-Ing. E. h. Hubert H. A. Sternberg-Stiftung, Frankfurt/M. z. Förderung d. Ing.nachwuchses auf d. Gebiet d. Druck- u. Medientechnik (1989).

  • Literatur

    Die Wirtsch., Nachrr. d. IHK Rhein-Neckar, 7/1987, S. 411;
    M. Krauß, H. H. A. S. u. d. Aufstieg d. Schnellpressenfabrik Heidelberg, in: Pioniere aus Technik u. Wirtsch. in Heidelberg, hg. v. P. Blum, 2000, S. 143–55 (P);
    ders., Vom Glockenguss z. Offsetdruck, Gesch. d. Heidelberger Druckmaschinen AG 2000 (P);
    150 J. Heidelberger Druckmaschinen-Aktienges., hg. v. d. Heidelberger Druckmaschinen AG, 2000 (P);
    M. Vogt, Die IHK Heidelberg in d. Besatzungszeit 1945–1949, in: IHK Wirtsch.magazin Rhein-Neckar, 1/2007, S. 6–8 (P);
    K.-P. Nicolay, „Eine Fabrikanlage f. d. Drucker d. ganzen Welt“, in: Druckmarkt 38, 2007, S. 4–7;
    Wi. 1955–1969.

  • Autor/in

    Tobias Mahl
  • Zitierweise

    Mahl, Tobias, "Sternberg, Hubert" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 294-295 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012581233.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA