Lebensdaten
1848 – 1909
Geburtsort
Stettin
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101152159 | OGND | VIAF: 10083454
Namensvarianten
  • Hoffmann, Hans
  • Hoffmann, Hans Friedrich Karl
  • Hoffmann, Hans Friedrich Carl

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Zitierweise

Hoffmann, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101152159.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert (1812–93), Pfarrer in St., S d. Heinr. Theodor Karl, aus Berlin, Kaufm. (Seidenwaren) in St.;
    M N. N. Gröning (* 1823), aus Vorpommern;
    1883 Margarete, T d. Geh. Reg.rats August Wichgraf in Potsdam;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    Im Anschluß an sein Studium in Bonn, Berlin und Halle (Dr. phil. 1871) ist H. seit 1872 Gymnasiallehrer in Stettin, Rom, Stolp, Danzig und Berlin. Nach Unterbrechungen durch Reisen nach Italien tritt er 1877 für 2 Jahre erneut in den Schuldienst ein. Danach zieht er sich vom Lehramt vollkommen zurück und widmet sich ausschließlich der Literatur. Nach weiteren Reisen durch Italien und Griechenland läßt er sich 1882 in Berlin nieder, wo er 1884-86 die „Deutsche Illustrierte Zeitung“ leitet. Später zieht er nach Freiburg im Breisgau, von dort nach Bozen und 1890 nach Potsdam. 1894 erfolgt die Übersiedlung nach Wernigerode. 1902 beruft man ihn zum Generalsekretär der Deutschen Schillerstiftung in Weimar.

    In der Gesamtheit seines Schaffens erweist sich H. als Nachfolger der großen Talente des poetischen Realismus, reicht aber trotz zahlreicher Parallelen auch in seinen besten Werken nicht an sie heran. Dennoch kann man ihn nicht als deren Epigonen bezeichnen, denn stets zeigt sich seine selbständige, prägende Individualität. H. ist vorwiegend Novellist, der seine Stoffe mit Vorliebe in der eigenen Heimat sucht. Seine frühen Novellen verknüpfen auf humoristische, fast satirische Weise impressionistische Wiedergaben von Naturstimmungen mit exakten Schilderungen menschlicher Geschicke. Allerdings steht der kraftvolle Humor der Handlung gelegentlich in einem nicht ganz einsichtigen Gegensatz zu der schwachen Tragik des Schlusses. H.s humoristische Seite tritt besonders in den sogenannten Schulgeschichten hervor, wo er launige Erinnerungen an seine eigenen Lehrerjahre wiedergibt. Wie bei fast allen guten Novellisten scheitern auch H.s Versuche auf dem Gebiet des Romans. Sein als Roman deklariertes Hauptwerk „Der eiserne Rittmeister“ (2 Bände, 1890) ist eigentlich nichts anderes als eine gedehnte Novelle. Das Werk spielt 1812, in der napoleonischen Zeit einer kleineren preußischen Stadt, und führt in seinem Helden einen Vertreter des Kantschen sittlichen Rigorismus vor. Dem Moralisten steht ein Immoralist gegenüber, der scheinbar siegt, sich dann aber für seinen Gegner opfert. Die geistreiche Auseinandersetzung um Pflicht und Neigung endet im Ausgleich, in der Vereinigung der Gegensätze als Tendenz des Romans. An diesem Werk zeigen sich die Grenzen H.s. Die Fabel ist schwach, das heißt sie wächst nicht aus den notwendigen Gegebenheiten heraus, sondern ist vielmehr ein Produkt spielerischer Phantasie, ein Rahmen für dialektische Auseinandersetzungen. H.s Märchen sind kaum beachtenswert, und auch seine Lyrik, eine „Lebensbegleitpoesie“, erhebt sich kaum über Mittelmaß. Seine letzten Novellen sind – mit einigen Ausnahmen – nur noch übliche Humoresken.

  • Werke

    Weitere W Ausw. d. Schrr., hrsg. v. W. Baetke, 2 Bde., 1920;
    Verz. in: Nekr. z. Kürschners Literatur Kalender 1901–35, 1936.

  • Literatur

    E. Lange, in: Das Literar. Echo, 1899/1900;
    A. Stern, in: Stud. z. Lit. d. Gegenwart, 1904;
    O. Ladendorf, H. H., s. Lebensweg u. s. Werke, 1908;
    W. Arminius, H. H., 1909;
    W. Vulpius, H. H.s letzte fröhliche Fahrt, 1910;
    W. Baetke, Zu H.s Tode u. Briefe, Progr. Stettin 1910;
    ders., in: Dt. Volkstum, 1932;
    F. Ost, H. H., Progr. Barth 1912;
    R. Hoffmann, in: Pomm. Lb. II, 1936 (W, L, P);
    A. D. Möller, „… die Lust zu fabulieren“, in: Pommern - Kunst, Gesch., Volkstum (= Sonder-H. „Pomerania“), 1968;
    BJ 15;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Autor/in

    Eckhard Schulz
  • Zitierweise

    Schulz, Eckhard, "Hoffmann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 419-420 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101152159.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA