Lebensdaten
1861 – 1930
Geburtsort
Koblenz
Sterbeort
Tokio
Beruf/Funktion
Jesuit ; Indologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100834086 | OGND | VIAF: 44609047
Namensvarianten
  • Dahlmann, Joseph
  • Dahlmann, Josef

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Zitierweise

Dahlmann, Joseph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100834086.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Simon (1831–1905), Schneider, S des Heinr. u. der Gertrud Nierfeld;
    M Catharina (1827–1892), T des Peter Adolf Schulten u. der Maria Agnes Deupel;
    B Franz (1862–1933) SJ, Missionar in Brasilien.

  • Biographie

    Nach Abschluß seiner theologischen Studien zu Ditton Hall (England) 1891 arbeitete D. einige Monate im British Museum, wo seine Erstlingsschrift entstand: Die Sprachkunde und die Missionen (1891, italienische Übersetzung 1892, spanische Übersetzung 1894). Anfänglich für die Sanskritprofessur am Jesuitenkolleg in Bombay ausersehen, später für die Schriftstellerlaufbahn bestimmt, studierte D. 1891-93 Orientalistik in Wien unter Georg Bühler, dann (1893-1900) in Berlin, wo er auch den Doktorgrad erwarb. Aus dieser Berliner Studienzeit stammen die wertvollen indologischen Arbeiten, die seinen wissenschaftlichen Ruf begründeten. Vom Schriftstellerheim in Luxemburg, wohin er 1900 übergesiedelt war, trat D. im Sommer 1902 eine dreijährige Forschungsreise nach China, Japan und Indien an. Als erste Frucht entsprang diesen Fahrten das in Fachkreisen geschätzte Prachtwerk „Indische Fahrten“ (2 Bände, 1908, ²1927), in dem sich gründliche Forschung, großzügige Auffassung und glänzender Stil offenbaren. Eine weitere Frucht seiner Reise war die von ihm angeregte Auferstehung der ehemaligen Jesuitenmission in Japan und die Errichtung der katholischen Universität in Tokio, als deren Mitbegründer D. in gewissem Sinne gelten kann. Nur sein rheinischer Optimismus war es, der ihn bei den unsäglichen Schwierigkeiten, welche die Anstalt von ihren Anfängen an begleiteten, aufrecht erhielt (1908 Ankunft in Japan, 1913 Eröffnung der Schule, 1923 Zerstörung durch das große Erdbeben, 1924 Notbau, 1928 volle staatliche Anerkennung, 1930 Beginn des Neubaues). Zwar setzte D. seine schriftstellerischen Arbeiten noch fort (Thomaslegende, 1912; Japans älteste Beziehungen zum Westen, 1923), doch widmete er fortan seine Hauptkraft der Lehrtätigkeit an der neugegründeten katholischen Universität, wo er deutsche Literatur und indische Philosophie dozierte, und an der Kaiserlichen Universität zu Tokio, wo er 1914-24 deutsche Literatur und Griechisch lehrte.

  • Werke

    Weitere W Mahâbhârata, 1895;
    Nirvâna, 1896;
    Buddha, 1898;
    Genesis d. Mahâbhârata, 1899;
    Idealismus d. ind. Religionsphilos., 1901;
    Die Saînkhya-Philos. als Natur- u. Erlösungslehre, 1902;
    Kurze Selbstbiogr., in: Der Auslandsdeutsche 13, 1930, S. 322-24;
    zahlr. Btrr. in Fachzss. u. d. „Stimmen aus Maria Laach“.

  • Literatur

    Necrologia Prov. Germ. Inferioris 1930-33, fol. 4, Ordensarchiv Rom;
    G. Schurhammer, in: Kath. Missionen 58, 1930, S. 278-80 (P);
    J. Laures, in: Woodstock Letters 61, Chicago 1932, S. 135 bis 142 (als Ms. gedr.);
    R. Streit, Bibliotheca Missionum VIII, 1934, X, 1938;
    LThK;
    Enc. Catt.;
    L. Koch, 1934 (auch f. B Franz).

  • Porträts

    in: Kosch, Kath. Dtld. I.

  • Autor/in

    Wilhelm Kratz SJ
  • Zitierweise

    Kratz SJ, Wilhelm, "Dahlmann, Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100834086.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA