Lebensdaten
1751 – 1827
Geburtsort
Cento bei Bologna
Sterbeort
Neustrelitz
Beruf/Funktion
Violinist ; Musiklehrer ; Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100439675 | OGND | VIAF: 51954976
Namensvarianten
  • Campagnoli, Bartolommeo
  • Campagnoli, Bartholomäus
  • Campagnoli, Bartolommeo
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Campagnoli, Bartholomäus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100439675.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    T Albertina ( 1848), Gianette, beide Sängerinnen.

  • Biographie

    C. studierte das Violinspiel bei Dall'Occa in Bologna und Guastarobba in Modena und beendete seine Ausbildung bei Pietro Nardini in Florenz. Schon vor seiner Lehrzeit bei Nardini als Orchestermusiker tätig, führte er nach Abschluß seines Studiums ein unstetes Virtuosendasein. Zahlreiche Konzertreisen, die ihn bis nach Schweden, Polen und Frankreich führten, trugen dazu bei, daß sich sein Ruf als vorzüglicher Violinvirtuose bald in ganz Europa verbreitete. 1788 weilte er wieder in Italien, nachdem er vorübergehend als Konzertmeister des Fürstbischofs von Freising und Musikdirektor des Herzogs von Kurland Anstellungen gefunden hatte. Neun Jahre später erhielt er seine Berufung als Konzertmeister an das Gewandhaus-Orchester in Leipzig und übergab noch im selben Jahre sein pädagogisches Hauptwerk „Metodo per violino“ der Öffentlichkeit. 1818 kehrte er nach Italien zurück und begleitete nun seine beiden Töchter, die als Opernsängerinnen Rang und Namen hatten, mehrmals auf ihren Reisen. Zuletzt bekleidete er die Stelle eines Hofkapellmeisters in Neustrelitz. - C. gilt als einer der letzten Vertreter der klassizistischen Geigenkunst. In seinem Spiel vereinigte er die virtuose Richtung der paduanischen und die elegante Art der französischen Geigerschule. Vermochte sich sein Ruf als Pädagoge infolge seiner hervorragenden Lehrwerke bis in die Gegenwart hinein zu erhalten, so hat er als Typ des komponierenden Virtuosen keine Werke geschaffen, denen noch heute ein künstlerischer Wert beigemessen wird.

  • Werke

    u. a. Konzert f. Flöte mit Instrumentalbegleitung, op. 3;
    6 Fugues f. Violino Solo, op. 10;
    30 Praeludien f. Violine allein …, op. 12;
    Konzert f. Violine u. Orch., op. 15;
    Raccolta di 101 pezzi facili e progressivi per Violino, op. 20;
    Nouvelle méthode de la mécanique progressive du jeu de Violon …, op. 21, 1791, ²1803 (engl. 1856, dt. u. franz. 1827);
    vollst. Verz. fehlt.

  • Literatur

    ADB III;
    G. Atti, Biogr. di B. C. da Cento, Bologna 1852;
    A. Moser, Gesch. d. Violin-Spiels, 1923;
    W. Schmid, Aus einer C.-Stud., in: Neue Musikztg. 49/5, 1928;
    H. F. Redlich, in: MGG (W. L).

  • Porträts

    Stich v. Gebr. Klauber, 1778 (Mailand).

  • Autor/in

    Heinz Becker
  • Zitierweise

    Becker, Heinz, "Campagnoli, Bartholomäus" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 109 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100439675.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Campagnoli: Bartolomeo C., geboren am 10. September 1751 in Cento bei Bologna, am 6. December 1827, widmete sich schon in früher Jugend dem Violinspiele. Sein Hauptlehrer war der berühmte Pietro Nardini in Florenz, ein Schüler Tartini's. Nach vielen Kunstreisen, unterbrochen durch einen zweijährigen Aufenthalt in Freising (1776—1778) als Capellmeister des dortigen Fürstbischofs, kam C. nach Dresden und trat 1778 als Concertmeister in Dienste des Herzogs Karl von Kurland. Zahlreiche Kunstreisen während des Dresdener Aufenthaltes befestigten seinen Ruf immer mehr. Nach Herzog Karls Tode ward C. 1797 als Concertmeister des Gewandhausorchesters nach Leipzig berufen. 1818 legte er diese Stelle nieder, um ungestört mit seinen inzwischen zu tüchtigen Sängerinnen herangebildeten Töchtern Albertina und Gianetta reisen zu können. 1826 kam letztere als erste Sängerin an das Hoftheater zu Neustrelitz; dort starb der Vater. Campagnoli's Spiel „soll sich nicht sowol durch Größe des Stils, als vielmehr durch Sauberkeit der Tonbildung und Intonation, sowie durch gewandte Beherrschung des Griffbretes“ ausgezeichnet haben. Die zahlreichen Violin-Compositionen des Meisters haben seine Zeit nicht überdauert; dagegen schätzt man noch jetzt seine Violinschule, erschienen unter dem Titel: „Nouvelle Méthode de la Mécanique progressive du jeu de Violon“ etc.

    • Literatur

      Vgl. Wasielewski, Die Violine und ihre Meister. Leipz. 1869. S. 128.

  • Autor/in

    Fürstenau.
  • Zitierweise

    Fürstenau, Moritz, "Campagnoli, Bartholomäus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 729 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100439675.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA