Lebensdaten
1749 – vermutlich 1804
Geburtsort
Großkamsdorf
Beruf/Funktion
Bergmeister ; Geologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 100288006 | OGND | VIAF: 39720812
Namensvarianten
  • Glaeser, Friedrich Gottlob
  • Gläser, Friedrich Gottlob
  • Glaeser, Friedrich Gottlob
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Zitierweise

Gläser, Friedrich Gottlob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100288006.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottlob (1721–1802), Bergmeister d. Neustädter Reviers in Großkamsdorf, S d. Schulmeisters Michael in Gelenau;
    M Joh. Friederice (1722–98), T d. Bergrats Joh. Frdr. Henkel (1679–1744) in Freiberg (s. ADB XI) u. d. Anna Rosina Sterl;
    1773 Christiana Friederica, T d. Kauf in. Carl Chrstn. Klippig in Freiberg;
    2 S Chrstn. Gottlob (1776–1801), ao. Prof. d. Med. in Wittenberg, Karl Aug. (* 1777), Vizebergmeister u. Markscheider in Saalfeld;
    N Gotthelf Leberecht (s. 2).

  • Biographie

    Nach Ausbildung an der Freiberger Bergakademie wurde G. 1772 seinem Vater, der damals Bergmeister des Neustädter Kreises und am Bergamte Suhl war, kommissarisch als Vizebergmeister des Bergamtes Suhl beigegeben (endgültige Verpflichtung 1774). Als der Vater (1772) auch die Aufsicht über das Bergamt zu Voigtsberg bei Oelsnitz (Vogtland) erhalten hatte, erfolgte 1773 G.s Ernennung zum Markscheider und Vertreter des Bergmeisters auch in den Voigtsberger und Neustädter Revieren mit dem Titel „Bergamtsassessor“. 1778 wurde er Bergmeister und Leiter des Bergamtes zu Eibenstock (Erzgebirge). Als man dieses Amt 1793 mit dem Bergamte zu Johanngeorgenstadt und Schwarzenberg vereinigte, wurde G. seiner Pflichten entbunden und erhielt eine Stelle bei der Bergbehörde des Neustädter Kreises. Hier war er, ebenso wie in Suhl, Vertreter seines Vaters mit der Aussicht auf die Amtsnachfolge. Ob er nach des Vaters Pensionierung (1801) tatsächlich diese angetreten hat, ist nicht zu ermitteln, aber wahrscheinlich. – G.s Verdienste liegen auf dem Gebiet der regionalen Geologie. In einer Monographie (1775) gab er eine Übersicht über die geologische Beschaffenheit des Henneberger Gebietes. Als Formation beschrieb er die „Granit- und granitartigen Gebürge“ worunter er auch den Porphyr mit einbezog, die „Sandgebürge“ (Buntsandstein) und „Kalkgebürge“ (Muschelkalk). Ihre Verbreitung stellte er in einer geologischen Karte dar. Wahrscheinlich ist er der erste, der Füchsels Vorschlag von 1776, Farben für die geologische Karte anzuwenden, in die Tat umsetzte. Das gleiche Buch enthält einen Abriß über die Geschichte des Bergbaues im Henneberger Gebiet.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. nützl. Wiss. in Erfurt (1777), Ehrenmitgl. d. Leipziger Oeconom. Societät.

  • Werke

    Versuch e. mineralog. Beschreibung d. gefürsteten Gfsch. Henneberg, Kursächs. Anteils, nebst e. kurzen Gesch. d. ehem. u. jetzigen Bergbaues ders., Leipzig 1775;
    Btrr. z. Naturgesch. u. Bergpolizeiwiss., ebd. 1780;
    Kurze Biogr. d. am 23.12.1802 zu Großkamsdorf verst. … Bergmeisters Herrn Jon. Gottlob Gläser, Zwickau 1802.

  • Literatur

    ADB IX;
    B. v. Freyberg, Die geol. Erforschung Thüringens in älterer Zeit, 1932;
    W. Steiner, Zur Gesch. d. geol. Karte, in: Zs. f. angew. Geol. 1957, S. 417-24;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Rudolf Möller
  • Zitierweise

    Möller, Rudolf, "Gläser, Friedrich Gottlob" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100288006.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gläser: Friedrich Gottlob G., geboren 1749 zu Groß-Camsdorf in Thüringen, gestorben 1804 daselbst, von dessen Lebensverhältnissen wenig mehr bekannt ist, als daß er Vicebergmeister zu Veitsberg, zuletzt Bergmeister in Groß-Camsdorf war. Als praktischer Bergmann beschäftigte sich G. nach dem Vorgange Lehmanns und Füchsel's auch mit wissenschaftlichen Forschungen und muß deshalb in der Geschichte der Geognosie genannt werden, weil er als einer der Vorläufer Werner's durch seine Studien die Zeit vorbereiten half, aus welcher dann die Geognosie als selbständige Wissenschaft hervorging. Seine wissenschaftliche Leistung in dem Werke: „Versuch einer mineralogischen Beschreibung der Grafschaft Henneberg“ verdient überdies deshalb ganz besonders hervorgehoben zu werden, weil dasselbe von einer damals noch ungewöhnlich richtigen Auffassung der Lagerungsverhältnisse, sowie einer genauen Kenntniß von der Aufeinanderfolge der Gebirgsschichten Zeugniß gibt und zudem mit einer Karte versehen ist, auf welcher die verschiedenen Gesteinsarten, wie Sandstein, Kalk, Granit etc. durch verschiedene Farben, die brauchbaren Gesteine und Erze durch Zeichen angedeutet sind. Es ist die Karte eine der ersten geognostischen Darstellungen mit Zuhilfenahme der Farben für die Bezeichnung der Gesteinsarten.

    • Literatur

      Poggendorff, Biogr., I. 907. Keferstein, Gesch. u. Litt. d. Geogn., 61.

  • Autor/in

    Gümbel.
  • Zitierweise

    Gümbel, Wilhelm von, "Gläser, Friedrich Gottlob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 217 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100288006.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA