Lebensdaten
1771 – 1842
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Baden bei Wien
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100214630 | OGND | VIAF: 69272002
Namensvarianten
  • Mitis, Ignaz von

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Zitierweise

Mitis, Ignaz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100214630.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. stammt aus Böhmen, wo sie sich seit d. 2. Hälfte d. 17. Jh. bes. um d. Bergwesen verdient machte; – V Ferdinand Georg Rr. v. M. (österr. Rr. 1790, 1742-1812), Hofrat im Münz- u. Bergwesen (s. Wurzbach 18), S d. Johann Wenzel (1700–64), kaiserl. Bergwesensdir. f. Sizilien, dann kgl. Berghofmeister in Kuttenberg, u. d. Anna Franziska Capek (1716–94);
    M Franziska (1751–1815), T d. Josef Kaschnitz v. Weinberg (1705–53), Münzmeister in W., u. d. Anna Schickmayr v. Steindelbach (1709- 69);
    21 Geschw, u. a. Ferdinand (1791–1856), gründete mit M. 1828 d. AG z. Errichtung d. Karlsbrücke in W., Schriftst., zuletzt Sektionsrat (s. Wurzbach 18);
    1799 Barbara, T d. Ferdinand v. Fillenbaum ( 1816), Landstand v. Niederösterreich u. Appellationsrat, u. d. Elisabeth v. Hergang ( 1813);
    2 S, 1 T;
    N Georg (österr. Frhr. 1867, 1810-89), Jurist (s. Wurzbach 18; ÖBL);
    Groß-N Heinrich (1845–1905), Entomologe (s. ÖBL), Oskar (1874–1955), Historiker u. Leiter d. Haus-, Hof- u. Staatsarchivs in W. (s. L).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Löwenburgschen Konvikts in Wien und der Theresianischen Ritterakademie war M. 1793-97 als Auskultant bei den niederösterr. Landrechten im Justizdienst tätig. 1796 trat er ins Freikorps der niederösterr. Stände ein. Dann widmete er sich dem Studium der Montanistik und der Chemie und errichtete anschließend gemeinsam mit seinem Vater in einem aufgehobenen Kloster in Kirchberg am Wechsel eine Fabrik für chemische Produkte. Dort experimentierte er mit Farbmaterialien und entwickelte 1817 aus arseniksaurem Kupfer ein besonders schönes, aber giftiges Grün, das ursprünglich seinen Namen trug, später aber nach dem Herstellungsort als „Schweinfurter Grün“ bezeichnet wurde. Nach anfänglich gutem Geschäftsgang mußte die Fabrik jedoch 1818 wegen der ungünstigen konjunkturellen Entwicklung nach den Napoleonischen Kriegen stillgelegt werden. M. übernahm nun die Oberleitung der in der Slowakei und in Ungarn gelegenen Kupferbergwerke und der niederösterr. Verarbeitungsbetriebe von Theodor Gf. v. Batthyány. In dessen Auftrag bemühte er sich auch erfolgreich um den Ausbau der Donauschiffahrt. M. war Ausschußrat der niederösterr. Stände und bekleidete Direktorenposten in mehreren neuen Industrieunternehmen. 1823 gründete er selbst eine AG zur Errichtung einer Kettenbrücke über den Donaukanal in Wien, der ersten in der Monarchie. Die von ihm miterbaute „Sophienbrücke“ verband die Vorstadt Landstraße mit dem Prater. Gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand errichtete er 1828 als zweite Kettenbrücke die „Karlsbrücke“, die das Fischertor der Inneren Stadt mit der Leopoldstadt zusammenführte. In mehreren Publikationen behandelte er technische Probleme der Statik beim Brückenbau und der Zugfestigkeit von Stahl. 1829/30 leitete er als Direktor die Erste Österr. Eisenbahngesellschaft, als die Fortführung der von Franz Anton v. Gerstner begonnenen Pferdeeisenbahn von Gmunden über Linz nach Budweis aus finanziellen Gründen ins Stocken geraten war. Durch die Ersetzung der bis dahin verwendeten schmiedeeisernen Schienen durch|gußeiserne konnte er den Bau erheblich verbilligen. Das erforderliche zusätzliche Kapital von 400 000 Gulden brachte er durch eine 5% Losanleihe auf. Die längste Pferdebahnstrecke Europas wurde 1836 fertiggestellt,

  • Werke

    Die Sophienbrücke od. beschreibende Darst. d. ersten Kettenbrücke in Wien, 1826, ²1830;
    Die Carlsbrücke od. Beschreibung d. ersten Stahlkettenbrücke in Wien, 1829;
    zahlr. Abhh. in Baumgartners u. Ettinghausers Zs. f. Physik.

  • Literatur

    Gesch. d. Eisenbahnen d. österr.-ungar. Monarchie I/1, 1898;
    J. Slokar, Gesch. d. österr. Industrie, 1914, S. 565, 567;
    Hietzing, e. Heimatbuch, I, 1925;
    K. Feiler, Die alte Schienenstraße Budweis-Gmunden, 1950;
    F. Pfeffer, Oberösterreichs erste Eisenbahn, in: Oberösterr. Heimatbll. 5, 1951, S. 97-181;
    Wurzbach 18;
    Pogg. II;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    ÖBL. – Zu Oskar: Nachruf in:
    MÖStA 8, 1955, S. 530-32;
    W. Leesch, Dt. Archivare, 1992 (L).

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Mitis, Ignaz von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 567-568 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100214630.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA