Lebensdaten
um 897 – 975
Geburtsort
Oldenzaal
Beruf/Funktion
Bischof von Utrecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135952816 | OGND | VIAF: 80381226
Namensvarianten
  • Balderich von Utrecht
  • Balderich
  • Balderich von Utrecht
  • mehr

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Zitierweise

Balderich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135952816.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Von vornehmer niederländischer Herkunft, V Graf Ricfrid.

  • Biographie

    B. bestieg schon jung den Bischofsstuhl Utrechts, den er fast 60 Jahre innehatte. Er war stets eine zuverlässige Stütze der ottonischen Politik in Niederlothringen. Schon das Vertrauen König Heinrichs I. besaß er in dem Maße, daß dieser ihm seinen vierjährigen Sohn Brun, den späteren Erzbischof von Köln, zur Erziehung anvertraute. In den kriegerischen Auseinandersetzungen Ottos I. mit seinen Verwandten hielt er treu zum König. Doch setzte er sich andererseits im Streit um das Bistum Lüttich erfolgreich gegen Ratherius, den Günstling Bruns, und für den Kandidaten des lothringischen Adels, den jüngeren B., ein. Sein Verdienst ist es, das in der Normannenzeit stark heruntergekommene Bistum durch planvolle und energische Verwaltung wieder geordnet zu haben. Über einen in dieser Zeit blühenden Schulbetrieb, wie er lange Zeit von der historischen Forschung angenommen wurde, schweigen die Quellen, auch hat sich der Bischof selbst nicht literarisch betätigt.

  • Literatur

    ADB II;
    MGH Poetae IV, 1899, S. 274, V, 1937-39, S. 295 f.;
    MGH Briefe d. dt. Kaiserzeit I, 1949, S. 58;
    W. Moll, Kerkgeschiedenis van Nederlands voor de hervorming I, Utrecht 1864, S. 270 ff.;
    O. Oppermann, Unterss. z. Gesch. d. Stadt u. d. Stiftes Utrecht, in: Westdt. Ztschr. 27, 1908, S. 192 f., 28, 1909, S. 180 f.;
    H. Sproemberg, Residenz u. Territorium im niederländ. Raum, in: Rhein. Vjbl. 6, 1936, S. 129 f.;
    ders., Die lothring. Politik Ottos d. Gr., ebenda, 11, 1941, S. 27, 40, 43;
    Wattenbach-Holtzmann I. S. 100 f.;
    NNBW IV, 1918, Sp. 80-82.

  • Autor/in

    Fritz Weigle
  • Zitierweise

    Weigle, Fritz, "Balderich" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 550 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135952816.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Balderich, Bischof von Utrecht, aus dem Grafengeschlechte im Hennegau, Sohn des Grafen Richfried, Vetter Herzog Giselberts von Lothringen und seines Bruders, des Grafen Reginar I. in Hennegau; geb. um 897 zu Oldenzaal in der Grafschaft Twenthe, welche zu den Hausbesitzungen seines Vaters gehörte. Er scheint das Utrechter Bisthum früh erlangt zu haben, jedenfalls hat er, wie durch seine Familienverbindungen so durch seine bedeutende und treffliche Persönlichkeit früh eine hervorragende Stellung unter den Großen des Reichs eingenommen. König Heinrich I. übergab ihm den etwa 4jährigen Brun zur Erziehung und durch diesen hat er auch zu Kaiser Otto I. stets in nahen Beziehungen gestanden. So gehörte er zu denjenigen lothringischen Herren, welche 953 im Kampfe Ottos gegen seine Söhne auf des Königs Seite standen und bei verschiedenen wichtigeren Fürstentagen finden wir seine Anwesenheit erwähnt; auch in Köln war er 965, als dort Otto zum ersten Male nach der Kaiserkrönung unter den Pfingstfesten seiner Mutter wieder begegnete. — Sein Stift hat er nach den durch die Normannen erlittenen Verwüstungen durch sorgsame und kräftige Verwaltung wieder emporgebracht; die dortige Schule gedieh unter ihm zu hoher Blüthe. Bei seinem Tode, 977, vermachte er Oldenzaal mit einem Theil der Grafschaft Twenthe seinem Stift. Er ward noch lange als ein Heiliger verehrt.

    • Literatur

      (Vgl. v. d. Aa, Woordenb.; Giesebrecht, Kaisergesch. Bd. I.)

  • Autor/in

    Alb. Th.
  • Zitierweise

    Alberdingk, Thijm, "Balderich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 3 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135952816.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA