Lebensdaten
1874 – 1940
Geburtsort
Leschwitz Kreis Görlitz
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118943545 | OGND | VIAF: 811397
Namensvarianten
  • Körner, Edmund
  • Körner, Edmund
  • Körner, Edmund Georg
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Zitierweise

Körner, Edmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118943545.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael, Landwirt;
    M Anna Maria Döring;
    1901 Mary (Ria) Chartress (* 1879) aus Tipperary/Irland; kinderlos.

  • Biographie

    Nach Schulbesuch in Liegnitz und Lehrzeit in Görlitz und Liegnitz besuchte K. die Bauschule in Sulza. Danach studierte er an den Technischen Hochschulen Dresden und Berlin-Charlottenburg. Er bestand die Baumeisterprüfung in Dresden und erhielt als Meisterschüler der Akademie der Künste in Berlin den Staatspreis für Architektur. 1909 wurde er künstlerischer Leiter der Entwurfsabteilung am Hochbauamt Essen, wo er sich 1919 als Architekt niederließ und seine wichtigsten Bauten schuf. – Bekannt wurde K. zunächst durch den Bau der Synagoge in Essen (1911–13). Der imposante Bau aus Quadersteinen mit einer mächtigen Betonkuppel über dem Hauptsaal nahm die Raumanordnung des Jerusalemer Tempels mit Hof, Vorhalle, Hauptraum und Allerheiligstem (Thoranische) auf. Von K. stammte ebenfalls die Dekoration mit traditionellen jüdischen Themen. Das Schema der Synagoge hatte starken Einfiuß auf die Synagoge Temple Isaiah in Chicago (1924 von Alfred S. Alschuler). Von seinen zahlreichen Entwürfen zu Kirchenbauten wurde nur derjenige für die katholische Kirche in Essen-Frillendorf (1923) ausgeführt. – Auf dem Gebiet der modernen Friedhofskunst löste sich K. von historistischen Grabmalformen und trug seit 1909 mit Entwürfen für Ausstellungen zur Entwicklung einer neuen Grabmalgestaltung bei. 1911 leitete er die Friedhofausstellung in Essen. Im selben Jahr wurde er zum Professor ernannt und als Nachfolger Olbrichs an die Künstlerkolonie in Darmstadt berufen. In diese Zeit (bis 1919) fallen der Bau des Herrensitzes Dippelshof bei Darmstadt (Mitarbeiter B. Hoetger, Nick und J. V. Cissarz) sowie Entwürfe für Pavillons und Wohnungseinrichtungen zur Ausstellung der Künstlerkolonie von 1914. Daneben wirkte K. vor allem in Essen. Seine Profanbauten lassen sich in private Wohnhäuser, öffentliche Zweckbauten und Industriebauten einteilen. In seinen Wohnhäusern ist eine starke Vorliebe für farbige Innenausstattung und dezente Verwendung von Ornament und Dekoration festzustellen, so im Haus E. von Waldthausen und im Haus Herzberg (beide Essen 1913). Zu der seit 1910 auftretenden Wiederbelebung des Backsteinbaues in den Niederlanden und im nördlichen Deutschland trägt auch K. bei, zunächst im Haus Herzberg (Mitarbeiter Hans Pellar), später im Haus Meererbusch bei Düsseldorf (1918) und in seinem eigenen Wohnhaus in Essen (1925), wo er kubische Baublöcke symmetrisch gruppiert, eine Architekturauffassung, die vor allem die Essener Börse (1922–25) bestimmt. Flachdach und mehrere Stockwerke zusammenfassende schmale Fensterzonen sind charakteristisch, ebenso die übersichtlichen klaren Linien des Bauwerks, die auch seine Industriebauten kennzeichnen, so den Erweiterungsbau des Kohlensyndikats (Essen 1925), die Zeche Helene-Amalie (1927) und andere. Mit der Verwendung von Backstein, Flachdach und kubischen Bauformen ist K. der Architekturauffassung von|Zeitgenossen wie Hans Poelzig, Peter Behrens oder Wilhelm Kreis zuzuordnen. – Von seinen späteren Bauten sind vor allem das 1926-29 neu errichtete Folkwang-Museum in Essen und Bauten für die Fordwerke in Köln (1930 folgende) zu nennen.|

  • Auszeichnungen

    Silberne Medaille f. Verdienste im Bauwesen u. Staatspreis in Berlin.

  • Werke

    Weitere W Kriegerdenkmal f. Essen, 1915;
    zahlr. Wohnhäuser in Dresden, Berlin, Magdeburg u. v. a. in Essen;
    Schulen in Essen, bes. d. Staatl. Baugewerkschule, vor 1914;
    Ledigenheim in Alten-Essen, 1921;
    Industrie- u. Verwaltungsbauten in Magdeburg (Maschinenfabrik auf d. Elbindustriegelände, Verwaltungsgebäude Mackensen), in Essen (Verwaltungsgebäude Arenberg AG), Bochum (Zeche Präsident) u. Düsseldorf (Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat, Verlagsanstalt Girardet). - Schr.:
    Zeitgedanken üb. Individualismus u. Organisation in d. Baukunst, in: Festschr. z. 25j. Regierungsjubiläum d. Ghzg. Ernst Ludwig, 1927.

  • Literatur

    R. Klapheck, Die neue Synagoge zu Essen, 1916;
    Die Essener Börse, 1925;
    A. Hoff, Sakralbauten v. E. K., in: Die christl. Kunst 24, 1927-28, S. 280-89;
    Zs. d. Rhein. Ver. f. Denkmalpflege u. Heimatschutz 21, 1928, S. 93 f., 102 ff., 108-17, 132-39, 146, 152, 164 ff., 25, 1931;
    S. 132 ff., H. 2, S. 25;
    Die neue Fordniederlassung Köln, 1933;
    H. Lasch. Architekten-Bibliogr. Deutschsprach. Veröff. 1920–60, 1962, S. 95 f.;
    H. Künzl, Zur Dekoration d. Essener Synagoge v. 1911–13, in: Das Münster am Hellweg 29, 1976;
    Die Künstler d. Mathildenhöhe, Bd. 4 d. Ausstellungskat.: Darmstadt, Ein Dokument Dt. Kunst 1901–76, 1976, S. 131 (P);
    Wasmuth Lex. d. Baukunst III, 1931, S. 422 f.;
    Rhdb. (P);
    ThB.

  • Autor/in

    Hannelore Künzl
  • Zitierweise

    Künzl, Hannelore, "Körner, Edmund" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 381-382 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118943545.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA