Lebensdaten
1596 – 1656
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118541072 | OGND | VIAF: 14817785
Namensvarianten
  • Goien, Jan Josephszoon van
  • Goyen, Jan Josephszoon van
  • Goien, Jan Josephszoon van
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Orte

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Zitierweise

Goyen, Jan Josephszoon van, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118541072.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Goyen: Jan Josephszoon van G. (Goien), ein bahnbrechender Meister für die echt holländische Landschaftsmalerei, ist 1596 zu Leiden geboren. Er hatte in der Jugend nach Houbraken 5 Lehrmeister, darunter Isaac Nicolai van Swanenburg und zuletzt Willem Gerritzen in Hoorn. Im 19. Jahr machte er eine Reise nach Frankreich. Dann arbeitete er in Leiden als Gehülfe, wie man anzunehmen hat, bei Jesaias van de Velde, dessen Schüler er gewöhnlich genannt wird und von dem er die Vorliebe für das Thätige und Interessirende in der Staffage mitgebracht haben mag. Er verheirathete sich 1618; seit 1631 wohnte er im Haag, angesehen und wohlhabend, hochgeschätzt als Lehrmeister; sein berühmter Schüler Jan Steen ward sein Schwiegersohn. Nach Houbraken, der gemäß einer Verlassenschaftsurkunde Recht haben wird, ist v. G. 1656 gestorben. Man nimmt sonst sein Todesjahr bis zum Jahr 1666 an. — J. v. G. führte frei und kühn, auch wohl skizzirend keck für die Landschaft die neuen holländischen Anschauungen durch: die wirkliche Natur. Er malte die seiner Heimath und fand dafür Poesie. Statt der Berge und Thäler und fernen Höhenzüge Land und Wasser und ferne Wolkengebilde. Die Wirklichkeit lebt und spiegelt sich darin mit Schiffen und Fischerkähnen, Menschen und Fuhrwerk, Dörfern und Häusern und den Städten mit ihren Häuserreihen und Kirchen. Luft und Wasser galt es dafür malerisch zu ergreifen. G. und Cuyp lernten und lehrten dies. Die neue holländische Schule verfolgte damals malerisch ein neues Princip im Colorit, indem ein Hauptfarbenton in der Mannigfaltigkeit seiner einzelnen Töne und von Licht und Schatten durchcomponirt wurde. G. excellirte darin, wodurch der Betrachter stimmungsvoll gleichsam in den Gegenstand hineingezogen, statt wie bei dem Gegensatz der (vielfarbigen) Brabanter Schule mehr auf- und, aus sich herausgehend, angeregt wird. Der Meister hat sich dabei allerdings auch nicht immer von Uebertreibung ferngehalten. Er ward später lange Zeit weniger beachtet. In den letzten Decennien gehörte er zu den sehr poussirten Meistern. Seine schönsten Bilder fallen in die Jahre 1640—55. Er malte auch Porträts. Außer einer Anzahl Zeichnungen hinterließ er Radirungen, von denen aber nur 2 als echt anerkannt werden. Van Dyck hat den Meister gezeichnet, Frans Hals (?) und Barthol. van der Helft haben sein Bild gemalt; Karel de Moor hat das letztere radirt mit der treffenden Inschrift: J. à Goyen, Natione Batavus genuinus Pictor Regionum.

    • Literatur

      Houbraken's Schauburg. Kramm's Gesch. d. bild. Künste in d. Niederlanden. Vosmaer's Rembrandt. Kunstchronik.

  • Autor/in

    K. Lemcke.
  • Zitierweise

    Lemcke, Carl, "Goyen, Jan Josephszoon van" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 522-523 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118541072.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA